Zu den größten Kostenpunkten im Schulen-Investitionsprogramm im Jahr 2024 zählen der Neubau der Realschule Rain (3,6 Mio. Euro), die Generalsanierung des Gymnasiums Donauwörth und der Zwischenbau am Albrecht-Ernst-Gymnasium in Oettingen (jeweils 4,5 Mio. Euro). Dass die neu gebauten oder generalsanierten Schulen im Landkreis Donau-Ries auf einem sehr hohen Standard sind, sieht Landrat Stefan Rößle als eine langfristige Investition. „Schulen gehören zu den zentralen Pflichtaufgaben des Landkreises“, sagt Rößle und begründet somit die jährlichen Ausgaben in Millionenhöhe.14 Schulen unterhält der Landkreis, viele davon wurden in den vergangenen Jahren bereits generalsaniert.
Natürlich gäbe es auch Schulen, die über Jahrzehnte hinweg nicht ertüchtigt wurden. „Hier sind in den kommenden Jahren entsprechende Investitionen notwendig“, sagt Martin Müller, Kämmerer des Landkreises Donau-Ries. Alle Schulen seien aber in einem guten bis sehr guten Zustand, fügt Rößle hinzu und betont: „Wir schaffen nur die baulichen Voraussetzungen. Doch lernen müssen die Schüler freilich trotzdem!“ Über die Kosten der Schulen weiß Müller zu berichten: „Die Baumaßnahmen im Donau-Ries sind nicht teurer als die in anderen Landkreisen.“
Funktionalität und Flexibillität
Gebaut wird jede Schule immer in enger Absprache mit der Schulleitung, denn das pädagogische Konzept soll maßgeblich in die Neugestaltung mit einfließen. „Jede Schule hat eine besondere architektonische Note und ein eigenes Gesicht“, erklärt Hochbauamtsleiter Joachim Aurnhammer. Über die Anforderungen von Schulneubauten oder Generalsanierungen sagt er: „Aus der Schulfamilie kommen viele berechtigte Anregungen für einen optimalen Unterricht. Darüberhinaus ist besonders die Funktionalität für Schüler und Lehrer wichtig. Ebenso muss auf eine Funktionalität hinsichtlich Reinigung und der Instandhaltung von Heizungen und Lüftungen geachtet werden.“ Zudem wird grundsätzlich auf Flexibilität der Bauweise geachtet. So könne auf zukünftige Änderungen der pädagogischen Konzepte reagiert werden. Grundsätzlich gäbe es aber gesetzliche Vorgaben in puncto Barrierefreiheit, Energiebedarf, Brandschutz und Akustik. „Teilweise werden bei energetischen Gesichtspunkten die gesetzlichen Vorgaben auch überschritten, um beispielsweise weitere Fördermittel von KFW oder BAFA zu generieren“, sagt Aurnhammer.
Digitalisierung auf dem Vormarsch
Viel investiert wird zudem in den digitalen Ausbau der Schulen – im Jahr 2024 fließen 175 000 Euro in die Maßnahmen. Größter Kostenpunkt ist die Anschaffung von digitalen Tafeln, Bildschirmen, Beamer und mobilen Endgeräten wie Laptops, Notebooks oder Tablets. Zahlreiche bayerische Förderprogramme sollen zudem die Digitalisierung
weiterhin vorantreiben. So konnte durch den „Digitalpakt Schule“ der WLAN-Ausbau mit 90 Prozent gefördert werden. Die vielfältigen Förderprogramme seien für den Landkreis „sehr lukrativ“, sagt Landrat Stefan Rößle. Ob die Schulen allerdings ohne die Corona-Pandemie auf demselben digitalen Standard wären wie sie es heute sind, stellt Landrat Stefan Rößle infrage.
Ambitionierte Maßnahmen bis 2034
Auch in Zukunft stehen weitere große Baumaßnahmen ins Haus, wie zum Beispiel die Sanierung der Werkhallen an der Berufsschule Donauwörth, die Sanierung der Abt-Ulrich-Schule in Kaisheim oder eine Generalsanierung der Berufsschule Nördlingen. 100 Millionen Euro sind derzeit für alle schulischen Baumaßnahmen in den nächsten zehn Jahren landkreisweit eingeplant