Der TESLA S 85D von LEW. Ein Auto mit knapp 700 PS. Bild: DRA
Lautlos durch den Landkreis, eine Reichweite von knapp 500 km und ordentlich Power unter der Haube. Der TESLA S ist eine wahre Freude für den Autofahrer. Wir haben das Fahrzeug der LEW für eine Woche testen dürfen und waren mehr als begeistert.
Technische Daten
Für unseren Test haben wir ein TESLA Model S P85D bekommen. Laut Hersteller reicht die 85-kWh-Batterie für 491 km Reichweite. An der Vorderachse befindet sich ein Motor mit 224 PS, an der Hinterachse ein weiterer mit 476 Ps. Diese Variante gibt es aktuell nicht mehr zum kaufen, der Preis lag aber bei ca. 86.000,00 Euro. Es gibt das Model S noch in der Ausführung mit 75-kWh und 100-kWh-Batterien. Das Gewicht des Fahrzeugs liegt – vor allem aufgrund der Batterien – bei stolzen 2,2 Tonnen.
Eine Klasse für sich
Das Cockpit wird von dem mächtigen 17-Zoll-Display beherrscht. Bild: DRA
Der TESLA ist eine Klasse für sich. Das merkt man bereits, wenn man das Auto öffnen möchte. Die bündigen Griffe fahren automatisch aus den Türen, sobald man in die Nähe des Fahrzeugs kommt. Steigt man ein, sucht man vergeblich den Startknopf. Das Fahrzeug startet sobald man sich auf den Fahrersitz setzt. Die Konsole wird von dem riesigen Display beherrscht. Mit stolzen 17 Zoll ermöglicht es die komplette Bedienung des Fahrzeugs. Knöpfe sucht man vergeblich. Lediglich die Warnblinkanlage ist mit einem Knopf zu bedienen.  Durch das Fehlen der Knöpfe wirkt der gesamte Innenraum aufgeräumt und überschaubar. Die Verarbeitung ist durchwegs hochwertig und exklusiv. Neben dem klassischen Kofferraum hat der TESLA auch noch einen Stauraum unter der Motorhaube. Fahrer und Beifahrer haben mehr als ausreichend Platz, auch im Fond sitz man bequem und kann sich nicht über Platzmangel beschweren. Highlight bei unserem Modell war außerdem noch das Schiebedach. In Zeiten von Klimaanlagen ist ein Schiebedach Luxus. Aber schön, wenn man diesen hat.
Der TESLA in der Stadt
Sobald man auf dem Fahrersitz sitzt, ist das Auto fahrbereit und nach dem Wählen des Gangs (Automatik – Zukaufteile von Mercedes) fährt man bereits. Lautlos geht die Fahrt los. Bei der Fahrt durch die Altstadt von Nördlingen ist eines sicher. Man hat die Blicke der Passanten auf seiner Seite. Ein TESLA ist in unserer Gegend noch etwas Besonderes. Zwei hatten sogar das Glück, für eine kurze Probefahrt mitgenommen zu werden.
Zurück zum Fahrverhalten: Durch den Elektromotor ist die Power von 967 Nm Drehmoment sofort da und er gleitet lautlos durch die alten Gassen von Nördlingen.  Wie jedes Elektroauto gewinnt der TESLA durch das Bremsen wieder Energie zurück. Im Stadtverkehr natürlich ideal.
Hier muss man aber dazu sagen, dass das Fehlen  des Motorgeräuschs im Stadtverkehr durchaus eine Gefahr darstellen kann. Während man die klassischen Autos hört,
Viel Platz gibt es im TESLA dank des zusätzlichen Stauraums unter der Motorhaube. Bild: DRA
wenn sie kommen, ist es beim TESLA eben anders. Gott sei Dank kam es bei unseren Testfahrten nicht zu einer gefährlichen Situation. Das kann in Zukunft durchaus auch die Zahlen der Wildunfälle nochmals beeinflussen, wenn die Tiere die Autos nicht mehr hören.
Der TESLA auf der Straße
Richtig Spaß macht der TESLA auf der Bundesstraße. Die knapp 700 PS beschleunigen innerhalb von 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Nach weniger als 15 Sekunden erreicht das Elektroauto sogar die 200 km/h. Dabei ist das Auto mehr als angenehm zu fahren, durch sein Gewicht liegt er gut auf der Straße und nimmt auch bei hohen Geschwindigkeiten die Kurven ohne Probleme. Dazu erinnert die Beschleunigung an eine Achterbahnfahrt. Während die Fahrt in der Stadt kaum Änderungen an der Reichweite hinterlässt, ist das auf der Bundesstraße deutlich anders. Hier entscheidet die Nutzung des Gaspedals, wie weit man kommt. Fährt man wie ein Henker, reduziert sich die Reichweite merklich auf deutlich unter 300 Kilometer. Ist man jedoch umsichtig und vorausschauend, so ist die Reichweite des Herstellers nahezu erreichbar.
Die 700 PS sind dabei mehr als beeindruckend. Mir ist es passiert, dass ich auf der B25 mit knapp 100 Stundenkilometer einem älteren Mann in seinem Ford gefolgt bin. Auf der 2+1-Strecke ergab sich die Möglichkeit zum überholen. Ich setze den Blinker, tippe aufs Gas und überhole. So schnell schaut man gar nicht, hat der TESLA mehr wie 150 km/h.
Der TESLA während des Ladevorgangs. Alle Infos sind auf dem Display abrufbar. Bild: DRA
Die Frage nach dem Strom
Bei einem Elektroauto müssen wir uns auch hiermit beschäftigen. Wo bekomme ich den Strom für das Auto her? Bei TESLA gibt es neben der Möglichkeit, an einer klassischen 230Volt-Steckdose zu laden, auch die Möglichkeit den Starkstrom zu nutzen.
Bei einer Haushalts-Steckdose lädt der TESLA ca. 15 km/Reichweite pro Stunde. Beim Starkstrom sind es 54 km/Stunde.  Außerdem gibt es natürlich die Möglichkeit, an mittlerweile mehreren öffentlichen Ladesäulen zu laden.
Fazit
Ein tolles Auto. Preislich liegt es allerdings noch deutlich über dem üblichen Budget für die  Mittelklasse. Das will TESLA mit seinem Modell 3 ändern. Hier wird der Preis bei rund 30.000 Euro liegen, eine Reichweite mit rund 300 km wird angegeben. Die Verarbeitung ist hochwertig, der Fahrspaß ist garantiert und man zieht alle Blicke auf sich.