Als die Mitarbeiter im Wemdinger Verwaltungs-Gebäude kürzlich alle Gemälde beschriften wollten, haben sie eine erstaunliche Entdeckung gemacht.
Als die Mitarbeiter im Wemdinger Verwaltungs-Gebäude kürzlich alle Gemälde beschriften wollten, haben sie eine erstaunliche Entdeckung gemacht.
Wemding - Bei zwei unscheinbaren Bildern musste erst gründlich recherchiert werden, um herauszufinden, wer auf den Bildern dargestellt ist. Einziger Hinweis war ein Artikel in der Zeitung vom 22. Dezember 1959. In diesem beschreibt der Autor Dr. Alfred Schubert „Die Wemdinger Kinderbildnisse aus dem Jahre 1647“, wie gleichzeitig die treffende Überschrift des Artikels lautet. Dabei handelt es sich nicht um irgendwelche Kinder, sondern um Tochter und Sohn des damaligen Bürgermeisters Georg Lang. 1645 tobte unweit von Wemding und Schloss Alerheim eine mörderische Schlacht des Dreißigjährigen Krieges.
Zwei Jahre später ließ der damalige Wemdinger Bürgermeister dann seinen zehnjährigen Sohn Johann Franziskus und die siebenjährige Tochter Maria Susanna in Öl auf Leinwand porträtieren. In dem Artikel heißt es: „Seuchen und Hungersnöte gehörten in diesen Jahren zum Gewohnten. Just in dieser Zeit lies Bürgermeister Lang seine Kinder im Großformat konterfeien. Es spricht da für ihn ein hoher Grad von Gottvertrauen, Selbstsicherheit und Familiensinn, denn mit diesen Bildern hat er seinen Kindern und unbewusst sich selbst ein Denkmal gesetzt.“
Der Maler ist hingegen nicht bekannt. Welche „Schätze“ Georg Lang der Stadt hiermit überließ, verkannten die Wemdinger lange Zeit. Erst 1959 tauchten die beiden Gemälde nach langem Dasein auf dem Speicher des Rathauses wieder auf und wurden im ersten Stock des Verwaltungsgebäudes aufgehängt. Seit neuestem auch mit der passenden Beschriftung.