Seit 50 Jahren gibt es den Landkreis Donau-Ries in seiner heutigen Form. Der 1. Juli 1972 kann dabei als Geburtstag des Donau-Ries-Kreises gesehen werden. Überall in Bayern wurden zu diesem Zeitpunkt die Grenzen von Kommunen, Landkreisen und Bezirken grundlegend neu gezogen. So wurden aus ehemals 143 Landkreisen 71 neue Landkreise. 23 der 48 Kreisfreien Städte, die es zu diesem Zeitpunkt gab, verloren ihre Kreisfreiheit. Der Ausgleich dafür: Der Titel „Große Kreisstadt“ sowie begrenzte zusätzliche Rechte gegenüber den sonstigen Gemeinden des jeweiligen Landkreises. Aus den vielen eigenständigen Gemeinden wurden größere Verwaltungseinheiten.
Das Ziel des Freistaates war es, durch die Reform leistungsfähigere Gemeinden und Landkreise zu schaffen, die effizienter arbeiten würden. Aus den Altlandkreisen Nördlingen und Donauwörth entstand zu diesem Zeitpunkt der Landkreis Donau-Ries. Trotz zahlreicher Proteste und Reibereien stand am 2. November 1971 der neue Landkreis fest. Während Nordendorf, Gundelsheim und Ellgau wegfielen, wurde der Landkreis um Tapfheim (ehemals Landkreis Dillingen) und das Lechgebiet, das vorher zum Landkreis Neuburg gehört hatte, erweitert. Der Amtssitz wurde nach Donauwörth verlegt.
Fakten zum Landkreis Donau-Ries
Zwar wird der Landkreis Donau-Ries heuer 50 Jahre alt, das dazugehörige Landkreis-Wappen ist allerdings erst 45 Jahre alt. Denn dieses erhielt der Landkreis erst im Jahr 1977. Es setzt sich aus drei Teilen zusammen:
- Schwarzer Adler auf goldenen Grund: Das Reichssymbol repräsentiert die Freien Reichsstädte Donauwörth und Nördlingen
- Bayerische Raute: Dieser Teil steht für den Einfluss der bayerischen Geschichte im Donau-Lech-Gebiet
- Goldenes Andreaskreuz auf rotem Grund: Es symbolisiert die einstige Herrschaft der Fürsten von Oettingen und dem Altlandkreis Nördlingen.
Das NÖ-Kennzeichen kehrt zurück
Nach Gründung des neuen Landkreises gab es auch ein anderes Kennzeichen: DON. 2013 kehrte auf Initiative von Nördlingern das NÖ zurück und erfreut sich seitdem wachsender Beliebtheit und das nicht nur in Nördlingen, sondern auch in Donauwörth und Rain. Letzteres gehörte vor der Gebietsreform sogar zum Landkreis Neuburg an der Donau und trug das Kennzeichen ND.
Landkreissitz: Donauwörth
- Fläche: 1.274,61 km2
- Einwohner: 134.360
- Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner pro km2
- 44 Kommunen
- 2 Große Kreisstädte: Nördlingen und Donauwörth
- 5 Städte: Oettingen, Wemding, Harburg, Monheim, Rain
- 2 Märkte: Wallerstein, Kaisheim
- 35 Gemeinden
Zusammensetzung Kreistag:
- gesamt 60 Sitze
- CSU / Aktive Liste / Junge Bürger: 28 Sitze
- PWG / FDP: 8 Sitze
- SPD: 10 Sitze
- Frauen / ÖDP /Freie Wähler / parteilos: 8 Sitze
- Grünsoziale Fraktion: 6 Sitze
Gebietsreform: Aus zwei mach eins
- Der Landkreis entsteht durch den Zusammenschluss der früheren Landkreise Donauwörth und Nördlingen. Landrat Andreas Popp (PWG), bereits seit 1958 Landrat des Altlandkreises Donauwörth, wird zum neuen Landrat des neu gegründeten Donau-Ries Kreises gewählt.
1. Mai 1973 - Der Landkreis heißt nun offiziell Landkreis Donau-Ries
- Der Kreissitz wurde nach Donauwörth verlagert, zuvor war er in Nördlingen.
Der Landkreis erhält sein bis heute bestehendes Wappen
- Das goldene Andreaskreuz ist dem Wappen der Grafen von Oettingen entnommen und stand schon im Wappen des Alt-Landkreises Nördlingen. Der Adler erinnert als Reichssymbol an die einstigen Reichsstädte Donauwörth und Nördlingen. Die Rauten aus dem Wappen des Alt-Landkreises Donauwörth stellen die Verbindung des Südlichen Kreisgebiets zum Herzogtum Bayern dar.
Donauwörth feiert das Jubiläum "1000 Jahre Brückenstadt"
1. Mai 1984 - Alfons Braun (SPD) wird zum Landrat gewählt
- Der in Marxheim geborene Alfons Braun übernimmt im Jahr 1984 das Amt des Landrates. Vorab war er zehn Jahre Mitglied des Bayerischen Landtags.
