Kirchenmusikdirektor Udo Knauer hat ein Programm zusammengestellt, in dem Menschen mit ganz unterschiedlichem Hörgeschmack auf ihre Kosten kommen dürften: In Benjamin Brittens Zyklus zu altenglischen Weihnachtsgedichten „A Ceremony of Carols“ wechseln sich frische und temporeiche Stücke mit sanft wiegenden Liedern ab. Ursprünglich für dreistimmigen Knabenchor komponiert, entstand wegen der Beliebtheit des Werkes bald eine Fassung für gemischten Chor, aus der der Kammerchor im Konzert schöpft. Brittens teils herbe Tonsprache, gepaart mit dem lieblichen Klang der Harfe (Feodora-Johanna Mandel), ergänzen sich hier zu einem einzigartigen musikalischen Gebäude.
Im Wohlklang baden können die Zuhörer*innen anschließend in Franz Biebls „Ave Maria“, das der Kammerchor in der siebenstimmigen Fassung für gemischten Chor präsentiert. Ebenfalls vielstimmig - bis zu neun Stimmen - und überirdisch zeigt sich Eric Whitacres „Lux aurumque“, in dem der Komponist einen „Gesang der Engel für das Neugeborene“ in lichten Klangflächen malt.
Das bekannte, allerdings im Ries noch selten aufgeführte „Oratorio de Noël“ von Camille Saint-Saëns im zweiten Teil des Konzertes bietet zum Chor und zur Harfe noch Streichorchester (Oettinger Bachorchester), Orgel (Klaus Ortler) und ein Ensemble aus fünf Solisten auf. Drei davon sind von der Aufführung des Mozart-Requiems vor wenigen Monaten noch in bester Erinnerung: Julia Küßwetter (Sopran), Maria Pizzuro (Alt) und Manuel Kundinger (Bartiton). Hinzu kommen der im Stuttgarter Raum beheimatete Tenor Christian Wilms und Chormitglied Karen Baumgärtner, die bei Manuel Kundinger Gesangsunterricht hat. Sie ergänzt das Solistenquartett als Mezzosopran. (pm)