Angefangen hat alles während einer Auswärtsfahrt nach Barcelona im April 2009 aus einer „Bierlaune“ heraus. „Ursprünglich haben wir unsere Bayern-Tickets immer an einer lokalen Verkaufsstelle erhalten. Als diese Option 2009 wegfiel, haben wir uns gedacht, warum nicht einen eigenen Fanclub gründen. Dann haben wir zumindest das Recht auf ein gewisses Kartenkontingent. Auf der Gründungsversammlung haben sich dann direkt 64 Gründungsmitglieder gefunden“, erzählt Eberhard Witt, 1. Vorsitzender des Fanclubs stolz. Von Beginn an sei den Gründungsmitgliedern dabei der soziale Charakter des Vereins wichtig gewesen.

Seitdem ist der Verein rasant gewachsen und hat 2016 sogar sein eigenes Vereinsheim in Otting auf dem ehemaligen Sportgelände erhalten. „Hier waren für viele Jahre die Wanderfreunde untergebracht. Als wir das Vereinsheim von der Gemeinde bekommen haben, war noch viel zu tun, aber ich glaube, dass Ergebnis kann sich auf alle Fälle sehen lassen“, so Witt. Aktuell nimmt der Fanclub sogar an einem bundesweiten Wettbewerb zum schönsten Fan-Club-Heim Deutschlands teil. Dabei sticht nicht nur der auffällige Anstrich des Gebäudes sofort ins Auge. Im Innenraum reihen sich unterschriebene Trikots von ehemaligen Bayern-Profis wie Dante oder Thiago an Bilder von gemeinsamen Ausflügen zu Spielen - alles, was das rote Herz eines Bayern-Fans eben höherschlagen lässt. Als besonderes Highlight ist außerdem die Bayern-Chronik „4 Sterne – 111 Jahre ausgestellt – eine mehrere Kilogramm  schwere, limitierte Sonderedition, die 2011 veröffentlicht wurde.

Unabhängig von der ungebrochenen Fanleidenschaft für den FC Bayern München zeichnet sich der Fan-Club seit vielen Jahren vor allem durch ein soziales Engagement aus, das weit über den Fußball hinausgeht. „Nach dem schlimmen Hochwasser in Otting im August 2017 wollten wir als Ottinger Verein auch unseren Teil beitragen und haben zunächst rund 27 000 Euro an Spendengeldern gesammelt – so hat alles angefangen“, erklärt Vorstand Witt. Neben vielen kleinen Geld- und Sachspenden für die Tafel, die Kartei der Not und viele weitere kleine Projekte, setzte sich der Fan-Club im vergangenen Jahr mit besonders großem Einsatz für die Opfer der Flut-Katastrophe im Ahrtal ein.

So sammelten 30 Fan-Clubs aus ganz Deutschland unter der Federführung der Red-Wood-Cats Geld- und Sachspenden in Höhe von über 100 000 Euro, die allesamt vor Ort an die Opfer übergeben wurden. „Unsere Mitglieder, aber auch Unternehmen und Einzelpersonen aus der Region wissen zu schätzen, dass bei uns die Spenden zu 100 Prozent ankommen. So konnten wir uns über die Jahre ein wirklich gut funktionierendes Netzwerk aufbauen. Viele Menschen kommen sogar auf uns zu und wollen spenden, obwohl sie mit dem FC Bayern München keine Verbindung haben“, so die Vorstandsmitglieder stolz. Mit den Menschen im Ahrtal verbindet den Fan-Club mittlerweile auch eine echte Freundschaft – auch wenn der erste Kontakt zunächst mit einem Schalke-Fanclub vor Ort zu Stande kam. Umso mehr ist es den Red-Wood-Cats ein Anliegen, auch weiterhin so viel wie möglich zu helfen: „Gerade in der Weihnachtszeit dürfen die Menschen dort nicht vergessen werden. Deshalb planen wir bereits jetzt die nächste Spendenaktion.“