Ihre Leidenschaft zum Weißbier hat Carina Möderl von ihrem Opa geerbt, daher sei ihr der Entschluss, sich bei der Ingolstädter Brauerei als Weißbierkönigin zu bewerben nicht schwergefallen. In München kurz vor dem Oktoberfest geboren, so sagt Möderl, sei sie mit der Bayerischen Tradition aufgewachsen und seit jeher fest verbunden. "Als ich sieben Tage alt war, war ich zum ersten Mal auf dem Oktoberfest in München“, lacht Carina. Viele Jahre hat sie anschließend in Fürstenfeldbruck gewohnt, ehe sie mit ihrer Familie nach Rain am Lech zog
Über einen Aufruf in den sozialen Medien hat die Ingolstädter Brauerei im Dezember 2022 eine neue Weißbierkönigin für das darauffolgende Jahr gesucht. Diesen hat Carina Möderl durch Zufall gesehen und nicht lange gezögert. Nach einem zweistündigen Bewerbungsgespräch mit dem Geschäftsführer der Brauerei Gerhard Bonschab und dem Leiter des Marketings Peter Eitelhuber sei sie mit einem unsicheren Gefühl nach Hause gefahren. „Ich konnte überhaupt nicht einschätzen, ob es klappt. Ich habe nach dem Gespräch erst einmal nicht mehr viele Gedanken daran verloren. Als sich aber nach vier oder fünf Wochen die Brauerei gemeldet hat und mich gefragt hat, ob ich noch Interesse hätte, Weißbierkönigin zu werden, war die Freude riesig“, erzählt die 30-Jährige.
„Hauptsache schön Bayerisch“
Seit ihrer Amtseinführung im Februar 2023 geht Carina voll in ihrer Rolle als Königin auf und genießt die neuen Möglichkeiten, die sich ihr seitdem bieten. Ihren ersten offiziellen Auftritt hatte sie am 9. März 2023 beim Herrnbräu Starkbieranstich. „Es bedeutet mir sehr viel Weißbierkönigin zu sein und ich bin über jede Gelegenheit dankbar, bei der ich die Brauerei Herrnbräu repräsentieren darf“, sagt Carina. Seitdem reiht sich Termin an Termin, ein Highlight folgt dem nächsten. So durfte Carina auf Einladung der Apfelkönigin bereits beim Apfelblütenfest im italienischen Meransen zu Gast sein oder dem Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt, Christian Scharpf, beim Bieranstich des Ingolstädter Bürgerfest traditionell die Schürze umlegen.
Dass Carina all diese Termine wahrnehmen kann, so sagt sie, sei nur durch das Dazutun ihres Arbeitgebers möglich. „Ich bin Justizvollzugsbeamtin in der JVA Niederschönenfeld. Das ist für eine Weißbierkönigin ein eher ungewöhnlicher Beruf. Außerdem bin ich mit meinen 30 Jahren auch nicht mehr die Jüngste für dieses Amt. Ich bin sehr froh, dass mich mein Arbeitergeber sehr unterstützt“, erzählt Carina. Im Schrank der Weißbierkönigin hängen mittlerweile über 15 Dirndl. Schon vor ihrem außergewöhnlichen Ehrenamt hatte
sie ein Faible für das traditionell bayerische Kleidungsstück. „Was kann es Besseres geben, als immer Dirndl zu tragen?“, lacht Carina. Für ihre einjährige Amtszeit wurden ihr von verschiedenen Trachtengeschäften aus der Region mehrere Dirndl zur Verfügung gestellt. Das Ehrenamt als Weißbierkönigin bekleidet Carina ohne finanzielle Vergütung, für sie seien die Begegnungen mit verschiedensten Menschen das Wichtigste. „Das ist mir viel wichtiger als Geld“, sagt sie.
Noch bis Februar 2024 ist Carina Möderl die Herrnbräu Weißbierkönigin, bis dahin freut sie sich auf noch viele weitere Feste, an denen sie teilnehmen darf.