Bereits seit 36 Jahren wird alle zwei Jahre der Jugend-Leistungspreis der Stiftung der Sparkasse Donauwörth vergeben. Der Preis, der mit bis zu insgesamt 10.000 Euro dotiert ist, soll besondere Talente sowie das großartige Engagement von jungen Menschen würdigen. Auch in diesem Jahr wurde der Preis wieder an sieben Einzelpersonen bzw. Gruppen aus den Kategorien Sport, Schule, Beruf, Kultur und Heimatpflege vergeben.
Musik: Sophia-Noemi Haala
Bereits seit ihrem fünften Lebensjahr spielt Sophia-Noemi Haala Geige. Das erste Interesse und die Leidenschaft für die Musik wurde dabei an der Grundschule in Mertingen gelegt - mittlerweile besucht die begabte Violinisten den musischen Zweig des Gymnasiums St. Stefan in Augsburg. Das Besondere in Hinblick auf ihre musikalische Karriere: Sophia Haala nahm im Alter von acht Jahren zum ersten Mal am bayernweiten Wettbewerb "Jugend musiziert" teil und konnte direkt den ersten Platz belegen. In den Folgejahren 2016, 2019 und 2022 gelang ihr das gleiche Kunststück und so habe sie, so Laudator Johann Natzer, die maximale Anzahl an ersten Plätzen bei diesem Wettbewerb in Bayern erreicht - eine herausragende Leistung. Mittlerweile spielt Sophia Haala sowohl im Schulorchester, dem schwäbischen Jugendsymphonieorchester, im Jugendorchester "Die Mozartstädter" als auch in verschiedenen kleineren Ensembles und Quartetten.
Sport: TSV Monheim e. V. Abteilung Karate
Landrat Stefan Rößle durfte als Laudator eine ganz besondere Gruppe in der Kategorie Sport ehren. Besonders auch deshalb, weil die Sportart Karate in der breiten Öffentlichkeit doch eher als Randsportart gesehen wird und trotzdem, so Rößle, sorgen die beeindruckenden Leistungen und Erfolge der Karateka nicht allein für eine gute Stimmung und hohe Motivation innerhalb des Vereins, sondern tragen auch dazu bei, den Landkreis weit über die Region hinaus bekannt zu machen. Was er damit meint? Bei Wettkämpfen wurden im vergangenen Jahr in verschiedenen Altersklassen Spitzenplätze erreicht - neun Athlet*innen wurden sogar in den Landeskader Bayern berufen. Mit Tim Brandner gehört ein Karateka sogar dem Bundesliga-Team Bayern an. Er ist es auch, der zusammen mit seinem Vater Thomas Brandner als Trainer im Erwachsenen- und Jugendbereich fungiert. Im Anschluss an die Preisverleihung konnten sich die geladenen Gäste bei einer spektakulären Vorführung selbst ein Bild vom sportlichen Können und der Disziplin der Kinder und Jugendlichen machen.
Sport: "TriaKids" / "Schwabenrudel" der Abteilung Triathlon TSV Harburg
Ebenso wie bei der Sportart Karate kann man gemeinhin auch Triathlon als Randsportart bezeichnen, besonders dann, wenn der Sport von Kindern und Jugendlichen ausgeübt wird. Unter dem Motto "Sport macht Spaß" trainieren aktuellen insgesamt 29 Kinder und 14 Jugendliche beim TSV Harburg und wachsen damit bereits ab den Kinderbeinen in den Triathlonsport hinein und das durchaus erfolgreich. "Bei diversen Wettkämpfen konnten durch die TriaKids und das SchwabenRudel zahlreiche und äußerst beachtliche Erfolge erzielt werden", so Laudator Jürgen Sorré. Demnach stelle das Schwabenrudel inzwischen unzählige schwäbische, einige bayerische und auch eine erste deutsche Meisterschaft. "Überregional hat sich die Kinder- und Jugendarbeit des TSV Harburg mittlerweile einen echten Namen gemacht und darf sich deshalb zurecht 'Triathlon Stützpunkt Bayern' nennen", hieß es entsprechend in der Laudatio.
