Landeswettbewerb

Sprungbrett für die German Craft Skills

Bei der Siegerehrung wurden die Urkunden überreicht: von links Christoph Schweyer (Geschäftsführer Bauinnung Nordschwaben), Josef Leberle (Ausbildungsleiter Bauinnung Nordschwaben), Eva Wagner, Felix Merk, Patrick Wiesent, Julian Beer, Lorenz Reinwand sowie die Bewertungskommission mit Niklas Berroth, Jonas Hopf und Wolfram Uhl (Obermeister Bauinnung Nordschwaben) Bild: Rebekka Berg
Beim Landeswettbewerb der Beton- und Stahlbetonbauer in Nördlingen messen sich die Besten aus Bayern – Lorenz Reinwand sichert sich die Fahrkarte nach Bühl.

Das Aus- und Fortbildungszentrum Bau (AFZ) der Bauinnung Nordschwaben kann gut und gerne als Kaderschmiede für hochkarätige Handwerkerinnen und Handwerker aus der Baubranche bezeichnet werden. Seit vielen Jahren finden dort die Trainingseinheiten für Berufsmeisterschaften auf internationaler Ebene statt und viele Siegerinnen und Sieger haben ihre Fundamente für den Erfolg in Nördlingen gelegt.

In der vergangenen Woche waren fünf junge Beton- und Stahlbauer, darunter auch eine junge Dame, in Nördlingen, um den bayerischen Landessieger in ihren Beruf zu ermitteln. Zugelassen waren die jeweiligen Besten aus den Handwerkskammerbezirken in Bayern. Die Aufgabenstellung hatte es in sich: Erstellen eines Sturz Fertigteils mit Gesims-Auskragung und Köcheraussparungen. Die gesamte Arbeit war in mehrere Arbeitsschritte aufgeteilt, die in einem Zeitrahmen von acht Stunden erledigt werden mussten. Dazu zählten u.a. das Erstellen eines Schalbodens mit Schalungsträgern bis hin zu Köcheraussparungen und Ziervertiefungen.

Bild: Rebekka Berg

Ein anspruchsvolles Pensum für die fünf Teilnehmer, die sich der Herausforderung sehr bewusst waren: „Es ist natürlich eine große Ehre für mich hier dabei sein zu können, denn schließlich besteht die Chance bei der Deutschen Meisterschaft dabei zu sein“, sagte ein Teilnehmer, der schon etwas aufgeregt war. Doch die anfängliche Nervosität legte sich rasch. Konzentriert arbeiteten die Jugendlichen und erzielten letztlich bemerkenswerte Ergebnisse. Schließlich haben diese vier Gesellen und die Gesellin in ganz Bayern die besten Prüfungsarbeiten ihres Jahrgangs abgelegt und gehören zur Bayernauswahl, ein absolut hohes Niveau.

Josef Leberle, Ausbildungsmeister am AFZ Nördlingen und erfahrener Coach für Jugendliche, war zufrieden: „Ich bin immer begeistert, wenn junge Menschen in unserem Beruf so tolle Leistungen erbringen, exakt arbeiten und letztlich auch große Freude an dieser Tätigkeit haben.“ In seiner Funktion als Bundestrainer der Beton- und Stahlbetonbauer hat Leberle bereits einige junge Betonbauer zu mehreren Vize-Weltmeistertiteln gefördert und begleitet. Er war auch in dieser Ausscheidung in Nördlingen der Prüfungsvorsitzende. Mit im Bewertungsteam auch Jonas Hopf (Bundessieger 2021 und Vizeweltmeister 2022), Nikolas Berroth (Bronzemedaillengewinner 2019 bei den World Skills und Vizeeuropameister 2021), sowie der Obermeister der Bauinnung Nordschwaben Dipl. Ing. Wolfram Uhl.

Bei der Übergabe der Zertifikate sagte Uhl: „Solche Wettbewerbe sind sehr, sehr wichtig. Sie zeigen die hochqualifizierte Ausbildung im Handwerk und sollen andere Jugendliche ermuntern, unsere Berufe zu ergreifen. Denn was wir machen, bleibt sichtbar und macht stolz“.

Bei der Deutschen Meisterschaft in Bühl, die vom 9. November bis 11. November im KOMZET Bau stattfindet, wird nun Lorenz Reinwand aus 97500 Ebelsbach in Bayern vertreten. Lorenz wurde bei der Firma Glöckle in Schweinfurt ausgebildet. Er hatte die Aufgabe komplett fertigstellt und war in Maßgenauigkeit und den Gesamtausführungen am exaktesten. Seine Arbeitsweise war präzise und beständig. (dra)

Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk (DMH) – German Craft Skills ist in Deutschland und Europa einzigartig: In über 130 Gewerken messen sich in bis zu vier aufeinander aufbauenden Ebenen - von der Innungs- über die Kammer- und Landesebene bis hin zum Bundeswettbewerb der Landessiegerinnen und Landessieger – die besten Absolventinnen und Absolventen einer beruflichen Ausbildung. Das heißt: Mehr als 3.000 Jugendliche starten jedes Jahr deutschlandweit in den Wettbewerb um den Bundestitel in ihrem Gewerk.