Ein Rundgang durch die Produktion rundete das Treffen ab. Bild: GEDA-Dechentreiter GmbH & Co. KG
Am Freitag besuchte Roland Weigert, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gemeinsam mit MdB Ulrich Lange, MdL Wolfgang Fackler und MdL Johann Häusler den Hauptsitz der Firma GEDA-Dechentreiter GmbH & Co. KG in Asbach-Bäumenheim.

Der Einladung folgten außerdem die stellvertretende Landrätin Claudia Marb, der erste Bürgermeister der Gemeinde Asbach-Bäumenheim Martin Paninka sowie IHK-Präsident Dr. Andreas Kopton, IHK-Regionalgeschäftsführerin Nordschwaben Bettina Kräusslich und Andreas Dirr, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Donau-Ries.

Die Gäste wurden vom geschäftsführenden Gesellschafter Johann Sailer und den beiden Prokuristen Josef Hafner und Stefan Schweitzer begrüßt.

Anlass für den Unternehmensbesuch war ein Gedankenaustausch über bedeutende Zukunftsthemen, wie die Digitalisierung, die Bedeutung der Ausbildung junger Nachwuchskräfte sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Firma Geda. Abgerundet wurde der Termin mit einem Rundgang durch die Produktion.

Global Player mit festen Wurzeln

Zu Beginn seiner Vorstellung des seit 1929 am Standort Asbach-Bäumenheim bestehenden und fest verwurzelten Unternehmens gab Johann Sailer einen kurzen Einblick in das Produktsortiment und die Entwicklung des international tätigen Mittelständlers. „Unter Einsatz hochmodernster Fertigungstechnologien produziert Geda an den Standorten Asbach-Bäumenheim und Gera Aufzuglösungen für den weltweiten Einsatz auf Baustellen und für verschiedenste Einsätze in der Industrie. 560 Mitarbeiter arbeiten an insgesamt sieben Standorten weltweit am Erfolg unseres Unternehmens“, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter. Rund 400 davon sind am Hauptsitz in Asbach-Bäumenheim beschäftigt.

Vor allem in den Jahren 2010 bis 2019 verzeichnete Geda ein immenses Wachstum. Ein starker deutscher Heimatmarkt bildet dabei das Fundament für den Export: 70 Prozent der Bau- und Industrieaufzüge werden in über 80 Länder der Erde exportiert.

Digitalisierung und Ausbildung als bedeutende Zukunftsthemen

Dank der weitblickenden und richtigen strategischen Ausrichtung befindet sich Geda seit vielen Jahren auf Wachstumskurs.

Schon vor der Corona-Pandemie hatte man bei Geda die Entwicklungen rund um die Digitalisierung fest im Blick. Als Beispiel führt Johann Sailer unter anderem die Plattform „Geda Central“ an: Eine von Geda entwickelte Lösung, die es dem Kunden ermöglicht, Prozesse wie das gesamte Maschinenmanagement, die Installation oder die Fernwartung des Aufzugs zentral auf einer digitalen Plattform vorzunehmen.

„Wir müssen unseren Kunden einen Mehrwert bieten, um auch künftig erfolgreich zu sein. Gerade die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen haben in vielen Bereichen ein Umdenken erforderlich gemacht. Diese Herausforderungen sehen wir als Chance, die Möglichkeiten der Digitalisierung heute mehr denn je für uns zu nutzen“, so Johann Sailer weiter.

Neben verschiedenen Digitalisierungsprojekten nennt der geschäftsführende Gesellschafter auch das Thema Ausbildung als bedeutendes Zukunftsthema für sein Unternehmen. Um den Erfolg auch künftig fortzuführen, genießt die Sicherung von Fachkräften aus den eigenen Reihen einen hohen Stellenwert im Unternehmen. 51 junge Nachwuchskräfte absolvieren derzeit ihre Ausbildung in insgesamt sechs kaufmännischen und gewerblichen Ausbildungsberufen. Hinzu kommen drei duale Studenten in drei Studiengängen. Johann Sailer ist sicher: „Eine fundierte Ausbildung ist die Basis für künftigen Erfolg“. Alleine die Entwicklung bei den von Geda angebotenen Praktikumsplätzen spreche hier eine klare Sprache: 2019 wurden 42 Praktikumsplätze vergeben, während im Jahr 2020 bereits 57 Schülerinnen und Schüler ein Praktikum bei Geda absolvierten.

Trotz Corona-Krise keine Kurzarbeit

Für das Jahr 2020 blickt man bei Geda trotz Umsatzeinbußen und globaler Einschränkungen optimistisch in die Zukunft. Die richtige Unternehmensstrategie hilft dem Mittelständler durch die Corona-Krise: Eine hohe Eigenfertigungstiefe von 80 Prozent sowie die langfristige Lagerhaltungsstrategie machen Geda weitestgehend unabhängig von Lieferketten und ermöglichten es dem Unternehmen, sowohl den eigenen, als auch den Geschäftsbetrieb der Kunden bestmöglich aufrecht zu erhalten.

„Schwankungen im Auftragseingang konnten nicht zuletzt auch in Verbindung mit einem starken deutschen Heimatmarkt ausgeglichen werden, so dass wir weder zum Instrument der Kurzarbeit noch zu Stellenkürzungen greifen mussten“, erklärt Johann Sailer.