Sport: Antonia Dehm
Ebenso wie die Abteilung Karate des TSV Monheim und die Abteilung Triathlon des TSV Harburg wurde auch Antonia Dehm in der Kategorie Sport ausgezeichnet. Die mittlerweile 17-jährige Oettingerin kann trotz ihres Alters bereits auf eine bewegte fußballerische Karriere zurückblicken und hat im Sommer nach Stationen beim TSV Oettingen und TSV Nördlingen den großen Sprung in die 2. Mannschaft des FC Bayern München geschafft. In der Zwischenzeit hat auch der Deutsche Fußball Bund (DFB) das Talent der jungen Sportlerin erkannt und Antonia mehrfach zur U17-Nationalmannschaft eingeladen. Weil sie sich mit der Nationalmannschaft aktuell auf die Weltmeisterschaft in Indien vorbereitet, wurde der Preis von ihrer Familie entgegengenommen.
Schulische Leistungen: Laya Srinath und Pranav Patil
Nicht nur besondere sportliche oder kulturelle Erfolge werden beim Jugendleistungspreis honoriert, sondern auch besondere Schulische Leistungen. So geschehen bei den beiden Schüler*innen des Gymnasiums Donauwörth, Laya Srinath und Pranav Patil. Im Rahmen des Projekts "Schüler experimentieren", das zum bundesweiten Angebot der Talentförderung von "Jugend forscht' gehört, haben sich die beiden mit dem Thema "Radon-Belastung in Innenräumen" beschäftigt und dabei eine eigene Testreihe in verschiedenen Etagen und Räumen des Gymnasiums Donauwörth durchgeführt. "Ich habe großen Respekt davor, wenn sich Schüler mit elf und 13 Jahren für dieses komplexe Thema interessiert und so professionell einer Projektarbeit abliefern", erklärte Laudator Michael Scholz, Vorstandsmitglied Sparkasse Donauwörth in seiner Rede. Gleiches hat auch die Jury des Landeswettbewerbs Bayern "Schüler experimentieren" erkannt und die beiden Schüler*innen mit dem ersten Platz im Fachgebiet Geographie ausgezeichnet.
Schule: Erdkinder Montessori-Schule Oettingen
"Hilf mir es selbst zu tun" - einer der zentralen Leitgedanken der Pädagogin Maria Montessori. Mit eben diesem bekannten Satz leitete Oettingens Bürgermeister Thomas Heydecker seine Laudatio ein. Weniger bekannt ist hingegen Montessoris' Erdkinderplan, den sie für Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren entwickelte. In der Montessori-Schule Oettingen, die erst vor zwei Jahren öffnete, wir eben dieser pädagogische Ansatz mit großem Erfolg umgesetzt. Ökologisches Engagement, Einsatz in der Gemeinde und im sozialen Bereich - die Aktivitäten der Kinder gehen, wie Heydecker richtig feststellte, weit über das "normale Maß" hinaus. So engagieren sich die Kinder unter anderem beim Projekt "Host Town 2023" und tragen mit gezielten Maßnahmen einen großen Teil dazu bei, dass ihre Schule zeitnah Fairtrade-Schule wird.
Schule/Beruf: Michael Behringer
Guten Noten in der Schule und später auch im Berufsleben sind oft mit viel Fleiß und großem Aufwand verbunden. Hier die richtige Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden, fällt oft nicht leicht, besonders in jungen Jahren. Der Preisträger in der Kategorie "Schule/Beruf", Michael Behringer, scheint hier das perfekte Mittelmaß gefunden zu haben. Bereits während seiner Ausbildung zum Fachinformatiker glänzte er als Schulbester mit einer Durchschnittsnote von 1,1. Während des Fachabiturs konnte er sein herausragendes Ergebnis noch einmal verbessern und absolvierte die 12. Klasse mit der Spitzennote 1,0. Wie Laudator Stefan Rößle folgerichtig anmerkte, sei Michael Behringer ein Vorzeigebeispiel dafür, dass auch junge Menschen einen hohen Lernwillen und hohes Engagement an den Tag legen können. Sein Engagement beläuft sich dabei aber auch auf sein privates Umfeld bzw. seine Freizeit. So engagiert sich Behringer seit 2008 als Ministrant, spielt in der Jugend- und Stadtkapelle Wemding Saxophon und ist zusätzlich Jugendleiter der Kinderfeuerwehr Wemding. "Diese breite Palette und das schier unglaubliche Pensum an Aktivitäten, Leistungen und Engagement machen Michael Behringer zu einem absolut verdienten Preisträger", erklärte Rößle abschließend.
Zum Abschluss eines inspirierenden und gelungenen Festaktes konnten die Organisatoren noch mit einer Überraschung aufwarten. So konnte die musikbegeisterte Familie der Preisträgerin Sophia-Noemi Haala zu einem kleinen Konzert überredet werden. Zu den Klängen von Geige, Querflöte, Kontrabass, Posaune und Keyboard wurden die Gäste in den Abend entlassen.