Die Eigner Angels Nördlingen haben mit einem farblosen Auftritt beim Herner TC und der daraus folgenden 48:66 Niederlage ihren dritten Tabellenplatz verloren. Bis auf die ersten fünf Minuten zeigte sich das Team von Coach Ajtony Imreh planlos und fehleranfällig gegen den Doublesieger von 2018/2019. Mit der auch in dieser Höhe verdienten Niederlage tauschten die Rieserinnen vor ihrem letzten Hauptrundenspiel kommenden Sonntag zu Hause gegen Tabellenführer Hannover den Platz mit Herne und sind neuer Tabellenvierter.
Dabei fing es sehr gut an. Hochkonzentriert starteten die Angels mit einem sehenswerten Dreier von Anissa Pounds, die innerhalb der ersten fünf Minuten des Spiels acht ihrer insgesamt 14 Punkte machte. 14:2 für die Rieserinnen hieß es nach fünf Minuten und keiner der Zuschauer in der Halle oder am Stream ahnte, was dann folgte. Die Nördlingerinnen ließen das Spiel plätschern und ihre Gastgeberinnen gewähren. Zwar konnten die Schwaben das erste Viertel mit 19:10 für sich entscheiden, auffallend aber war, dass nach dem Feuerwerk zu Beginn des Spiels nur noch zwei Punkte aus dem Feld durch Lea Favre und drei Freiwurfpunkte folgten. Aus Nördlinger Sicht wurde es nicht besser: in der 18. Minute holten sich die Hernerinnen erstmals die Führung (26:25), Joey Klug konterte, doch in einem zerfahrenen Spiel konnten die Angels, nun selbst hoch fehleranfällig, die vielen Chancen, die eine ebenfalls nicht sattelfeste Herner Mannschaft anbot, nicht nutzen.
Die zweite Halbzeit
Mit 27:31 aus Blick der Gäste ging es in die Pause,aus der man ebenso verschlafen herauskam, wie man hineinging. Innerhalb von 48 Sekunden kassierte man weitere fünf Punkte, in der 23. Minute waren die Kraterbasketballerinnen erstmals durch einen Dreier von Hernes Kristina Topuzovic zweistellig im Hintertreffen. Ein Nördlinger Aufbäumen? Fehlanzeige. Mehr aufgrund der vergebenen Chancen ihrer Gastgeber als durch eigenes Zutun kam man in der 26. Minute noch einmal in Schlagdistanz (37:39) durch die ersten Punkte von Anissa Pounds seit dem ersten Viertel. Doch einer von insgesamt 19 Ballverlusten gab Herne wieder die Möglichkeit, Distanz zwischen sich und ihren Gästen zu schaffen.
Bis auf Pounds (14 Punkte) und Mannschaftskapitänin Sami Hill (11) konnte niemand der Nördlingerinnen zweistellig punkten, die Leistungsträgerinnen der Angels blieben insgesamt blass und zeigten sich keinesfalls in Playoff-Form. Mit 48 Punkte erzielten die Rieserinnen ihr schwächstes Offensivergebnis diese Saison, und das kurz vor den Playoffs. Zudem war man Herne in sämtlichen Statistiken unterlegen, ein Umstand, der überrascht, wenn der Tabellendritte gegen den punktgleichen Tabellenvierten spielt.
Als mit einem 49:41-Rückstand das letzte Viertel begann, hatten die Rieserinnen immerhin noch die Möglichkeit, den direkten Vergleich zu gewinnen. Doch dazu fehlte es an ungewohnter Weise an Einsatz, Konzentration und Spielwitz. So kannte man die Eigner Angels diese Saison nicht. Mit 66:48 blieben die Punkte bei den Gastgeberinnen aus Herne. Die Angels-Mannschaft muss sich den Vorwurf gefallen lassen, eine gute Chance zum Erhalt des dritten Tabellenplatzes leichtfertig vertan zu haben. Zudem trifft man nun in der ersten Playoff-Runde auf die Girolive Panthers aus Osnabrück. Gegen die Niedersachsen verlor man in dieser Saison bereits in vier Spielen dreimal. Die sind gut in Form, gewannen sie doch gestern ihr Heimspiel gegen Tabellenführer Hannover deutlich mit 83:66. (pm)