Nina Hauber stimmte das Publikum in ihrer Moderation auf den bunten musikalischen Reigen ein. Nach zwei Jahren Pause merkte man den Musikerinnen und Musikern ihre Begeisterung gleich beim ersten Titel an, „Die Ouvertüre der Feuerwerksmusik“ von Georg Friedrich Händel, arrangiert von Albert Loritz. Dieses majestätische Stück, das anlässlich des Aachener Friedens am 27. April 1749 in London uraufgeführt wurde, zählt neben der Wassermusik zu den bekanntesten Werken des Deutschen Barockkomponisten und ist prädestiniert für die militärmusikalische Besetzung.
Über welche hervorragende Akustik die spätgotische Hallenkirche verfügt, wurde auch beim „Pilgerchor“ aus der Wagner-Oper Tannhäuser hörbar. Übertroffen wurde das Klangbild von dem Stück „Crossbreed“ aus der Feder von Thiemo Krass. Der 1984 im Sauerland geborene Komponist und Arrangeur komponierte das Auftragsstück zum 1250jährigen Jubiläum der Stadt Ellwangen auf Basis des Kirchenliedes „Segne Du Maria“. Ein Bläserquartett, bestehend aus Trompete, Euphonium, Tenorhorn und Bassposaune, nimmt eigentlich hinter dem Publikum Platz. Nachdem dies in der Georgskirche etwas aufwendig gewesen wäre, spielten die vier Musiker hinter dem Orchester vor dem Hochaltar.
Musikalischer Reigen
1803 vertonte Ludwig van Beethoven das Gedicht von Christian Fürchtegott Gellert „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“. Thomas Doss bearbeitete das Lied für Blasorchester.
Der niederländische Komponist Henk Cornelius van Lijnschooten veröffentlichte seine Werke auch unter dem Pseudonym Michel van Delft und Ted Huggens, so z. B. „Adagietto for Flute“. Sabine Gehring brillierte als Solistin mit der Querflöte. Vooller Körpereinsatz war bei „Israeli Folk Songs“ angesagt, denn in ihrer Komposition vereint die 1979 in Rumänien geborene und 1988 nach Israel immigrierte Komponistin und Musikerin Eva Fodor verschiedene Musikstile und Epochen. Stampfen, Klatschen, Schnipsen und Rufen, kurzum Bodypercussion, gesummte Melodie, Solo für Altsaxophon und Trompete ergaben ein fulminantes Ganzes. Mit einem ruhigen Trompeten-Solo beginnt „The Rose“, bekannt aus dem gleichnamigen Film über die Sängerin Janis Joplin mit Bette Middler. Auch bei „Highlights from Exodus“ handelt es sich um Filmmusik. Komponist Ernest Gold wurde 1961 dafür mit dem Oscar ausgezeichnet.
„The Glory of Love“ wäre eigentlich schon das letzte Stück des Abends gewesen. Mittlerweile zählt das Werk von Gerd Köthe und Roland Heck im Arrangement von Johan de Meij zu den Klassikern der Blasmusik.
Als Zugabe spielte die Stadtkapelle „Des Großen Kurfürsten Reitermarsch von Cuno Graf Moltke. Begonnen hatte das Konzert mit der Ouvertüre aus Händels Feuerwerkmusik, mit „La Paix“ - dem „Frieden“ endete der Abend. Schneider trat selbst ans Rednerpult und kündigte den Titel an, denn „Frieden ist das, was wir uns jetzt alle wünschen“. Das Publikum quittierte mit langanhaltendem Beifall.