Klinikjubiläum

5000 Euro für die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Josefinums

Da hüpft das Känguru! 5000 Euro für therapeutische Spielmaterialien überreichte Paul W. Ritter, Kreisverbandsvorsitzender der VR-Banken, an Oberärztin Dr. Angelika Voack-Betz, Ergotherapeutin Tina Löffler, Psychotherapeut Stefan Kitzinger und Kunsttherapeutin Maria Rau vlnr. Bild: Stefanie Saam
Nach Corona sind Erfolgserlebnisse für Kinder besonders wichtig, deshalb spenden die Volksbanken Raiffeisenbanken zum Klinikjubiläum 5.000 Euro für therapeutische Spielmaterialien an die KJPP des Josefinums.

„Ja, es gibt massive Auswirkungen durch Corona. Das war bei uns wie ein Katalysator“, berichtet Psychotherapeut Stefan Kitzinger beim Spendentermin mit Bankdirektor Paul Ritter von VR-Banken. „Viele Kinder und Jugendliche mit und ohne Vordiagnosen sind während der Corona-Zeit durch fehlende Alltagsstrukturen und Sozialkontakte abgerutscht “. In allen Schichten hätten Verhaltensauffälligkeiten spürbar zugenommen: Schulvermeidung, Angst- oder Ess-Störungen, Depressionen, ein negatives Selbstbild - die Liste sei lang.

Noch länger aber ist die Liste für neue Patienten: „Wir haben über ein Jahr Wartezeit, außer bei akuten Fällen“, so Oberärztin Dr. Angelika Voack-Betz. Sie ist seit 20 Jahren am Stiftungskrankenhaus in Nördlingen Standortleiterin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (KJPP), einer Zweigstelle des Augsburger Josefinums.

Seit 2003 werden in Nördlingen Kinder und Jugendliche aus ganz Nordschwaben betreut. Neben ADHS- und Autismus-Patienten gibt es psychologische Begleitung bei Schulproblemen oder akuten Krisen, aber auch psychiatrisch-klinische Hilfe bei Sucht, Essstörungen, Trauma, Depression und Suizidalität. 16 Plätze gibt es in der Tagesklinik, mehrere Hundert junge Patientinnen und Patienten im Jahr sind es in der Ambulanz.

„In der Ergotherapie machen wir Motorikübungen und trainieren Konzentration und soziale Kompetenz. Dabei ist uns wichtig, die positiven Seiten jedes Kindes hervorzuheben und Erfolgserlebnisse zu verstärken“, erklärt Ergotherapeutin Tina Löffler ihre Aufgabe. „Viel Wert legen wir auch auf das Eltern-Training“.

Erfolg und Selbstwirksamkeit erleben Kinder und Jugendliche auch in der Kunsttherapie: „Kreatives Arbeiten setzt positive Impulse frei, Kinder können sich nonverbal ausdrücken. Statt sich als unnütz oder lästig zu empfinden, kommen Kinder in ihre eigene Aktivität und bekommen Anerkennung,“ so Kunsttherapeutin Maria Rau.  

Neben einem Gesamtpaket an therapeutischen Maßnahmen sei auch die Eigenmotivation der jungen Patientinnen und Patienten wichtig, schließlich kämen am Anfang nicht alle freiwillig her. „Attraktive Therapiegeräte und schöne Spielsachen, die allen Spaß machen, sind für unsere Arbeit enorm wichtig“, so Oberärztin Dr. Voack-Betz. „Deshalb freuen wir uns riesig über die Anerkennung unserer Arbeit durch die Genossenschaftsbanken! 5000 Euro sind eine motivierende und wertvolle Unterstützung, damit wir Kindern und Jugendlichen nach Corona wieder auf einen guten Weg helfen. (pm)