Über 15 Jahre lang stand der Erste Polizeihauptkommissar Thomas Scheuerer an der Spitze der Donauwörther Polizeiinspektion (PI). Als er sich Anfang 2022 in den Ruhestand verabschiedete, übernahm zeitweise Polizeihauptkommissarin Maria Enslin, als Aspirantin für den höheren Polizeivollzugsdienst, die Leitung der Dienststelle. Sie wird künftig die Kriminalpolizei in Augsburg unterstützen.
Seit vergangenen Oktober ist der 40-jährige Polizeirat Benjamin Dannemann neuer Dienststellenleiter der PI Donauwörth. Dannemann stammt aus dem Landkreis Dillingen. Er begann 2004 seine Ausbildung bei der Polizei und wurde danach bei der Bereitschaftspolizei eingesetzt. Nach unterschiedlichen Stationen schloss er 2015 sein Masterstudium an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster und den damit verbundenen Laufbahnwechsel in den höheren Polizeidienst (4. Qualifikation) erfolgreich ab.
„Besser hätte es nicht laufen können – ich darf das machen, was ich gerne mache“, sagt Benjamin Dannemann mit Blick auf seine neue Position in der Donauwörther Dienststelle. „Es ist die Wunschaufgabe, an der Wunschörtlichkeit und dann auch noch mit einem tollen Mitarbeiterteam“, freut sich der Dienststellenleiter. Er ist für die strategische Ausrichtung der Dienstelle verantwortlich und für die Präsentation nach außen, z.B. bei großen Unternehmen im Zuständigkeitsbereich, bei Behörden oder anderen Blaulichtorganisationen.
Dannemann will Unfallursachen und Online-Betrug bekämpfen
Einen Schwerpunkt sieht Benjamin Dannemann im Verkehr und bei der Bekämpfung von schweren Unfällen. Überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol und Handys am Steuer seien nach wie vor die Hauptgründe für Verkehrsunfälle, so Dannemann. Er möchte deshalb Sonderkontrollstreifen auf Landstraßen einsetzen. Zusammen mit der Dillinger Polizei sind auch landkreisübergreifenden Aktionen geplant.
Außerdem hat es die Donauwörther Polizei verstärkt mit Betrugsfällen im Internet oder übers Telefon zu tun. Fünf bis acht Fälle werden in Donauwörth täglich zur Anzeige gebracht, schätzt Dannemann. Seit Monaten hat es nicht nur die Donauwörther Polizei mit dem sogenannten „Enkeltrick“ zu tun. Betrüger*innen geben sich am Telefon oder über WhatsApp als Enkelkinder, Bankmitarbeiter*innen oder gar Polizist*innen aus und fordern ihre Opfer auf, hohe Summen zu überweisen. Oft wird angegeben, dass die angezeigte Rufnummer, die neue Erreichbarkeit der Angehörigen sei. Im Anschluss wird eine Überweisung von Geldbeträgen erbeten, da man sich in einer Notlage befinde. Hier möchte Benjamin Dannemann vor allem präventiv vorgehen. Zum einen an Schulen, um Jugendliche sensibel für den Umgang mit Daten im Netz zu machen, zum anderen bei älteren Menschen, die häufig von dieser Betrugsmasche betroffen sind.
Polizei rüstet sich für Blackout
Angesichts der Energiekrise und der aktuellen Situation, beschäftigt die Donauwörther Polizei zurzeit auch die Resilienz Kritischer Infrastrukturen bei Blackouts bzw. flächendeckenden Stromausfällen. Wie andere Behörden, hat auch die die Donauwörther PI interne Konzepte erarbeitet, um den Dienstbetreib und die Sicherheit auch im Falle eines Blackouts sicherzustellen und im Austausch mit wichtigen Schnittstellen wie dem Landratsamt zu bleiben. „Die Polizei bleibt auch in so einem Fall handlungsfähig“, bestätigt Benjamin Dannemann.