Am Donnerstagabend machte die Sprachnachricht einer Mutter aus Buchdorf auf WhatsApp die Runde. In dieser Nachricht, an die anderen Eltern, erklärte die Frau, dass ein befreundeter Polizist sie angesprochen habe und von einer versuchten Kindesentführung berichtet hätte. Außerdem würden die Täter an Haustüren klingeln und hoffen, dass Kinder ihnen öffnen. Die Polizei wolle nun in Zivil auftreten und hoffen die Täter zu fassen. Daraufhin meldeten sich zahlreiche besorgte Eltern bei der Polizeiinspektion in Donauwörth. Alle Anrufer*innen hatten das gleiche Anliegen: Stimmt es, dass am Donnerstag versucht wurde, ein Mädchen in ein Auto zu zerren? "Der Hintergrund der Geschichte ist eine seit dem späten Nachmittag kursierende Sprachnachricht," erklärt Stefan Roßmanith, Pressesprecher der Polizeiinspektion Donauwörth am Freitagmorgen gegenüber unserer Redaktion. „Uns liegen keine Informationen vor, wonach sich ein solches Geschehnis in Buchdorf abgespielt haben soll.“
Die gesamte Geschichte hat jedoch einen wahren Kern. Am Wochenende berichtete ein Vorschulkind von einer Ansprache auf der Straße, die Eltern alarmierten die Polizei. "Natürlich nehmen wir solche Fälle ernst. Wir sind weiterhin mit zivilen Kräften im Einsatz und zeigen auch mit uniformiertem Kolleg*innen in Buchdorf Präsenz", so der Polizesprecher. Auch wenn die Beamten hier Entwarnung geben, gilt dennoch der Rat der Polizei: "Sensibilisieren Sie ihre Kinder, sprechen Sie mit Ihnen über das richtige Verhalten und rufen Sie im Verdachtsfall immer die Polizei!"
Gerüchte verbreiten sich wie ein Lauffeuer
Inzwischen wurde die Nachricht und die Antworten anderer Eltern in zahlreichen WhatsApp-Gruppen geteilt. "Natürlich verbreiten sich solche Gerüchte entsprechend schnell und sorgen für zunehmende Verunsicherung. Deshalb bitten wir um eine kritische Bewertung von solchen Nachrichten. Die unnötige Verbreitung von Panik sorgt nicht nur für eine Mehrbelastung bei den Beamten, sondern auch bei den Eltern für Sorgen und Ängste," so der Pressesprecher abschließend. Auch WhatsApp, wo die Nachricht häufig verbreitet wurde, hat einen Mechanismus, der anschlägt. Die Nachricht wurde mit einem Hinweis „häufig weitergeleitet“ versehen.
Bürgermeister im Dialog
Für Buchdorfs Bürgermeister Walter Grob sind diese Gerüchte eine gefährliche Entwicklung. "Ich stehe in einem engen Austausch mit den Beamten der Polizeiinspektion Donauwörth, sowie mit der Schule und dem Kindergarten. Natürlich haben wir den Fall vom Wochenende registriert und ernst genommen. Aber dass nun Gerüchte von Entführungen auftauchen, hilft der ganzen Situation nicht. Wir bitten um eine ruhige und sachliche Herangehensweise, damit nicht unnötig Ängste geschürt werden. Bei Fragen stehe ich als Bürgermeister, oder das Team der Gemeindeverwaltung gerne zur Verfügung."