Juni 1991 - Spatenstich für das neue Donauwörther Krankenhaus
1. Januar 1998 - Die Stadt Donauwörth wird zur Großen Kreisstadt erklärt
1. Mai 2002 - Stefan Rößle (CSU) wird neuer Landrat
- Der Oberndorfer Bürgermeister Stefan Rößle erobert für die CSU mit 57 Prozent der Wählerstimmen den Landratssitz und setzte sich damit gegen seit 1984 amtierenden Landrat Alfons Braun (SPD) durch.
Gründung des Technologie Centrums Westbayern in Nördlingen
Nach 24 Jahren wechselt in Nördlingen der Rathauschef. Auf Paul Kling folgt Hermann Faul
Das gemeinsame Kommunalunternehmen "gKU" wird gegründet
- Die vier Seniorenheime in Nördlingen, Rain, Wemding und Monheim sowie die drei Kliniken im Landkreis Donau-Ries werden zusammengeschlossen.
Gründung des Wirtschaftsförderverband Donau-Ries e.V.
- Ziel ist es, den Erfolg und die Gesundheit der Mitarbeiter jedes Unternehmens zu steigern, um eine zukunftsorientierte Region Donau-Ries zu fördern.
Stefan Rößle wird als Landrat wiedergewählt
Das Regionalmanagement im Landkreis wird gegründet
- Nur kurze Zeit später wurde die Marke "DONAURIES" ins Leben gerufen, der Name ohne trennenden Bindestrich zwischen Donau und Ries soll die Wehen der Gebietsreform endgültig beenden.
Das NÖ-Kennzeichen kehrt zurück
Die letzten Soldaten des EloKa-Bataillons 922 verlassen die Alfred-Delp-Kaserne
- Der Prozess der Konversion des ehemaligen Bundeswehrareals in ein neues Stadtgebiet beginnt mit Bürgerbeteiligung. Im Juli 2017 erfolgt der offizielle Spatenstich für das Mammutprojekt.
Rößle startet in seine dritte Amtsperiode als Landrat
Flüchtlingskrise - Schutzsuchende werden im Landkreis untergebracht
Der Landkreis Donau-Ries ist schuldenfrei
Ankerzentrum Donauwörth
- Das Ankerzentrum in der ehemaligen Alfred-Delp-Kaserne in Donauwörth nimmt am 1. August seinen Betrieb auf.
"1000 Schulen für unsere Welt"
- Im Jahr 2017 setzte sich Landrat Stefan Rößle das Ziel, bis 2020 mit Hilfe von Spenden aus dem Landkreis zehn Schulen in Afrika zu bauen. Die Idee stieß nicht nur im Landkreis auf viel Unterstützung, sondern wurde bald auf Bundesebene aufgegriffen.
31. Dezember 2019 - Das Ankerzentrum wird geschlossen
- Die Unterbringung der Asylsuchenden solle künftig an verschiedenen Standorten in Schwaben erfolgen, so die Regierung von Schwaben.
19. Februar 2020 - Landratsamt im Bahnhof eingeweiht
- In Anwesenheit vieler Ehrengäste, u. a. MdB Ulrich Lande, Landrat Stefan Rößle, vieler Mitglieder des Kreistages und des Stadtrates sowie Ortssprecher, konnte Oberbürgermeister Hermann Faul den umgebauten und sanierten ehemaligen Bahnhof Nördlingen als "Landratsamt im Bahnhof" offiziell einweihen.
Corona-Pandemie
- Die Corona-Pandemie bricht über die Welt und somit auch den Landkreis herein. Am 24. Januar 2020 gibt es den ersten Fall in Deutschland.
15. März 2020 - Stefan Rößle (CSU) wieder zum Landrat gewählt
- Im ersten Wahlgang setzt sich der Amtsinhaber gegen vier Mitbewerber durch und startet so in seine vierte Amtszeit. Weder Peter Moll (SPD) noch Nico Ach (Grüne), Florian Riehl (FW) oder Ulrich Singer (AfD) konnten genug Wählerstimmen bekommen. Stellvertretende Landrätin wird Claudia Marb (CSU) aus Rain.
29. März 2020 - Zwei Stichwahlen
- Sowohl in Nördlingen als auch in Donauwörth kommt es am 29. März zur Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters. Währen in Donauwörth Jürgen Sorré (Parteilos) neuer Oberbürgermeister wird, macht in Nördlingen David Wittner (PWG) das Rennen.
Ukraine-Konflikt
- Russlands Angriffskrieg in der Ukraine zwingt die Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat. Abermals erreichen Flüchtlinge den Landkreis und werden in Notunterkünften untergebracht. Deutlich mehr Flüchtlinge als im Jahr 2015 erreichten 2022 den Landkreis.
Der Geopark Ries wird von der Unesco geadelt und zum Unesco-Global-Geopark ernannt
Der Landkreis feiert 50. Geburtstag!