Letzten Endes musste das Team um Headcoach Ajtony Imreh aber die Cleverness und die geschlossene Teamleistung der Nordlichter anerkennen. Trotz einer hervorragenden Einzelleistung von Anissa Pounds verlieren die Eigner-Girls auch das zweite Spiel der Viertelfinalserie mit 65:75 und beenden somit schlagartig die Saison.
Eine Saison, in der man über weite Strecken im oberen Drittel der Tabelle rangierte, zum Teil überragende Auftritte an den Tag legte – man erinnere sich an den Heimsieg gegen Keltern – und am Ende auf einen fast sensationell zu nennenden vierten Tabellenplatz abschloss. Dass es trotzdem wieder nicht zum Einzug ins Halbfinale gereicht hat, mag verschiedenste Ursachen haben. Fakt ist, dass die Leistungskurve der Angels nach einem brillanten Hoch im Februar sich deutlich nach unten neigte, während andere Teams, zum Beispiel Osnabrück, sich zu steigern wussten.
Doch zunächst zum Freitag-Abend-Spiel in Osnabrück, dessen Geschichte relativ schnell erzählt ist.
Früh im Spiel gelang Anissa Pounds ein Dreier zum 7:6 und der wirkte wie eine Erlösung für alle Angels-Fans und auch für sie selber, nachdem sie in Game One nichts getroffen hatte. Kurz danach schickte die Finnin noch einen Distanztreffer durch die Osnabrücker Reuse und die Gäste waren im Spiel. Doch die Panthers hatten ja noch ihre Allzweckwaffe Frieda Bühner, die bereits im Hinspiel nicht zu stoppen war. Das Osnabrücker Ausnahmetalent sorgte für eine knappe 18:15-Führung zur Viertelpause. Den Gastgeberinnen gelang es sogar, diese in den zweistelligen Bereich auszubauen zum Zwischenstand von 30:20. Wer gedacht hatte, die Angels würden jetzt abreißen lassen, hatte wohl vergessen, dass Pounds ihr Wurfhändchen wieder gefunden hatte. Fünf von sieben Wurfversuchen fanden in der ersten Halbzeit ihr Ziel und im Verbund mit Johanna Klug, die sich in der Zone mehrfach gut durchsetzen konnte, gelang erneut der Umschwung. Mit 37:35 für die Angels ging es in die Halbzeitkabine. Im dritten Abschnitt wechselte die Führung quasi im Minutentakt. Während Osnabrück hauptsächlich mit ihren großen Spielerinnen unter dem Korb punktete, konnten die Angels weiterhin auf Pounds bauen. In einer so eng geführten Partie erscheint ein 5-Punkte-Vorsprung schon fast wie eine Vorentscheidung. Minutenlang stand es im letzten Abschnitt 57:52 für die Gastgeberinnen, die sich Punkt für Punkt wie das legendäre Eichhörnchen zusammensammelten, während Hill und Co zu einfallslos und fehleranfällig agierten. Die Zeit lief gegen die Angels. Als die Kanadierin schließlich bei einer Offensivaktion ihr fünftes Foul beging, war dem Gästeteam der Kopf genommen und die mögliche Aufholjagd zum Scheitern verurteilt. Co-Kapitänin Koskimies stemmte sich als einzige noch merklich gegen die sich anbahnende Niederlage, aber auch sie konnte den Mißerfolg und das frühe Saisonaus nicht verhindern.
Eine überragend treffende Pounds war einfach zu wenig um gegen ein Osnabrücker Team, das sich auf ihre fünf deutsche Stützen Bühner, Eichmeyer, Reichert, Strozyk und Brennecke verlassen konnte, zu gewinnen. Gratulation an die Panthers, die verdient ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft einziehen. Für die Eigner Angels ist die Saison hiermit beendet. Es gibt viel zu analysieren und zu lernen aus dieser Spielzeit um die richtigen Weichen für die nächste Saison zu stellen, die mittlerweile 16. Saison in Folge in der 1. Bundesliga. Dies allein kann man trotz des bitteren Saisonendes als positives Fazit vermelden. (pm)