Fast 50 Jahre war Rudolf Mieling im aktiven Feuerwehrdienst tätig - die vergangenen elf Jahre sogar im höchsten Feuerwehramt im Landkreis Donau-Ries als Kreisbrandrat. Mit seinem 65. Geburtstag am 10. März ging diese Amtszeit im Jahr 2024 zu Ende. Welch großes Erbe und Denkmal er seinem Nachfolger Heinz Mayr hinterlassen hat, zeigte sich eindrucksvoll am Samstagabend während seiner Verabschiedung in der Wörnitzhalle in Harburg.
Mehrere hundert Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden, zahlreiche Ehrengäste aus der Politik, vor allem aber langjährige Weggefährten, waren gekommen, um Mieling zu ehren und seinen jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz zu würdigen. Und so wussten auch alle Redner des Abends, unter ihnen Harburgs Bürgermeister Christoph Schmidt, Landrat Stefan Rößle, Kreisbrandrat Heinz Mayr und der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbands (LFV) Bayern Ähnliches zu berichten: Ein besonnener Mann sei Mieling gewesen, einer der sich nicht in den Vordergrund drängte, Vertrauen in seine Kameradinnen und Kameraden hatte, jedoch auch zur richtigen Zeit einschritt, wenn dies notwendig war. Außerdem hatte er für jedes Anliegen ein offenes Ohr und sei dabei stets hilfsbereit gewesen. Bürgermeister Schmidt, der früher als Harburger Feuerwehrkommandant eng mit Mieling zusammen gearbeitet hatte, fasste treffend zusammen, was viele der Anwesenden dachten: "Es ist nicht leicht, einen Menschen in den Ruhestand zu verabschieden, der nicht nur ein hervorragender Kreisbrandrat war, sondern auch ein Freund, eine Inspirationsquelle und Vorbild für uns alle."
Mit Bayerischem Feuerwehrehrenkreuz in Gold ausgezeichnet
Besonders schwer wiegt der Abschied von Mieling in den wohl verdienten Feuerwehr-Ruhestand auch deshalb, weil er in den vergangenen Jahrzehnten wie kaum ein anderer die positive Entwicklung des Feuerwehrwesens im Landkreis geprägt hatte. Dazu gehört nicht nur seine Zeit als Kreisbrandrat, sondern auch seine Tätigkeit als Jugendleiter und Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kaisheim und später dann als Kreisbrandmeister und Kreisbrandinspektor. Während seiner Laudatio stellte Landrat Stefan Rößle deshalb auch die zahlreichen Auszeichnungen heraus, mit denen Mieling über die Jahrzehnte bedacht wurde - darunter zuletzt auch 2023 das Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbands. "Viel mehr Auszeichnungen gibt es nicht mehr, so Rößle. Dass er damit nicht gänzlich recht behalten sollte, erfuhr der Donau-Rieser Landrat wenige Zeit später, als Rudolf Mieling zum Ende des Festakts noch mit dem Bayerischen Feuerwehrehrenkreuz in Gold ausgezeichnet wurde - der höchsten Auszeichnung im Feuerwehrwesen des Freistaats Bayern.
Mieling: "Gestaltet gemeinsam weiter die Zukunft"
Neben all der Reden, Glückwünsche und Auszeichnungen durfte sich die "Hauptperson" des Abends dann auch über das ein oder andere Geschenk freuen. So organisierten Nachfolger Heinz Mayr und Mielings Ehefrau u.a. einen Heißluftballonflug und ein Porträt des neuen Ehrenkreisbrandrates als humorvolle Karikatur. Besonderes und auch emotionales Highlight: Mielings Töchter waren als Festdamen gekommen und führten ihren Vater zum Abschied ein letztes Mal gemeinsam von der Bühne. Die Schlussworte des Abends hatte dann - wie so viele Jahre zuvor auch - dann doch Rudolf Mieling selbst. Sichtlich gerührt und in seiner typisch unaufgeregten und souveränen Art bedankte er sich bei allen Anwesenden für ihr Kommen und versprach, dass er sich auch in Zukunft für die Belange "seiner" Feuerwehr einsetzen werde. Sein Statement zum Abschied: "Ihr habt mir immer das Vertrauen geschenkt und mich loyal bei meiner Arbeitet unterstützt. Bewahrt weiterhin unsere Tradition - und vielleicht noch viel wichtiger - gestaltet gemeinsam weiter die Zukunft."
Für die musikalische Umrahmung sorgte die Stadtkapelle Harburg. Im Anschluss an den Festakt wurde bei einem Stehempfang und Imbiss weitergefeiert.