Landkreis Donau-Ries

Mit neuer Nachhaltigkeitstrategie aus der Energiekrise?

Symbolbild Bild: iStock / jittawit.21
Auch im Landkreis Donau-Ries ist das Thema Energieknappheit aktueller denn je. Bereits 2021 hat das Landratsamt deshalb die Nachhaltigkeitsstrategie „Donau-Ries 2030 global nachhaltig – unsere Verantwortung für die Welt“ ausgearbeitet und vorgestellt.

Die Themen Energieknappheit und steigende Energiekosten sind aktuell in aller Munde. Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges sind täglich beim Einkaufen im Supermarkt und insbesondere beim Tanken und Heizen spürbar. Für Hausbesitzer*innen oder Mieter*innen bedeutet das: Satte Mehrkosten beim Heizen und beim Stromverbrauch. Bei vielen Industriebetrieben haben sich die Kosten für Erdgas bereits vervielfacht. Spätestens mit der Einführung der Gasumlage ab Oktober 2022 hat die aktuelle Situation noch einmal stark an Brisanz gewonnen. Zwar würde die Bundesregierung die geplante Umlage gerne von der Mehrwertsteuer befreien, ein erster Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung wurde aber bereits von der EU abgelehnt. So wird künftig pro Kilowattstunde Gas eine Umlage in Höhe von 2,419 Cent netto fällig. Inklusive Mehrwertsteuer könnte diese noch einmal um 0,49 Cent steigen.

Landkreis setzt auf ausgearbeitete Nachhaltigkeitsstrategie

Viele Verbraucher*innen orientieren sich deshalb in Richtung erneuerbare Energien – ein Trend, der im Landkreis Donau-Ries bereits seit einigen Jahren erkennbar ist. So geht aus den aktuellen „Strom- und Wärmedaten für 2020“ (Stand: Oktober 2021) des Landkreises Donau-Ries hervor, dass die Wärmeerzeugung durch Biogas (Anstieg um 31 Prozent), energetische Abfallnutzung (zwei Prozent), Solarthermie (vier Prozent) und Wärmepumpen (104 Prozent) stark vorangebracht werden konnte. Diese Entwicklung im Privat- und Wirtschaftssektor wurde seitens des Landratsamtes spätestens im Jahr 2021 mit der Ausarbeitung und Vorstellung der Nachhaltigkeitsstrategie „Donau-Ries 2030 global nachhaltig – unsere Verantwortung für die Welt“ untermauert. Darin enthalten sind insgesamt 17 große Ziele mit zahlreichen Unterzielen, die der Landkreis bis 2030 erreichen möchte. Darunter befinden sich auch die Punkte „Bezahlbare und saubere Energie“ und „Nachhaltige Städte und Gemeinden“, die im Handlungsfeld Klima & Energie zusammengefasst wurden.

Privatsektor für klimaneutrales Bauen und erneuerbare Energie sensibilisieren

Obwohl der Landkreis Donau-Ries bereits heute 100 Prozent der Stromversorgung durch erneuerbare Energien abdeckt und auch in der Energieversorgung große Fortschritte gemacht hat, besteht nach wie vor großer Handlungsbedarf. Deshalb formuliert die Strategie klar, dass Hausbesitzer*innen und Bauherr*innen für klimaneutrales Bauen und die Nutzung erneuerbarer Energie sensibilisiert werden sollen. Außerdem strebt der Landkreis an, „dass alle öffentlichen Gebäude – soweit technisch und rechtlich möglich, zur Erzeugung nachhaltiger Energie durch die Installation von PV- und PVT-Anlagen beitragen“. Um eine Energiewende im Landkreis zu erwirken, wird es in den kommenden Jahren – auch weit über 2030 hinaus – darauf ankommen, dass lokale Betriebe, Unternehmen, aber auch Einzelpersonen in den Austausch und die Umsetzung innovativer Lösungen gehen. Auch deshalb hat das Landratsamt die Energie-Allianz im Zuge seiner Nachhaltigkeitsstrategie um das „Experimentierfeld erneuerbare Energien“ erweitert. Hier soll künftig über Themenfelder wie Wasserstofftechnologien, kalte Nahwärmenetze oder innovative Speichertechnologien diskutiert und Innovationen entsprechend vorangetrieben werden.