Geda will weiter wachsen – Expansion am Hauptsitz Asbach-Bäumenheim

Ein klares Bekenntnis zum Standort hat der Firmenchef bereits vor drei Jahren gesetzt, als er zusätzlich zur bereits bestehenden Firmenfläche ein über 60.000 m² großes Areal auf der gegenüberliegenden Straßenseite erworben hat. Die Expansion ist dringend nötig, denn aufgrund des enormen Wachstums stößt das Firmengelände bereits seit Jahren an seine Grenzen.

Um weiterhin kosteneffizient und wettbewerbsfähig am Standort Deutschland produzieren zu können, benötigt Geda eine zusammenhängende Fläche um einen lückenlosen Produktionsfluss gewährleisten zu können. Derzeit trennt eine Ortsverbindungsstraße das bestehende Firmenareal von der neuen Fläche. Dem Beschluss des Gemeinderats mit 16:1 Stimmen, die Straße in diesem Zuge zu verlegen und die Verkehrsführung um das künftige Geda-Gelände herum zu gestalten, steht allerdings ein Bürgerentscheid entgegen, der am 11. Oktober 2020 durchgeführt wird.

Seinen Vortrag schloss Johann Sailer mit dem einem klaren Statement: „Mein erklärtes Ziel ist es, mit der Expansion auf dem neuen Firmengelände die Weichen für die Zukunft zu stellen. Hier ist seit 90 Jahren das Herz der Firma Geda. Wir möchten den Unternehmenshauptsitz langfristig sichern, die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten, neue schaffen und mit der geplanten Expansion den Grundstein für die nächste Generation zu legen.“

Geda als „Best-Practice“

Staatssekretär Roland Weigert nannte Geda in seiner anschließenden Rede ein „Best-Practice“ dafür, dass es auch in schwierigen Zeiten Unternehmen gebe, die sich positiv entwickeln und Verantwortung für ihren Standort übernehmen. Firmenbesuche haben in diesen Tagen leider oftmals den Hintergrund, Krisensituationen zu meistern. Es gehe um Standortsicherung und darum, Arbeitsplätze zu erhalten. Der Besuch bei Geda stehe im kompletten Gegensatz dazu.

„Der Mittelstand ist der krisenresistente Eckpfeiler der bayerischen Wirtschaft.“ Diese Aussage treffe auf Geda in hohem Maße zu, so der Staatssekretär weiter. Nun gelte es, diese positive Entwicklung mit in die Zukunft zu tragen. Nicht umsonst, so Weigert weiter, wurde Geda für seine auf Langfristigkeit beruhende Unternehmensstrategie, das immense Wachstum sowie die Innovationskraft, bereits im Jahr 2017 mit dem „Bayerns Best 50“-Preis des bayerischen Wirtschaftsministeriums ausgezeichnet. „Wir brauchen Unternehmen dieser Klasse, die Kompetenzen im Unternehmen lassen und mit hoher Eigenfertigungstiefe am Standort Deutschland produzieren“.

Im Hinblick auf den anstehenden Bürgerentscheid am 11. Oktober 2020 richtete der Staatssekretär einen klaren Appell an die Wahlberechtigten: „Die Entwicklung der Firma Geda wird nicht zuletzt auch über den Wohlstand der Gemeinde Asbach-Bäumenheim entscheiden. „Die Bürgerinnen und Bürger haben nicht nur das Recht zur Abstimmung, sondern tragen auch Verantwortung, wie sich der eigene Lebensstandard und der künftiger Generationen entwickelt“, sagte Roland Weigert abschließend.

Appell der Lokalpolitik: Mitsprache bedeutet Mitverantwortung

MdB Ulrich Lange (Stellvertreter der CDU/CSU Bundestagsfraktion) und MdL Wolfgang Fackler (CSU) appellierten anschließend: „Die Lokalpolitik muss nun mobilisieren und die eindeutige Entscheidung des Gemeinderats für die Verlegung der Straße und damit für die Expansion der Firma Geda nach außen tragen“, so Ulrich Lange.

„Die Verlegung der Straße sowie die Erweiterung der Firma Geda ist Teil einer wegweisenden Standortpolitik und ein klares Bekenntnis zum Standort. Ich vertraue nun auf die Bürger, dass diese positive Einstellung beim Bürgerbegehren am 11. Oktober auch honoriert wird. Denn es geht um nichts anderes als eine gute Zukunft für Arbeitsplätze und Wohlstand in der Region“, schloss MdL Wolfgang Fackler sein Statement.

MdL Johann Häusler (Freie Wähler) betonte in Hinblick auf den Bürgerentscheid, dass Mitsprache auch Mitverantwortung bedeute und appellierte an die Asbach-Bäumenheimer Bürger, sich dem Wert und der Tragweite ihrer Stimme bewusst zu sein.

Auch Dr. Andreas Kopton richtete eine eindringliche Bitte an die anwesenden Politiker. „Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie benötigen wir das klare Signal aus den Ministerien, dass die Politik den Unternehmen Unterstützung zusichert und alles dafür tun wird, einen weiteren Lockdown zu verhindern“, so der IHK-Präsident.

Asbach-Bäumenheims erster Bürgermeister Martin Paninka erklärte abschließend, dass er selbst sowie die Gemeinde nach wie vor hinter den Expansionsplänen der Firma Geda stehen. „Es geht nicht um Einzelinteressen, sondern um die Zukunft unserer Gemeinde. Am 11.Oktober 2020 geht es um mehr als nur um die Verlegung einer Straße. Alle Bürgerinnen und Bürger von Asbach-Bäumenheim und Hamlar sind dazu aufgerufen, eine für unsere Gemeinde wichtige Zukunftsentscheidung zu treffen“, so der Bürgermeister. (pm)