Basketball

Niederlage für die Angels

Anissa Pounds erzielte zwölf Punkte im ersten Viertel, konnte aber im weiteren Verlauf nicht daran anknüpfen. Bild: Jochen Aumann
Gästespielerin Angel Rizor führt Hannover zu einem souveränen Auswärtssieg gegen die Eigner Angels. Die Nördlinger verlieren mit einem 53:70.

Selten genug machen am Ende eines Bundesliga-Spiel alle Beteiligten einen mehr oder weniger zufriedenen Eindruck. Beim Duell zwischen den Eigner Angels aus Nördlingen und der TK Hannover schien dies der Fall zu sein. Die Gäste konnten einen relativ lockeren 52:67 - Auswärtssieg verbuchen und die Tabellenführung behaupten. Die Gastgeber konstatierten immerhin einen klaren Aufwärtstrend und freuen sich auf das Heimrecht bei den in zwei Wochen beginnenden Play-Offs. 680 anwesende Zuschauer lassen dann auf eine noch vollere Hermann-Keßler-Halle hoffen um ein echtes Basketball-Fest feiern zu können. Dass es gegen Hannover nicht zu einem solchen reichte, lag zum einen an der souveränen Vorstellung des Tabellenführers, aber auch an der offensiven Harmlosigkeit der Angels.

Der letzte Spieltag der Toyota DBBL hatte noch zwei Entscheidungen in petto. Nachdem der einzige Absteiger mit den insolventen Rheinland Lions bereits seit langem feststeht, ging es nur noch um günstige oder ungünstige Platzierungen für die in zwei Wochen beginnenden Play-Offs, insbesondere um den begehrten, in allen Runden Heimvorteil verheißenden Tabellenplatz eins. Um sich diesen Platz an der Sonne zu sichern, benötigten die Luchse aus Hannover einen Sieg in Nördlingen. Die Angels hingegen, die, egal ob Sieg oder Niederlage, unverrückbar auf Tabellenplatz vier stehen, brauchten nach zuletzt drei Niederlagen in Serie, ein Positiverlebnis, ein gutes Spiel fürs Selbstvertrauen in den Play-Offs. Diese Minimalziele wurden von beiden Teams erreicht, insofern: alle zufrieden, alles gut.

Nach anfänglicher Führung der Gastgeberinnen ordnete TKH-Coachin Sydney Parsons ihr Team in einer Auszeit. Prompt erzielte ihr Team zwei Dreier und glich zum 8:8 aus. Die Angels blieben jedoch äußerst konzentriert und schafften es immer wieder ihrer besten Werferin Anissa Pounds gute „Looks“ zu verschaffen. Und wenn die Finnin den Korb gut sehen kann, dann verheißt das meist nichts Gutes für die Gegnerinnen. 12 Punkte hatte die Nördlinger Scharfschützin vom Dienst bereits auf ihrem persönlichen Konto, als das erste Viertel gespielt war. Da lagen ihre Angels mit 20:15 in Führung und hatten ihre erfreulich zahlreich erschienenen Fans bereits mehrfach verzückt.

Schwaches zweites Viertel

Im zweiten Viertel verlagerte sich das sehenswerte Geschehen weitgehend in die Defensive. Was Angels-Spielerin Koskimies hier gegen Liga-Topscorerin Rizor ablieferte, begeisterte selbst ihren sonst eher kritischen Coach Imreh. Doch Defense-Künste hin oder her, am Ende muss doch jemand das Runde ins Runde werfen und das beherrscht Rizor wie kaum eine andere. Ihr Vorname Angel prädestiniert sie auch geradezu zu einer guten Leistung gegen die Angels aus dem Ries. So führte sie ihr Team bis zur Halbzeit zu einer 36:33-Führung, auch weil ihr Pendant auf Nördlinger Seite keine „Looks“ mehr bekam und im weiteren Spielverlauf ohne Punkte blieb. Weiteres Manko war sicherlich, dass Hill und Co aus ihren hart erarbeiteten zehn Steals nicht mehr Punkte generieren konnten und die Trefferquoten nicht gut genug sind.

Eine Korbflaute nach der Halbzeit ist mittlerweile schon fast eine Tradition, mit der die Nördlinger Fans leben müssen. Ein daraus resultierender 11:2-Run des Tabellenführers aus Hannover sorgte für eine zweistellige Führung der Gäste ohne dass sie besonders glänzen mussten. Routiniert spulten die Niedersachsen ihr Repertoire ab, nutzten die Tiefe ihres Kaders und gewannen das dritte Viertel mit 17:9.

Im letzten Abschnitt zeigte die Angels-Truppe gefälligen Basketball-Sport ohne jedoch am sich abzeichnenden Sieg der Gäste zu kratzen. Coach Imreh brachte alle Spielerinnen aufs Parkett, akzeptierte früh die Überlegenheit der Luchse und richtete seinen Blick früh nach vorne auf das erste Play-Off-Spiel am 26.März gegen Osnabrück. (pm)

  • Bei den Angels spielten: Chelsea Waters (7), Laken James (12), Lena Graf (1), Olena Vasylenko, Elina Koskimies (4), Samantha Hill (9), Johanna Klug (4), Mariam Haslé-Lagemann, Anissa Pounds (12), Lucy Michel, Lea Favre (4)
  • Bei Hannover fielen auf: Angel Rizor (20), Taylor (11), Roscoe (10), Schaake (10)
  • Wurfquote Zweier: 16/48 (33%)
  • Dreierquote: 1/ 20 (5%)
  • Freiwürfe: 18/20 (90%)