Tanzen ist ihr Leben. Das wusste Katrin Hönle bereits sehr früh. Nachdem Sie bereits seit 22 Jahren in Garden und der Showformation tanzte, steht Sie nun alleine auf der Bühne. In dieser Saison erreichte Katrin Hönle den 7. Platz in der 1. Bundesliga. Mit der bayerischen Meisterschaft steht am 21. April der Abschluss der Saison an.
Huisheim – Mitte Juli war es endlich soweit. Nach einer schweren Oberschenkelverletzung, die operiert werden musste, konnte die junge Frau endlich wieder ins Training einsteigen. Sie begann mit leichten Übungen und Kraftraining. Im August entwickelte sie mit ihrer Choreografin die Tanzchoreografie. Dafür fuhr sie bis nach Frankfurt und widmete sich in den folgenden Monaten ganz dem Training. „Ich war so glücklich, endlich wieder auf der Tanzfläche stehen zu dürfen,“ erzählt die Tänzerin rückblickend. „Anfangs war ich beim Training noch unsicher, besonders bei neuen Formen wie den Pirouetten oder einigen akrobatischen Elementen. Aber als ich merkte, dass alles funktioniert wurde ich sicherer und der Tanz wurde nahezu perfekt", so die 25-Jährige.
Katrin ist ihre eigene Trainerin und trainiert zeitgleich noch die Showformation der Blaumeisen Huisheim, die Cats, und springt hier immer wieder als Tänzerin ein. Als Solotänzerin war sie in diesem Jahr auf vier Turnieren, die größtenteils in der Nähe von Frankfurt stattfanden. Nach ihrem Aufstieg in der vergangenen Saison ging es dieses Jahr in die höchste Klasse. In der 1. Bundesliga erreichte sie in dieser Saison den 7. Platz und qualifizierte sich so für die Bayerische Meisterschaft am 21. April in Velden, nördlich von Nürnberg. Auch dort wird sie mit ihrem Tanz „In Between“ an den Start gehen. „In meinem Tanz geht es um eine Geschichte zwischen Leben und Tod," erzählt die Tänzerin.
Worauf kommt es beim Solotanz an? „Da ich ein sehr ruhiges Lied habe ist der Ausdruck sehr wichtig. Hier muss ich nicht wie die Gruppen nur lachen sondern mit viel Gefühl tanzen, erschrocken, ängstlich, traurig oder freudig wirken. Fließende Übergänge sind wichtig damit der Tanz Leichtigkeit bekommt. Außerdem werden die Wege im Tanz bewertet. Ich muss in jede Ecke nach vorne, hinten und in die Mitte der Bühne kommen. Die Umsetzung und Kreativität der Choreo, der Tanz allgemein, die Ausführung der Tanztechnik, wie Drehungen und Akrobatik werden ebenfalls bewertet", erklärt die Tänzerin. Mit 248 von 300 möglichen Punkten erreichte Kathrin damit in dieser Saison auch eine neue persönliche Bestleistung. Etwas, was ohne ihre Mutter nicht möglich wäre. „Meine Mama ist bei jedem Turnier dabei. Sie motiviert mich, feuert mich an und fiebert mit. Ohne sie würde ich das nicht schaffen, ist sich Katrin Hönle sicher.
Mit der bayerischen Meisterschaft endet die diesjährige Saison. Nach der Vizemeisterschaft in den beiden vergangenen Jahren zählt Katrin Hönle damit natürlich zu den Favoriten auf den Titel. Sie selber bleibt bescheiden. „Mein Motto ist, Tanzen ist Träumen mit den Füßen. Mir macht es einfach Spaß und das ist das Wichtigste. Natürlich ist es aber auch schön, wenn ich eine Medaille bekomme,“ erzählt sie lachend. Man darf also gespannt sein, ob Katrin Hönle am 21. April wieder jubeln darf.