Der damalige bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek sagte im August 2023: „Die aktuelle Pflegestatistik und die neuen Prognosen verdeutlichen: Die Pflege ist eine der größten gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Denn mit der steigenden Zahl an Pflegebedürftigen nimmt auch der Bedarf an Pflegeplätzen und an Pflegepersonal zu. Wir müssen jetzt mit mutigen Lösungen die Weichen stellen und die Zukunft der Pflege nachhaltig gestalten.“
Holetschek weiter: „Schon heute nimmt die Zahl der Pflegebedürftigen von Jahr zu Jahr zu. So hat sich die Zahl der Menschen, die zuhause gepflegt werden, seit der letzten Pflegestatistik aus dem Jahr 2019 um 18 Prozent erhöht. Die Zahl der Pflegebedürftigen, die Ende 2021 von ambulanten Diensten versorgt wurden, ist bayernweit im Vergleich zu 2019 um rund fünf Prozent gestiegen. Im teilstationären Bereich, also beispielsweise bei der Tages- oder Nachtpflege, ging die Zahl der versorgten Pflegebedürftigen um sechs Prozent und im vollstationären Bereich um 4,5 Prozent leicht zurück. Grund dafür war vor allem die Corona-Pandemie.“
Dass der Pflegenotstand auch im Landkreis Donau-Ries brisanter denn je ist, wird in unserem Titelthema deutlich. Obwohl Betten in Pflegeeinrichtungen zur Verfügung stehen, können diese aufgrund von fehlendem Personal nicht belegt werden. Auch die Ausbildungszahlen zeigen – es ist noch Luft nach oben. Dass ein Beruf in der Pflege dennoch attraktiv ist, das wollen die beiden Auszubildenden der Berufsfachschule für Pflege in Donauwörth, Anita Schimpp und Luca Sophie Gloning, beweisen. Sie befinden sich im dritten Ausbildungsjahr und wollen mit Vorurteilen aufräumen und für den Pflegeberuf werben. Auch Haidee Paul, geboren auf den Philippinen, hat sich bewusst für einen Beruf in der Pflege entschieden. Seit August 2019 arbeitet die 36-Jährige im Altenheim St. Vinzenz für sie eine Entscheidung, die sie bisher nie bereut hat.