In ihrer eindringlichen Inszenierung von "1984" zeichnete die American Drama Group ein beklemmendes Bild der permanent überwachten und manipulierten Gesellschaft. Bild: Maximiliane Böckh
Einen echten Klassiker in modernem Gewand gab es für die Schülerinnen und Schüler der zehnten bis zwölften Jahrgangsstufe des THG Nördlingen zu sehen. Auf der Bühne der Aula inszenierte die American Drama Group eine Dramenfassung des Romans „1984“ von George Orwell.

Darin wird eine dystopische Zukunftsvision eines totalen Überwachungsstaats gezeichnet, in dem der Slogan „Big brother is watching you“ allgegenwärtig ist. Der ausgeklügelten Überwachungstechnologie kann der Mensch zu keiner Minute seines Lebens entgehen; jedes abweichende Verhalten wird von der Geheimpolizei brutal sanktioniert. In der Gesellschaft sind Gefühle verpönt, alle Menschen müssen sich in den Dienst einer gesichtslosen Partei stellen, und sogar die Sprache wird zu Manipulationszwecken erneuert.

Mit den Stichworten der Fake News, der alternativen Fakten, gewissen Formaten im Reality-TV und der Einschränkung von Freiheiten sind damit auch hochaktuelle Bezüge gegeben. „1984“ zeigt anschaulich, wie schnell sich eine freie in eine totalitäre Gesellschaft verwandeln kann, in der Menschen nicht einmal mehr wissen, was Freiheit bedeutet bzw. welchen Wert sie hat.

Die American Drama Group bietet englischsprachige Aufführungen durch Muttersprachler an; die Inszenierung von „1984“ bietet eine Mischung aus Thriller und Liebesgeschichte, aus modernem Schauspiel und hochwertigem Musicalgesang. (pm)