"Das erklärte Ziel des Stadtrates ist es, einen Glasfaseranschluss an jedes Grundstück im Stadtgebiet zu verlegen", so Wemdings Bürgermeister Dr. Martin Drexler. Was er damit meint: Die GlasfaserPlus, ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Telekom und IFM Investors, wird ab 2024 in Wemding Glasfaseranschlüsse direkt bis ins Haus bauen. Spätestens bis Anfang 2025 sollen laut Markus Sand, Infrastrukturvertrieb-Regiomanager der Telekom die Arbeiten abgeschlossen sein. Dabei hat sich Wemding einen starken Partner an die Seite geholt, der bereits seit Jahren in ganz Deutschland den Glasfaserausbau vorantreibt.
Vorreiter im Landkreis Donau-Ries
Gemeinsam mit der Investorengruppe aus Australien, die Pensionsgelder weltweit in Infrastrukturunternehmen anlegt, will die Telekom (ab 2023 GlasfaserPlus GmbH) so in über 4000 Kommunen in ganz Deutschland ein Glasfasernetz schaffen. Die Investitionsanteile sind dabei jeweils zu 50 Prozent aufgeteilt. Da das Unternehmen komplett eigenwirtschaftlich agiert, werden auf die Stadt Wemding keine zusätzlichen Kosten zukommen - ein nicht zu vernachlässigendes Pro-Argument, wie Bürgermeister Drexler richtig anmerkt. Im Landkreis Donau-Ries wird Wemding Vorreiter in Sachen Glasfaserausbau sein. Weitere Städte und Gemeinden seien aber bereits in Verhandlungen mit dem Unternehmen, so Sand.
Anschlüsse für rund 2900 Haushalte
Insgesamt werden von den Baumaßnahmen rund 1800 Adressen bzw. circa 2900 Haushalte und damit mindestens 70 Prozent der Gebäude im Stadtgebiet betroffen sein. Ausgenommen sind das Wemdinger Industriegebiet, das bereits über eine eigenes Glasfasernetz verfügt und Amerbach. Doch auch hier arbeitet die Gemeinde bereits jetzt mit Hochdruck an einer Lösung. So soll der dortige Ausbau ebenfalls zeitnah mithilfe eines Förderprogramms der Bayerischen Regierung vorangetrieben werden. Natürlich wird das neue Glasfasernetz nicht nur mit positiven Aspekten verbunden sein. "Das Projekt stellt eine Großbaumaßnahme dar, das die Stadt faktisch für mehr als eineinhalb Jahre entscheidend prägen wird", so Bürgermeister Drexler. Konkret ist damit gemeint, dass im gesamten Stadtgebiet Straßen aufgebaggert werden müssen, um die Leitungen zu verlegen. Um hierbei einen möglichst reibungslosen Ablauf zu garantieren, sind Anbieter und Stadt deshalb auf eine enge Zusammenarbeit angewiesen. Zu diesem Zweck wurde eine entsprechende gegenseitige Willenserklärung unterzeichnet, die garantieren soll, dass "beide Seiten an einem Strang ziehen".
GlasfaserPlus bietet Anschluss kostenlos an
Wie sich das neue Glasfasernetz letztendlich auf die einzelnen Bürger*innen auswirkt, ist hingegen jedem Anschlusshaushalt selbst überlassen. 2023 können sich Interessierte in einem Vorvermarktungsverfahren für den konkreten Anschluss an das Glasfasernetz entscheiden. Während der Ausbauphase schließt GlasfaserPlus die Immobilie dann kostenlos an. Eine Buchung nach der Ausbauphase wäre demnach zwar durchaus möglich, aber mit einmaligen Kosten von 799,95 Euro verbunden. Das neue Netz soll künftig eine Downloadgeschwindigkeit von 1 Gbit/Sekunde erlauben. In Zukunft wären sogar noch höhere Geschwindigkeiten möglich. Zum Vergleich: Über einen Kupfer-Kabelanschluss sind maximal 250 Mbit/Sekunde zu erreichen. "Ein Glasfaseranschluss in der Wohnung wird im Zuge der Digitalisierung schon bald so wichtig sein, wie der Zugang zu Strom, Wasser und Gas", so Sand. Nähere Informationen zum Glasfaserausbau soll es laut GlasfaserPlus in den kommenden Monaten auch im Rahmen einer Informationsveranstaltung geben.