Prof Dr. Zierer Bild: Homepage Uni Augsburg
Dr. Zierer von der Universität Augsburg begeisterte die Lehrkräfte auf Einladung des Regionalmanagements Donau-Ries.

Das Regionalmanagement Donau-Ries hatte in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt Donau-Ries eine Lehrerfortbildung zum Thema „Digitalisierung und Bildung: Möglichkeiten und Grenzen“ angeboten. Über 80 Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten hatten das Angebot dankend angenommen und verfolgten den einstündigen Vortrag von Prof. Dr. Zierer, der seit 2015 Lehrstuhlinhaber für Schulpädagogik an der Universität Augsburg ist und bereits mehrere Bücher geschrieben hat. Im Anschluss gab es noch eine Frage- und Diskussionsrunde. „Wir freuen uns, dass wir unsere Lehrkräfte zum Thema digitaler Unterricht mit Expertenwissen unterstützen konnten“, erklärt Landrat Stefan Rößle.

„Die digitale Revolution lässt sich im digitalen Kontext noch nicht nachweisen“, erklärte der Referent. Er zeigte anhand wissenschaftlicher Daten auf, in welchen Kontexten digitale Medien einen wahrnehmbaren positiven Effekt auf die Lernenden haben: die größte Wirksamkeit erreichten demnach interaktive Lernvideos, aber auch bei Förderbedarf, beim Schreiben, sowie bei Fremdsprachen erwiesen sich digitale Lernformen als nützlich.

Prof. Zierer zeigt aber auch klar die negativen Effekte digitaler Medien auf. Seit 2010 ist die Lernleistung der Schülerinnen und Schüler nachweislich zurückgegangen. Dabei hat insbesondere die Nähe des Smartphones Auswirkungen auf die Konzentration, da es ein enormes Ablenkungspotenzial bietet. Er empfiehlt daher im Schulalltag auch technikfreie Räume zu schaffen. Ebenfalls konnte gezeigt werden, dass Mitschriften auf Papier besser im Kopf bleiben als digitale Notizen.

Bei der anschließenden Fragerunde wurde unter anderem die kurze Aufmerksamkeitsspanne der Kinder angesprochen. Prof. Zierer nannte hier zwei Lösungsansätze: zum einen bedürfe es hier einer guten Medienerziehung. Man müsse den Kindern die Auswirkungen eines hohen Medienkonsums aufzeigen und kritisch hinterfragen. Zum anderen sollte man Alternativen aufzeigen. So könnte man beispielsweise Twitter-Einträge mit Artikeln in der Tageszeitung vergleichen.

Im Rahmen der Bildungsregion unterstützt das Regionalmanagement um Projektleiterin Jennifer Werner Bildungseinrichtungen sowie Bildungsverantwortliche mit Vorträgen und Informationsmaterial zu aktuellen Themen.(pm)