Um kurz kurz vor 01:00 Uhr morgens wurden die Feuerwehren im Ries zu einem Brand im Ortsteil Pfäfflingen alarmiert. Dort war in einem Wohnheim für Saisonarbeiter*innen ein Großbrand ausgebrochen. Sofort wurden zahlreiche Einsatzkräfte alarmiert, um den Brand zu bekämpfen und ein Übergreifen auf Produktionshallen zu vermeiden.
Kreisbrandrat, Heinz Mayr schildert den Einsatz im Gespräch am frühen Samstagmorgen um 5:30 Uhr mit der Redaktion. „Das Gebäude wurde von circa 50 Personen inklusive Kindern und Haustiere bewohnt. Nach Ausbruch des Brandes konnten die Bewohner evakuiert werden. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden zwei Personen durch eine Rauchvergiftung leicht verletzt. Aufgrund der schwankenden Zahl der Saisonkräfte können wir aktuell nicht sagen, ob alle Bewohner das Haus verlassen konnten“, so der Kreisbrandrat.
Schwierige Löscharbeiten
Die Löscharbeiten des Gebäudes gestalteten sich schwierig. Aufgrund einer PV-Anlage auf dem Dach konnte das Feuer zuerst nicht gut bekämpft werden. „Erst durch den massiven Einsatz von Löschmittel, darunter drei Drehleitern und zahlreichen Trupps mit Atemschutz im Innenangriff konnten wir das Feuer unter Kontrolle bringen und ein weiteres übergreifen auf anliegende Produktionshallen vermeiden.“
Bis 5:00 Uhr morgens waren rund 225 Einsatzkräfte von zahlreichen Feuerwehren, aber auch Rettungsdienst, Polizei und Technisches Hilfswerk im Einsatz. Der Stromversorger stellte vorsorglich den Strom auf dem ganzen Gelände ab.
Belastungsprobe für die Einsatzkräfte
Die Freiwillige Feuerwehr Nördlingen kam erst am Abend von einem Brand im Ortsteil Schmähingen zurück. Auch dort musste unter Einsatz von Atemschutz ein Gebäude gelöscht werden. Das bereits wenige Stunden später wieder ein großer Einsatz ist, ist natürlich eine Belastungsprobe für die Einsatzkräfte. Deren Leistung würdigt Nördlingen Oberbürgermeister David Wittner, der ebenfalls am Brandort anwesend war. „Nördlingen hat mit diesem Brand bereits drei große Feuerwehreinsätze in diesem Jahr hinter sich. Die Leistung der Ehrenamtlichen kann man hier gar nicht genug würdigen“, so Wittner. Das macht auch Kreisbrandrat Mayr deutlich. „Die Zusammenarbeit zwischen allen Blaulichtorganisationen läuft bei uns reibungslos und so sind wir schnell und effizient darin, Leben und Besitz zu schützen.“
Versorgung in der Schillerhalle
Die Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Wohngebäude wurden in die Schillerhalle nach Nördlingen gebracht. Die Versorgung dort übernimmt das Bayerische Rote Kreuz und die Johanniter Unfallhilfe. In Donauwörther Landratsamt wurde außerdem der Führungskräfte-Stab zusammengerufen. Die Freiwillige Feuerwehr Donauwörth unterstützt den Einsatz durch die Lieferung von Feldbetten und kümmert sich um das Auffüllen von Atemschutzflaschen. Dafür wurde die Atemschutzwerkstatt im Feuerwehrgerätehaus in Donauwörth in Betrieb genommen. „Somit müssen wir keine Einsatzkräfte von der Einsatzstelle abziehen und können hier mit voller Einsatzbereitschaft weiter anwesend sein“, erklärt Kreisbrandrat Mayr.
Auch die Feuerwehr Möttingen wurde um 04:00 Uhr nachalarmiert, um ausreichend Atemschutzträger zur Verfügung zu haben. Vor Ort werden die Einsatzkräfte ebenfalls vom BRK versorgt.
Einsatz dauert noch Stunden
Für die Einsatzkräfte stehen noch mehrere Stunden an der Einsatzstelle an. Aktuell werden die letzten Brandherde bekämpft, anschließend läuft die Suche nach Glutnestern. Im Anschluss wird die Statik des Gebäudes durch das THW bewertet. Erst dann kann die Polizei mit der Suche nach der Brandursache beginnen. Diese ist aktuell noch völlig unklar. Der Schaden dürfte möglicherweise im Millionenbereich liegen.
Insgesamt sind im Einsatz:
- Feuerwehr, Nördlingen
- Feuerwehr Dürrenzimmern
- Feuerwehr Löpsingen
- Feuerwehr Oettingen
- Feuerwehr Pfäfflingen
- Feuerwehr Wechingen
- Feuerwehr Wemding
- Feuerwehr Deiningen
- Feuerwehr Möttingen
- Polizei Nördlingen
- UG-ÖEL
- THW Nördlingen
- BRK Rettungsdienst und Notarzt