Regionalwährung: Der Donauwörther 10er Bild: DRA
Bonus-Karten und Regionalwährungen werden auch in unserem Landkreis immer beliebter. Daher haben wir uns im aktuellen blättle einmal im Landkreis umgehört, und stellen euch jetzt auch online in einer zweiteiligen Serie Systeme aus dem Donau-Ries vor.
Donauwörth - Bonuskarten und Regionalwährungen werden eingesetzt, um auf einem lokal begrenzten Gebiet wie zum Beispiel einer Stadt oder einer Region die regionale Wirtschaft zu fördern und zu stabilisieren. Die Systeme setzen darauf, dass das in der Region verdiente Geld auch dort wieder ausgegeben wird und nicht in eine angrenzende Metropole abwandert. Lokale Währungen können als Zahlungs-, Schenkungs- und Investitionsmittel zwischen Verbrauchern, Anbietern und Vereinen eingesetzt werden. In Deutschland verzeichnet der Regionalgeld-Verband mit Sitz in Magdeburg zur Zeit etwa 30 aktive Regionalwährungen. Die größte ist dabei der 'Chiemgauer', der in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein gültig ist. Eine vom Verband gelistete Regionalwährung ist zum Beispiel auch der Donauwörther 10er, den es in Donauwörth gibt.
Der Donauwörther 10er ist eine echte Regionalwährung, die einen komplementären Euro-Wert besitzt. Ein Donauwörther 10er hat also den Gegenwert von 10,- Euro. Er kann für 10,- Euro bei ausgewählten Ausgabestellen gekauft werden. Ausgegeben wird der Donauwörther 10er von der City Initiative Donauwörth (CID). Bezahlt werden kann damit bei aktuell 85 Akzeptanzstellen. Die Liste der Akzeptanzstellen wird von der CID regelmäßig aktualisiert und kann auf der Internetseite der CID abgerufen werden. Die Bandbreite der teilnehmenden Branchen ist vielfältig und reicht vom Einzelhandel über verschiedene Dienstleistungsbetriebe bis hin zur Volkshochschule Donauwörth.
Wird mit dem 10er bezahlt, erhält man das Rückgeld in Euro, bzw. man kan mit normalen Euro aufzahlen, wenn der zu bezahlende Betrag höher ist, als man 10er dabei hat. Christiane Kickum von der CID erzählt mir, dass der 10er seit 2010 in Donauwörth im Einsatz ist: "Der 10er ist sehr erfolgreich und wird sowohl von den Kunden als auch von den Geschäften in Donauwörth gut angenommen. Aktuell sind Donauwörther 10er in einem Gesamtwert von 80.000 Euro im Umlauf."
Das Prägen der Regionalwährung muss nicht wie bei den Euro Münzen von einer festgelegten stattlichen Münzpräge übernommen werden, sondern das kann jede private Prägestelle, die auch Medaillen oder andere Dinge prägt, übernehmen. Wichtig ist nur, dass die Währung nicht als Münze bezeichnet wird, das ist nicht erlaubt. Von Gewicht und Größe muss die Regionalwährung auch weit entfernt sein von der Landeswährung. Im Design hingegen ist man relativ frei. Beim Donauwörther 10er hat man sich auf der einen Seite für den doppelköpfigen Adler des Stadtwappens entschieden. Dieser zierte zu früheren Zeiten, als Donauwörth das Münzprägerecht innehatte, schon einmal Münzen, da hat sich das Motiv angeboten. Auf der anderen Seite ist das Logo der CID eingeprägt.
Christiane Kickum erklärt mir, dass man keine großen Voraussetzungen zur Einführung einer Regionalwährung erfüllen muss. "Das Wichtigste ist, im Vorfeld genügend Akzeptanzstellen zu finden, die bei der Aktion mitmachen wollen. Dies ist in Donauwörth von Anfang an relativ leicht gefallen, da wir von Anfang an darauf verzichtet haben, eine Gebühr für die Nutzung des 10ers zu verlangen. Das machen nicht alle Anbieter von Regionalwährungen. Hat man genügend Teilnehmer beisammen, kann man eigentlich loslegen."
Das Schöne am Donauwörther 10er ist, dass er sich auch als witziges Geld- und Gutscheingeschenk eignet, zum Beispiel auch zum Weihnachtsfest oder zu Geburtstagen und Jubiläen. Der Beschenkte kann dann selbst entscheiden, wofür er seine 10er ausgeben möchte. Bei einem Gutschein von einem bestimmten Laden wäre er dabei an ein gewisses Angebot gebunden, beim 10er genießt man mehr Freiheit und kann den Betrag auch in verschiedenen Geschäften ausgeben.