Wohnungsnot

Die Wohnungsnot wächst – Nördlingen reagiert

Die Großbaustelle am ehemaligen BayWa-Areal an der Adamstraße in Nördlingen ist kaum zu übersehen. Bild: Stadt Nördlingen
Die Mieten steigen und günstige Wohnungen sind immer schwerer zu finden. Der Bedarf an Wohnraum wächst nicht nur in den Metropolen, sondern ist mittlerweile auch ein wachsendes Problem in den Städten im Landkreis. Seit 5 bis 10 Jahren betrifft der Mangel an Wohnraum auch die Stadt Nördlingen. Stadtbaumeister Hans-Georg Sigel erklärt die Gründe für den angespannten Wohnungsmarkt. Teil 4 unserer Serie "Können wir uns Wohnen noch leisten?".

Dass die Suche nach einer Wohnung oder nach einem Haus in den vergangenen Jahren schwieriger geworden ist, daran zweifelt mittlerweile wohl keiner mehr. Auch in der Stadt Nördlingen und vor allem im innerstädtischen Bereich ist es mittlerweile eine Herausforderung geworden bezahlbaren Wohnraum zu finden. Besonders der Bedarf an Mietwohnungen innerhalb der Stadtmauer sei mittlerweile ein ernstzunehmendes Problem. „Natürlich ist der Wohnungsmarkt, sowohl im Kauf- als auch im Mietbereich auch bei uns in Nördlingen angespannt. Besonders im preisgünstigen und mittleren Marktsegment ist es aktuell schwierig ein geeignetes Objekt zu finden“, erklärt Nördlingens Stadtbaumeister Hans-Georg Sigel und führt weiter an: „Nördlingen ist eine sich gut entwickelnde Stadt. Durch die hohe Lebens- und Wohnqualität sowie die gute wirtschaftliche Entwicklung gewinnt Nördlingen nach wie vor an Bevölkerung.“ Hans-Georg Sigel macht den Wohnungssuchenden jedoch Hoffnung. „Im Mietbereich ist es in Nördlingen auf jeden Fall noch möglich eine Wohnung zu finden“, so der Stadtbaumeister. Laut Sigel liege der durchschnittliche Mietpreis pro Quadratmeter aktuell bei 4,60 Euro.

Vom Land zurück in die Stadt

„Besonders die Nachfrage nach Ein- oder Zwei-Zimmerwohnungen ist aktuell sehr hoch gefragt“, erklärt Stadtbaumeister Sigel. Gründe dafür seien vor allem der Zuwachs an Studierenden und Auszubildenden in Nördlingen und die Flucht vom Land zurück in die Stadt. „Der Trend geht dahin, dass die Leute wieder in die Stadt ziehen. Viele möchten wieder am Puls der Zeit leben“, so Sigel. Besonders die kurzen Wege zum Nahversorger sollen vor allem für viele ältere Personen ein ausschlaggebender Grund für den Umzug in die Kleinstadt sein. „Auch das Kulturangebot in der Stadt ist ein wichtiger Faktor“, ist sich Stadtbaumeister Hans-Georg Sigel sicher. Auch die Gründe für den angespannten Wohnungsmarkt in den Städten, sind nach Meinung Sigels, vielschichtig. „Natürlich wirkt sich der Fachkräftemangel auch stark auf den Wohnungsmarkt aus“, erklärt Hans-Georg Sigel. Die hohen Kosten für einen verfügbaren Handwerker müssten natürlich auch von den Mietern gezahlt werden und schlagen letztendlich bei den Mietpreisen zu Buche. „Auch wir als Stadt haben große Probleme damit für unsere Gewerke ausreichend Handwerker zu finden“, erzählt der Stadtbaumeister. Für Sigel sei auch die zunehmende Lebensqualität der Gesellschaft ein entscheidender Faktor auf der Suche nach einer passenden Wohnung.

67 neue Wohnungen auf dem ehemaligen BayWa-Areal

Daher hat sich die Stadt Nördlingen schon vor einigen Jahren dazu entschieden, aktiv zu werden und damit begonnen Wohnraum zu schaffen. Die Großbaustelle am ehemaligen BayWa-Areal an der Adamstraße in Nördlingen ist kaum zu übersehen. Im Jahr 2013 erwarb die Stadt Nördlingen das circa 2,1 Hektar große Gelände von BayWa. Neben eines Edeka-Marktes, einem Getränkemarkt und auch einem Hotel der Gruppe Ibis Styles sollen drei Wohnblöcke entstehen. „Wir wollen Wohnraum in der Nähe der Innenstadt anbieten“, so Sigel und führt weiter an: „Der öffentliche Nahverkehr ist bei uns nicht so gut ausgebaut wie in einer Großstadt. Daher ist die Nähe der Wohnung, gepaart mit dem Einzelhandel umso wichtiger.“

In den insgesamt drei Mehrfamilienhäusern, die im hinteren Bereich des ehemaligen BayWa-Areals gebaut werden, sollen 51 Wohnungen entstehen. Der Großteil davon sollen vor allem Zwei-Zimmer-Wohnungen werden, geplant sind unter anderem auch Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen.

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