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Am Freitag feierte das Ensemble des Theater Donauwörth e.V. auf der Freilichtbühne am Mangoldfelsen mit "Die Päpstin" seine Prämiere. Das Stück erzählt von einer Frau, die durch Bildung und Mut Macht und Eigenständigkeit erlangt. 
Ist die Geschichte um die kluge und fleißige Johanna nun wahr oder nicht? Historiker und Wissenschaftler nahmen sich dem Mythos der Päpstin die es im 9. Jahrhundert gegeben haben soll, mit dem Ergebnis, das wohl einiges dafür spricht, genau so viel aber auch dagegen. Die Legende fasziniert Autoren und Filmemacher und so bringt auch das Ensemble des Theaters Donauwörth e.V. unter Leitung von Wolfgang Schiffelholz das Stück in dieser Saison auf die Freilichtbühne am Mangoldfelsen.
Johanna (Laura Zielewski) wird als drittes Kind eines Priesters und seiner Frau im Jahr 814 geboren. Johanna, als Mädchen von jeglicher Art Bildung ausgeschlossen, ist wissbegierig und lernt heimlich von ihrem Bruder Matthias (Augustin Höpfner) lesen. Als Matthias an einer Krankheit stirbt soll sein Bruder Johannes (Leopold Höpfner) in seine Fußstapfen treten, und wie der Vater, Priester werden. Der Gelehrte Aeskulapius (Berd Zoels) erkennt aber das Talent der jungen Johanna und lehrt sie griechisch zu lesen und zu schreiben. Später wird sie in der Domschule zu Dorstadt ausgebildet, wo Johanna unter die Fuchtel des frauenverachtenden Mönchs Odo (Jürgen Melan) gerät. Schließlich flüchtet Johanna, schneidet sich die Haare ab und gibt sich als Johannes aus. Als junger Mann Johannes Anglicus kommt Johanna (Isabella Ott) in das Kloster Fulda. Jetzt, als man sie für einen Mann hält, bringen ihr Bildung und Klugheit Anerkennung unter den Männern ein. Doch Johanna kann nicht lange im Kloster bleiben, die Gefahr ist zu groß, enttarnt zu werden. Johanna pilgert deshalb nach Rom und ist dort viele Jahre später angesehener Mönch und Medicus. Johanna (Birgit Padrok) wird in Rom nun zur Behandlung des erkrankten Papstes Sergius (Thomas Gerdes)  hinzugezogen. Ihr gelingt die Heilung und sie wird Leibarzt des Papstes.
Intrigen, Korruption und Verrat bestimmen in dieser Zeit den Klerus und das Kaisertum. Kaiser Lothar will Papst Sergius stützen und den Römer Anastasius (Christian Faul) zum Papst machen. Doch das Volk wählt Leo IV (Jürgen Koller) zum Nachfolger des zwischenzeitlich verstorbenen Sergius. Johanna trifft zu dieser Zeit auf Gerold (Florian Lang), den sie schon von Dorstadt kennt, wo er sich in Johanna verliebt hatte. Die Liebe flammt neu auf, doch Johanna möchte nicht, dass sie enttarnt wird. Schließlich wird Johanna selbst zum Papst, stellt aber fest, dass sie von Gerold schwanger ist ...
Das Stück rund um die Rolle der Frau, hat auch heute Aktualität, wenn man bedenkt, dass auch bis vor einigen Jahrzehnten Macht und Eigenständigkeit hierzulande verwährt blieb und auch im 21. Jahrhundert noch in vielen Teilen der Welt Frauen an Unterdrückung und Qual leiden. "Die Päpstin" zeigt, dass durch Bildung und Mut Selbstständigkeit und Anerkennung erlangt werden kann.