Die Schülerinnen und Schüler der zweiten Klasse der freien Schule Lech-Donau in Lauterbach haben sich intensiv mit dem Thema Bienen auseinandergesetzt. In Tapfheim haben die Kinder nun auch eine Blumenweide für die Bienen angesät. Nicht die einzige in der Gemeinde.
Tapfheim - Eine kleine Fläche hinter einem Privathaus wurde von der Klasse 2 der Freien Schule Lech-Donau aus Lauterbach angepflanzt. Wie es dazu kam erklärt Doris Weber, die an der Schule die Öffentlichkeitsarbeit betreut: „Bereits seit vier Wochen beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler der zweiten Klasse, zusammen mit ihrer Klassenlehrerein Helena Lairich, mit dem Thema Bienen. Im Unterricht haben die Kinder ein Sachbuch zum Thema angefertigt und jetzt dürfen sie aktiv werden und eine Bienenwiese ansäen.“ Dass das in Tapfheim stattfinden kann, ist ein glücklicher Zufall: „Unsere Direktorin, Miriam Rau, ist gebürtige Tapfheimerin. Im Gespräch kam dann heraus, dass es hinter dem Haus der Familie Rau ein freies Plätzchen für uns gibt. Denn eigentlich werden hier jedes Jahr Kartoffeln angepflanzt. In diesem Jahr ist der kleine Acker aber frei und wir dürfen ihn nutzen“, so Weber weiter.
Damit beim Ansäen der Wiese auch alles funktioniert, hilft den Kindern dabei der Gartenbaulehrer der Schule, Stephan Siebenhüter. An einer Stelle soll das Schullogo, ein Engel, angesät werden. Dort bringen die Kinder das Saatgut mit selbstgemachten Pikierstäbchen aus. Während die Schülerinnen und Schüler dann auch die restliche Wiese ansäen, erklärt Helena Lairich das Unterrichtskonzept: „Wir erarbeiten uns Themen von Anfang an. In diesem Fall bedeutet das, dass die Kinder von Anfang an verstehen sollen, was Bienen tun, was dazu nötig ist und wie schließlich Honig entsteht. Deshalb ist auch noch ein Besuch beim Imker geplant.“ Sogar eigene Bienenvölker seien in Planung.
7 Hektar Bienenweide
In der Gemeinde Tapfheim wird es in den nächsten Wochen an vielen Ecken zu Blühen beginnen. Denn insgesamt 7 Hektar Bienenweide wurden hier in diesem Jahr bereits angesät. „Eigentlich war zunächst gar keine so große Fläche geplant“, erzählt Bürgermeister Karl Malz. Nachdem allerdings bekannt geworden war, dass man von der Gemeinde das Saatgut erhalten kann, um Bienenweide anzusäen, sei es ein regelrechter Selbstläufer geworden, so der Bürgermeister. „Im Gemeinderat haben wir dann entschieden Budget für weitere Samen freizugeben, weil das Interesse so groß war“, so Malz weiter. Mit dem Projekt Bienenweide soll das Bewusstsein für Nachhaltigkeit geschärft werden, so der Bürgermeister. Mittlerweile verteilen sich die angesäten Flächen über die ganze Gemeinde. Dabei sind sowohl kleine Flächen von Privatpersonen, aber auch ganze Felder von Landwirten mit 2000 – 3000 Quadratmetern. „In ungefähr vier bis fünf Wochen werden wohl die ersten schönen Fotos entstehen“,so Malz. Denn dann blühen die Bienenweiden in ganz Tapfheim.