Landjugend Asbach

Was es nicht alles gibt!

Die Männer der Landjugend Asbach bei ihrem 100. Ausflug. Die Tour ging – ebenso wie die 1. und 50. – nach Übersfeld. Organisator Otto Böck, im Bild dritter von rechts. Bild: privat
Mehr als 140 Ausflüge haben die Männer der Landjugend Asbach in ihrem zwölfjährigen Bestehen schon gemeinsam erlebt. Dabei sind die derzeit 18 Mitglieder schon lange keine jungen Burschen mehr, sondern allesamt Mannsbilder mit jeweils über 70 Jahren Lebenserfahrung.

Vier Ordner prall gefüllt mit Erinnerungen hat der Organisator der Landjugend Asbach, Otto Böck, im Laufe der Jahre erstellt. Darin Zeitungsberichte, Routenplanungen und natürlich unzählige Fotos von den gemeinsamen Ausflügen und Wanderungen.

Einfach nur faul auf der Haut liegen und es sich im Rentenalter gemütlich machen – das kam für die Männer der Landjugend nicht in Frage. Allesamt war ihnen langweilig und so beschlossen die Bäumenheimer im Januar 2010 einmal im Monat – nämlich an jedem 1. Donnerstag – einen Ausflug zu machen. „Daran hat sich bis heute nichts geändert. Corona hatte aber natürlich auch Einfluss auf unsere Touren. Als die Gaststätten geschlossen hatten, haben auch wir eine Pause eingelegt“, erzählt der Bäumenheimer Otto Böck.

Traditionen bewahren

Ihre erste Tour ging damals im Januar 2010 nach Übersfeld, einem Ortsteil von Marxheim, zur Sankt Gallus Kirche. Sozusagen als kleine Tradition führte ihr Weg dann auch bei der 50. und 100. Tour dorthin. Besonders der 100. Ausflug weckt in Otto Böck besondere Erinnerungen: „Als wir die Kirche betraten, fing die Orgel an zu spielen. Die Bäumenheimer Mesnerin war mitgekommen und wir haben eine Andacht mit Fürbitten gehalten. Anschließend hat die Frau meines Cousins für uns aufgekocht. Das war wirklich ein toller Tag.“

Wohin es die Bäumenheimer Männer verschlägt, das plant Otto Böck jedes Mal aufs Neue. Von Monat zu Monat entscheidet er, ob eine Wanderung, eine Betriebsbesichtigung oder ein größerer Ausflug auf dem Programm steht. „Wichtig ist vor allem, dass anschließend für das leibliche Wohl gesorgt ist“, lacht Böck. In zehn Jahren kamen so einige aufregende Erlebnisse zusammen, von denen Otto Böck gerne berichtet. Eine besonders kuriose Geschichte ereignete sich nach dem traditionellen Nachtumzug in Asbach-Bäumenheim: „Als wir nach dem Umzug alle gemeinsam beim Unterwirt saßen, sind wir mit einem jungen Mann aus der Hallertau ins Gespräch gekommen. Wir haben ihn einfach spontan gefragt, ob wir seine Familie mal besuchen können. Mittlerweile waren wir schon zwei Mal bei der Hopfenernte in Oberlauterbach dabei.“ In zehn Jahren kamen einige aufregende Erlebnisse zusammen, von denen Otto Böck gerne berichtet.

Für Neues offen sein

Dass vor allem gute Kontakte und eine gewisse Offenheit bei der Ausflugsplanung wichtig sind, das betont der Bäumenheimer immer wieder. So haben die Männer der Landjugend auf der Zugfahrt zurück aus München eine Dame aus Neuburg kennengelernt. „Wir haben sie einfach gefragt, ob sie uns nicht irgendwann einmal die Stadt Neuburg zeigen könnte“, sagt Böck. Nur wenige Monate später hat sie ihr Versprechen eingelöst und ist für die Bäumenheimer in die Rolle der Stadtführerin geschlüpft.

In Erinnerung sind aber auch einzigartige Einblicke in die regionalen Unternehmen geblieben. Nicht nur im Bäumenheimer Traktorenwerk waren sie schon, sondern sie durften auch schon einen Blick hinter die Kulissen von Geda, Fendt Caravan oder der Kartoffelfabrik in Donaumoos werfen. Sogar bei einer Tier-Operation in Schleißheim waren die Herren ganz nah mit dabei. In zehn Jahren kamen einige aufregende Erlebnisse zusammen, von denen Otto Böck gerne berichtet.

Zu guter Letzt fragt sich der ein oder andere sicherlich, wieso eine Gruppe von Männern weit über 70 sich Landjugend nennt? „Der Name ist aus einer Bierlaune heraus entstanden. Wir sind oftmals gefragt worden, wenn wir als große Gruppe unterwegs waren, wer wir denn überhaupt sind. Dann haben wir uns einfach als Landjugend vorgestellt“, lacht Otto Böck.

Die Männer der Landjugend Asbach bei einer Zillenfahrt auf der Donau. Bild: privat

Redakteurin. Recherchiert und schreibt für online und im blättle. Immer unterwegs, ob bei einer politischen Diskussion, einem Unfall oder im Eins-zu-eins Gespräch mit ihren Interviewpartnern. Zimmerpflanzenbeauftragte im Redaktionsbüro. Steht in ihrer Freizeit auf dem Tennisplatz.
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