Endspurt der Sonderausstellung „Brot. Nahrung mit Kultur“ im Museum KulturLand Ries, Maihingen (bis 28. Oktober). Am 21. September, 17 Uhr, können Brotgenießer unter Anleitung des Brot-Sommeliers
Maihingen - Brot ist unverzichtbares und schmackhaftes Grundnahrungsmittel, seine Vielfalt ist ebenso groß wie seine kulturelle Bedeutung. Die Ausstellung „Brot. Nahrung mit Kultur“, die noch bis zum 28. Oktober im Museum KulturLand Ries in Maihingen (Landkreis Donau-Ries) zu sehen ist, präsentiert ein breites Spektrum aus der Geschichte, Kultur und Gegenwart von Brot.
Von der Backstube zum Backshop
„Die Präsentation beginnt mit zwei inszenierten Arbeitsplätzen“, beschreibt Museumsleiterin Dr. Ruth Kilian das Ausstellungskonzept: „Die Backstube des Handwerksbäckers, in der noch große Mengen Teig von Hand geknetet wurden, steht dem Hausbackofen und dem Backautomaten in der heimischen Küche gegenüber. Spannende Objekte erklären die Geschichte von Bäckerhandwerk und Bäckerzunft in der Region“, verspricht Kilian. „Brot besteht eigentlich nur aus drei Zutaten: Mehl, Salz und Wasser. Aber warum ist die Mehltruhe dann zweigeteilt? Und wie kann das fertige Brot am besten gelagert werden? Dafür entwickeln Menschen bis in die Gegenwart immer neue Aufbewahrungsmöglichkeiten“, erläutert die Volkskundlerin – „eine Auswahl zeigt die Ausstellung.“
„Unser täglich Brot“ steht zur Sättigung auf dem Tisch. Viel zu häufig landet es jedoch in der Bio-Tonne. Die Brotvielfalt in Deutschland ist mit über 3.200 eingetragenen Spezialitäten enorm. Brot ist dank Handwerksbäckern, Backshops und prall gefüllten Supermarktregalen jederzeit verfügbar. Doch auch mit „Brot vom Vortag“ lässt sich noch allerhand anfangen.
Sattmacher und Symbol
Der Verschwendung von Nahrungsmitteln steht weltweiter Hunger gegenüber. Nicht nur „Brot für die Welt“ und „Misereor“ kämpfen seit Jahrzehnten dagegen an. Auch in Deutschland gab und gibt es Hunger. Besonders die Hungerjahre 1816 und 1917 hatten schlimme Auswirkungen und ließen die Brotpreise ins Unermessliche steigen.
Brot hat einen hohen symbolischen Wert. Im Christentum wird es im Abendmahl und Vaterunser zentral. Und so wird das Brot-Symbol in Form von Symbol-Broten bei kirchlichen und weltlichen Anlässen für Bräuche und Geschenke verwendet. Brot ist geradezu sprichwörtlich, doch nicht überall, wo „Brot“ drauf steht, ist auch welches drin.
„Zahlreiche Stationen in der Ausstellung laden zum Schmecken und Riechen, Anfassen und Ausprobieren ein“, verspricht Ausstellungskurator Dr. Bruno Langner: „Auch die unterhaltsamen Aspekte von Brot kommen nicht zu kurz: Brot ist Kult! Bestes Beispiel ist „Bernd das Brot“ aus dem Kinderkanal.“
Kostproben aus dem Begleitprogramm
Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm begleitet die Ausstellung: So können am 21. September um 17 Uhr Brotgenießer unter Anleitung des Brot-Sommeliers Andreas Rinninger ihren Gaumen schulen. Kulinarisch geht es auch mit Brotgeschichte(n) aus der Rieser Backkultur am 28. September ab 17 Uhr zu. Dafür ist jeweils eine vorherige Anmeldung nötig. (pm)