21. April 2024, 08:00
Erste Hilfe

Was tun im Notfall?

Bild: BRK
Mehr als 500 Erste-Hilfe-Kurse hat das Bayerische-Rote-Kreuz im vergangenen Jahr 2023 allein in Nordschwaben abgehalten. Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Kursen für Fahranfänger*innen und Betriebe, bietet das BRK auch den „Lebensretter112“ Kurs an. Dort wird in 112 Minuten das Wichtigste über lebensrettende Maßnahmen in Notfällen vermittelt. Auch die AOK Donau-Ries bietet gemeinsam mit dem Arbeiter-Samariter Bund Erste-Hilfe-Kurse an speziell für Baby- und Kleinkindernotfälle.

Um 8:00 Uhr beginnt in Monheim der Erste-Hilfe-Kurs des BRK Nordschwaben an diesem Donnerstag – angemeldet sind knapp 20 Männer und Frauen. Sie alle müssen diesen Kursbesuchen, denn sie sind in ihren jeweiligen Arbeitsstätten Ersthelfer*innen. Im Ernstfall, also bei Unfällen auf Baustellen oder Notfällen im Büro, übernehmen sie die Erstversorgung der verunfallten Personen, bis die Rettungskräfte eintreffen. Alle zwei Jahre müssen die betrieblichen Ersthelfer*innen in einem Kurs ihr Wissen auffrischen. Dass diese Kurse wichtig und sinnvoll sind, erklärt Tobias Streitwieser. Er ist etliche Jahre als Rettungssanitäter tätig gewesen und hat als Ausbilder und Mentor für Erste Hilfe-Kurse fungiert. Vor zwei Jahren hat er beruflich den Rettungsdienst verlassen und gibt seither Erste-Hilfe-Kurse für das BRK Nordschwaben. „Betriebliche Ersthelfer können nicht nur im Arbeitsalltag Leben retten, sondern tun auch der Gesellschaft gut. Sie können nicht nur in der Arbeit bei Notfällen helfen, sondern auch im Alltag,“ sagt Tobias Streitwieser.

Seit mehreren Jahren steigt die Anzahl der Teilnehmer*innen bei den Erste-Hilfe-Kursen. „Erste Hilfe zu leisten ist ganz einfach“, ist Streitwieser überzeugt. In den vergangenen Jahren hat sich einiges getan: Begrifflichkeiten wurden vereinfacht, den Kurs-Teilnehmer*innen wird versucht die Angst zu nehmen, etwas Falsches zu tun. Das Credo: Weniger Qualifikationen verlangen, mehr Motivation vermitteln. 

Das Rote Kreuz symbolisiert die wichtigsten Hilfsfunktionen durch die Abkürzung HELD

Bild: BRK

H Hilfe rufen

E Ermutigen und trösten

L Lebenswichtige Funktionen überprüfen

D Decke unterlegen und zudecken

Seit einiger Zeit bietet das BRK auch den Kurs „Lebensretter112“ an. In 112 Minuten bekommen die Teilnehmer*innen kurz, knackig
und alltagstauglich – angelehnt an die europaweite Notrufnummer 112 – alles über die wesentlichen lebensrettenden Maßnahmen, um bei Notfällen richtig reagieren zu können, vermittelt. Ziel ist es, den Teilnehmer*innen die notwendige Sicherheit zu geben, in Not und Schadenslagen und insbesondere bei medizinischen Notfällen Erste-Hilfe-Maßnahmen anwenden zu können. Den Lebensretter112 gibt es auch speziell für Notfälle bei Kindern jeden Alters

Erste Hilfe bei Baby und Kleinkindnotfällen

Notfälle im Säuglings- und Kleinkindalter stellen für Eltern und andere Betreuungspersonen eine besondere Belastung und Herausforderung dar. Schließlich berührt das Leiden der Kinder persönlich. Gleichzeitig sind Helfer*innen oft verunsichert und befürchten, den kleinen Patient*innen durch falsches Handeln mehr zu schaden als zu helfen. Um solche Unsicherheiten auszuräumen, bietet die AOK Donau-Ries in regelmäßigen Abständen zusammen mit dem Arbeiter-Samariter-Bund den Vortrag „Erste Hilfe bei Baby- und  Kleinkindernotfällen“ an. Der Vortrag findet in Präsenz oder im digitalen Format statt. „Wir möchten damit den Eltern, Großeltern oder anderen Betreuungspersonen Sicherheit geben, um im Notfall richtig handeln zu können“, sagt Michael Meyer, Direktor der AOK Donau-Ries. Kinder sind keine „kleinen Erwachsenen“. Daher unterscheiden sich die Maßnahmen, die in einer Notfallsituation ergriffen werden sollen, von denen bei Erwachsenen. Die Unterschiede liegen aber oft nur im Detail, darüber informiert dieser Vortrag.

Es werden die häufigsten Gefahrensituationen und Notfälle besprochen, in die Kinder geraten können. „Besser als jede Erste Hilfe ist es, Notfälle erst gar nicht entstehen zu lassen. Deshalb geht es auch darum, Gefahrenquellen für Kinder im Haushalt schon im Vorfeld zu identifizieren und zu vermeiden“, ergänzt Michael Meyer. Kinder haben zunächst kein Gefahrenbewusstsein. Deshalb müssen Erwachsene für die Kinder mitdenken und offensichtliche Gefahrenquellen beseitigen. Der Vortrag ist für alle Interessierten kostenfrei. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, werden die Plätze nach der Reihenfolge der Anmeldungen vergeben. Die nächsten Termine im Jahr 2024 stehen noch nicht fest.

Wer sich auf einer Interessentenliste registrieren lässt, wird per Mail informiert, sobald die Vortragstermine fixiert sind. Interessenten
melden sich bitte per E-Mail unter aok.donau-ries@by.aok.de. 
 

Notrufnummern

  • 110             Polizei
  • 112             Feuerwehr und Rettungsdienst
  • 116 117      Ärztlicher Bereitschaftsdienst
  • 089/19240 Giftinformation München 

Im Zweifelsfall gilt, besser den Notruf wählen: „Lieber einmal häufiger als einmal zu wenig“