30. September 2020, 10:06
Donauwörth

Trinkwasser: Chlorung weiterhin nicht erfolgreich

Symbolbild/Wasserhahn Bild: pixabay
Die Stadtwerke Donauwörth verschaffen einen Überblick über die aktuelle Trinkwassersituation und zum weiteren Vorgehen.

Zur aktuellen Trinkwassersituation, zu den bisherigen Maßnahmen und zum weiteren Vorgehen möchten die Stadtwerke Donauwörth mit einer Zusammenstellung von Fragen und Antworten informieren. Individuelle Fragen beantworten die Stadtwerke seit Beginn der jetzigen Situation Ende Juli zudem über die dafür geschaltete Hotline-Nummer. Ziel aller Maßnahmen ist es, baldmöglichst zu einer normalen Nutzung des Trinkwassers auch im derzeit nach wie vor betroffenen Versorgungsbereich des Hochbehälters Parkstadt übergehen zu können.

Wie ist der aktuelle Stand bei der Trinkwasser-Situation im Versorgungsgebiet der Stadtwerke?
Die Chlorung des Trinkwassers im Versorgungsbereich des Hochbehälters Parkstadt, die die Stadtwerke mehrere Wochen durchgeführt haben, hat leider bislang nicht den beabsichtigten Erfolg gezeigt: Offenbar sind nach der erfolgten Chlorung erneut Keime über Fremdwassereintrag wieder ins Leitungsnetz eingedrungen. Denn in Proben, die in den Tagen nach dem Absetzen der Chlorung entnommen wurden, zeigten sich erneut Überschreitungen bei der Keimbelastung. Deswegen werden die Stadtwerke Donauwörth nochmals eine Chlorung durchführen, die am 28.9.20 eingeleitet wurde.

Was bedeutet das konkret für die Haushalte im betroffenen Versorgungsgebiet des Hochbehälters?
Derzeit muss im betroffenen Versorgungsbereich das Trinkwasser abgekocht werden. Sobald das Chlor in ausreichender Konzentration im Leitungsnetz vorliegt, kann auf das Abkochen erst einmal wieder verzichtet werden. Wann das der Fall ist, steht derzeit aber noch nicht sicher fest: erfahrungsgemäß dauert der Prozess des Aufbaus der Chlorierung etwa ein bis zwei Wochen. Die Stadtwerke werden informieren, sobald die Chlorkonzentration ausreicht und nicht mehr abgekocht werden muss.

Wie geht es dann weiter?
Sobald die Chlorierung in der erforderlichen Konzentration vorliegt, wird sie über einen Zeitraum bis ungefähr Mitte/Ende Oktober aufrechterhalten, um sämtliche Keime im Versorgungsnetz des Hochbehälters Parkstadt abzutöten. In diesem Zeitraum muss dann nicht abgekocht werden.
Nachdem diese Phase der Chlorierung beendet ist, wird anschließend für einen Zeitraum von etwa 2 Wochen eine erneute Trinkwasser-Abkochanordnung in Kraft treten, während deren Dauer an verschiedenen Probeentnahmestellen im Zonen-Versorgungsgebiet über mehrere Tage hinweg Wasserproben entnommen und auf ihre Keimbelastung untersucht werden. Das Ziel ist es, anschließend zum normalen Wassergebrauch zurückkehren zu können.

Woher weiß man, ob man zum betroffenen Versorgungsbereich gehört?
Eine Liste der einzelnen Stadtbereiche und Straßenzüge ist auf der Homepage der Stadt Donauwörth zu finden, auf https://www.donauwoerth.de/, gleich auf der Startseite unter „Top News“. Dort aktualisiert die Stadt auch jeweils den neuen Stand.

Welche Schritte wurden bislang zur Behebung der Problematik unternommen?
Als die Abkochanordnung Ende Juli erlassen wurde, haben die Stadtwerke zunächst nacheinander beide Kammern des Hochbehälters Parkstadt gereinigt und gründlich desinfiziert. Die kleine, deutlich ältere, Kammer wurde anschließend vom Netz genommen und ist nach wie vor nicht in Betrieb, denn dort gab es einen Fremdwassereintrag. Nachdem jedoch anschließend auch an anderen Probe-Entnahmenstellen im Leitungsnetz des Hochbehälters Proben mit Befund vorlagen, liegt die Vermutung nahe, dass es einen weiteren Fremdwassereintrag geben muss. Deswegen wird auch das Leitungsnetz im Versorgungsbereich des Hochbehälters Parkstadt intensiv untersucht. Zur Unterstützung sind bei der Ursachensuche inzwischen auch externe Fachfirmen beauftragt.

Wo liegen die Schwierigkeiten bei der Ursachenforschung?
Es gibt leider in solchen Fällen viele verschiedene Möglichkeiten, wo und wodurch ein Keimeintrag entstehen kann. Er kann zum Beispiel durch ein Leck im Leitungsnetz entstehen, deswegen wird auch dieses intensiv untersucht. Das Wasserleitungsnetz im Versorgungsgebiet des Hochbehälters Parkstadt beläuft sich jedoch auf circa 45 Kilometer Länge, was Leckortungen zeitintensiv macht. Außerdem wird nach Keimeinträgen durch nicht oder selten genutzte Leitungen oder auch defekte Rückflussverhinderer gesucht. Auch diese Suche ist umfangreich und daher zeitaufwändig.

An wen kann man sich bei Fragen wenden?
Die Stadtwerke haben zu Beginn der Abkochanordnung Ende Juli eine Hotline eingerichtet, die sich gerade bei individuellen Fragen sehr bewährt hat. Die Hotline ist nach wie vor geschaltet, unter der Tel.-Nr. 0906/789-270 von Montag bis Freitag bis 17:00 Uhr. Immer erreichbar ist zudem der Bereitschaftsdienst der Stadtwerke Donauwörth unter der Tel.-Nr. 0906/789-520. Informationen zur Chlorierung veröffentlichen die Stadtwerke hier. (pm)