Am Sonntag wurde die Donauwörther Faschingssaison eröffnet. 2019 muss die IFD ohne den Stadtsaal im Tanzhaus auskommen. Deshalb fielen beim eigentlich heiteren Rathausstrum der Narren auch kritische Worte in Richtung Oberbürgermeister und Stadtrat. Warum der Fasching in der Großen Kreisstadt auf der Kippe steht.
Donauwörth - Am Sonntagnachmittag wurde die Donauwörther Faschingssaison 2018/19 eröffnet. Mit lauter und fröhlicher Musik in der kurzzeitig gesperrten Reichsstraße wurden die neuen Prinzenpaare der Initiative Fasching Donauwörth (IFD) präsentiert und endlich das Geheimnis um die neuen Regenten gelüftet. Emily I. (Emily Müller) und Jonas I. (Jonas Hesse) regieren als Kinderprinzenpaar in der beginnenden Saison die Donauwörther Narren. Laura von der pädagogischen Schule (Laura Bartl) und Robin von der verteidigenden Macht (Robin Schmidtkunz) sind "Großes Prinzenpaar" und freuen sich auf ihre Regentschaft.
Nach der Präsentation zogen die Prinzenpaare gemeinsam mit den letztjährigen Tollitäten, den Garden, den Alm Gugga Mönchsdeggingen und vielen Faschingsfreunden durch die Reichsstraße. Im Zeughaus übergab Oberbürgermeister Armin Neudert den Prinzenpaaren symbolisch den Rathausschlüssel.
Der Donauwörther Fasching steht 2019 unter dem Motto "Naturphänomene - Regen Gewitter Sturm und Schnee - Mutter Natur beherrscht die IFD. Wir tanzen uns durch jede Szene, verschiedenster Naturphänomene. Von Feuer bis zu den Sternen - Lasst euch entführen in weite Fernen."
Fasching ohne Tanzhaus
Im Anschluss ließ es sich Hofmarschall Josef Bullinger nicht nehmen, bei der diesjährigen traditionellen Faschingseröffnung am 11.11. auch kritische Worte zu äußern. Denn bis dato fehle dem Faschingsverein Räumlichkeiten für ihren Fundus. Immer wieder sei von Seiten des Oberbürgermeisters versprochen worden, eine Lösung zu finden - bislang ohne Ergebnis.
Anfang 2018 kündigte sich ein weiteres Problem an: Der Stadtsaal im Tanzhaus kann 2019 wegen dem geplanten Verkauf und Umbau nicht mehr für Faschingsveranstaltungen genutzt werden. Im Mai ging ein Brief des Ehrenpräsidenten Anton Scheller und des 2. Präsidenten Michael Schimmer an alle Stadtratsfraktionen. Die IFD setzte ein Ultimatum: Wenn bis Ende Mai keine Alternative für das Tanzhaus gefunden wird, dann gibt es keinen Fasching mehr in Donauwörth.
Veranstaltungen finden in der Neudegger Halle statt.
Die Stadt reagierte. Wenn nun im Februar die Neudegger Halle für zwei Wochen für die IFD und ihre Events reserviert ist, und die Stadt den Aufbau der Bühne, Tische und der Bestuhlung übernimmt, stehe der Donauwörther Fasching aber trotzdem vor großen Herausforderungen. Denn auch der Tandlerfasching und der Faschingsumzug sei ohne Tanzhaus schwieriger durchführbar. Die Party nach dem Umzug wird deshalb im nächsten Jahr im Freien statt finden.
"Wir sind müde, leer und ausgebrannt", sagte Josef Bullinger. Auch Scheller appellierte an Neudert, "den Fasching in Donauwörth nicht sterben zu lassen". Schließlich hole die IFD beim Tandlerfasching regelmäßig bis zu 10.000 Menschen in die Stadt.
Neudert erkennt an, dass der traditionelle Tandlerfasching am Rosenmontag Aushängeschild für Donauwörth und die IFD nicht mit anderen Vereinen vergleichbar sei. Sein Versprechen an die Faschingsgesellschaft: Das Tanzhaus werde nach Verkauf und Umbau klare Stätte für den Fasching bleiben.
Zwei Bunte Abende, der Galaabend der Prinzenpaare und der Kinderball werden 2019 aber nicht dort sondern in der Dreifachturnhalle im Stauferpark stattfinden.