Mit 60:64 verloren die Rieserinnen am 15. Spieltag der 1. Frauenbasketballbundesliga, einen Spieltag nach der immer noch heißdiskutierten dreifachen Overtimeniederlage in Hannover. Im Nachklang konnte keiner mit der gezeigten Leistung zufrieden sein. Dementsprechend sauer war Nördlingens Trainer Ajtony Imreh auch nach dem Spiel.
Imreh versuchte es erneut mit seinem Joker Mesi Obanor in der Starting Five. Es war aber Elina Koskimies, die den Abend mit einem Dreier eröffnete. In den ersten Minuten zeigte sich allerdings ein bekanntes Angels-Manko: Rebounds. Entsprechend sah man sich in der fünften Spielminute auch 6:10 hinten. In der achten Minute war Imreh dann gezwungen, sein Jackett auszuziehen und seine Damen zur Besprechung zu bitten. Ein 8:15-Rückstand und deutliche Unterlegenheit unter beiden Körben konnten dem Nördlinger Übungsleiter nicht gefallen. Die Rieserinnen schienen seiner allseits hörbaren Ansage nicht zugehört zu haben: Ballverlust, Fehlwurf Herne, Rebound Herne, 8:17 und erneute Auszeit Nördlingen. Kein Zweifel: die Eigner Angels hatten Mühe, ins Spiel zu finden. So wurden sie mit 21:10 von einer stark aufspielenden Gästemannschaft in die Viertelpause geschickt. Beunruhigender allerdings als der deutliche Punkterückstand das Reboundverhältnis von 20:9 für die Gäste und eine desolate Wurfquote auf Seiten der Angels.
Mit der Hereinnahme von Youngster Mona Berlitz tat sich etwas. Bis zum Stand von 18:23 (14.Minute) erzielte sie sechs Punkte und hielt ihr Team in Schlagdistanz. Als Berlitz dann beim 24:26 in der 15. Minute ausgewechselt wurde, brandete verdienter Szenenapplaus für die 19-jährige auf. Es hatte den Anschein, als ob die Nördlingerinnen nicht noch einmal an einem lautstarken Meinungsaustausch mit ihrem Trainer teilnehmen wollten und holten sich, angetrieben durch eine starke Sami Hill, in der 17. Minute die Führung (29:28). Das Reboundverhältnis hatte sich dabei drastisch verbessert: 7:5 nun für die Gastgeberinnen. Beim 36:37 (Rebounds gesamt 16:25) hieß es dann zur Halbzeit und das Publikum zeigte sich zu diesem Zeitpunkt wieder versöhnt. Vor allem Sami Hill mit elf Punkten zeigte sich wieder als echter Leader. Allerdings einer heute strukturlosen Angels-Mannschaft.
Fast drei Minuten dauerte es in Halbzeit Zwei, bis Bianca Helmig die ersten Punkte für ihre Farben markierte (38:41). Die Rieserinnen mussten wesentlich härter für ihre Erfolgserlebnisse arbeiten als ihre Gäste und nutzten die wenigen Gelegenheiten kaum. War es im ersten Viertel Mona Berlitz, entpuppte sich nun Nördlingens zweiter Youngster, Bianca Helmig als Antreiber in Angriff und Verteidigung. Dann wurde es hektischer. Erst gerieten Nördlingen Marina Dzinic und Hernes Nicole Enabosi aneinander, dann gab es ein unsportliches Foul gegen Hernes Veronika Remenarova (29. Min, 45:44). Nördlingens Routinier Mesi Obanor war es schliesslich vorbehalten, den 46:46-Gleichstand vor dem letzten Viertel zu erzielen.
Mit viel Energie auf beiden Seiten, aber mit wenig Punkten ging es im letzten Viertel weiter. Bis zur 35. Minute passierte unter den Körben wenig (51:51), auf dem Parkett allerdings beharkten sich beide Mannschaften nach allen Regeln der Kunst. Mit Freiwürfen „setzte“ sich der Herner TC dann in der 36. Minute leicht auf 55:51 ab. Dieser Vorsprung reichte den Gästen letztendlich zu einem hartumkämpften aber verdienten 64:60-Sieg. Die Eigner Angels müssen sich fragen lassen, ob diese Niederlage, die ihnen den Anschluss an die PlayOff-Plätze kostet, in dieser Form nötig gewesen ist. (pm)
Für die Eigner Angels spielten:
Asha Thomas (10/5 Rebounds), Shereen Sutherland (4/10), Mona Berlitz (6 ), Amenze Obanor (1), Elina Koskimies ( 6/2 Dreier), Sami Hill (15), Marina Dzinic , Mariam Hasle-Lagemann, Anissa Pounds (14/4 Dreier), Bianca Helmig (4 ).
- Freiwurfquote: 14/15 (93 %)
- Dreierquote: 8/20 (40 %)
- Rebounds: 33
Für Herne waren am erfolgreichsten:
Remenarova (19 / 8Rebounds), Mingo (14/1 Dreier)
Freiwurfquote: 17/23 (73%)
Dreierquote: 3/16 (18 %)
Rebounds: 44