"Die Bereitschaft, sich in den Dienst der Allgemeinheut zu stellen, ist eine wichtige Stütze für eine funktionierende Gesellschaft ", sagte Oberbürgermeister Jürgen Sorré bei einer Festsitzung des Donauwörther Stadtrates. Am Dienstag wurde im feierlichen Rahmen im Mangoldsaal des Forums für Energie und Bildung der VHS vier Donauwörther Bürger ausgezeichnet, die sich für ihr besonderes Engagement verdient gemacht haben. Weitere Ehrungen sollen am Donnerstag vorgenommen werden, denn die Veranstaltung wurde aufgrund der derzeitigen Hygienevorschriften zweigeteilt.
Einsatz zur Rettung von Mensch und Tier
Für herausragende Verdienste im Feuerwehrwesen wurde Manfred Halpap der Ehrenbrief der Stadt Donauwörth verliehen. Halpap trat bereits in jungen Jahren in die Freiwillige Feuerwehr ein und war lange als Gruppen- und Zugführer tätig. Von 2009 bis 2015 war Halpap Stadtbrandmeister bzw. Stellvertretender Kommandant. Er war Kreisbrandmeister für den Bereich Tapfheim und Fach-Kreisbrandmeister für Gefahrenguteinsätze. Sein Engagement, sein Fachwissen und technisches Geschick trugen immer wieder zum Schutz und zur Rettung von Mensch, Tier und Sachwerten in Unglücksfällen bei. "Manfred Halpap prägte damit im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit in vorbildlicher Weise das Feuerwehrwesen in der Stadt Donauwörth", so Sorré.
Oskar Köhnlein wurde für seine außergewöhnliches Engagement bei der Donauwörther Feuerwehr mit der Silbernen Bürgermedaille ausgezeichnet. Ab 1985 war Köhnlein stellvertretender Kommandant und übernahm 2009 den Posten des Kommandanten bzw. Stadtbrandinspektors. Dieses Amt bekleidete er bis 2015. Auch dank seiner Erfahrungen bei der Berufsfeuerwehr in München, gelang es ihm innovative Ideen in der Donauwörther Feuerwehr umzusetzen, die bis heute nachwirken. Unzählige Stellungnahmen zum Brandschutz, die Steuerung der Aus- und Fortbildung der Atemschutzgeräteträger im Landkreis und der Einsatz als besonnener Einsatzleiter bei Bränden, schweren Unfällen, Gefahrgut und Unwetterschäden - mit alldem prägte auch Köhnlein das Feuerwehrwesen in der Stadt Donauwörth, so Sorré.
Außerordentliches Engagement in Sachen Kultur und Bildung
"Paul Soldner ist als Vorsitzender Antreiber, Motor, Vordenker, Ideengeber und 'guter Geist' der Volkshochschule. Diese verschiedenen Rollen füllt er vorbildlich, leidenschaftlich, mit fundiertem Fachwissen, freundlicher Offenheit, mit kreativer Neugier und herausragendem ehrenamtlichen Engagement aus", beschreibt Sorré den Vorsitzenden der Donauwörther VHS. Seit 2012 ist Soldner Vorsitzender und bereits seit 1981 fühlt er sich der Bildungseinrichtung verbunden. Seit seinem Amtsantritt habe er die VHS modern und zukunftsorientiert ausgerichtet und weiterentwickelt, so der Oberbürgermeister. Sein vielfältiger und erfolgreicher Einsatz auf dem Gebiet der Erwachsenenbildung und sein langjähriges Wirken im kulturellen Leben wurde nun vom Stadtrat mit der Verleihung der Sebastian-Franck-Kulturmedaille gewürdigt. Aufgrund einer Erkrankung konnte Soldner die Auszeichnung nicht persönlich entgegennehmen.
"Ein visionärer Pionier der Volkshochschule in Donauwörth"
Über mehrere Jahrzehnte war er „das Gesicht“ der Donauwörther VHS: Konrad Böswald leitete die Bildungseinrichtung von 1975 an ehrenamtlich und von 1982 bis 2005 hauptamtlich. Von 2007 bis 2011 stellte er sich nochmals als kommissarischer Geschäftsführer zur Verfügung. Bei seinem Ausscheiden 2012 wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Durch sein Engagement wurde das Programm der VHS ständig erweitert und zu einer der führenden Erwachsenenbildungseinrichtungen in Schwaben nachhaltig ausgebaut. Sorré bezeichnete ihn zudem als "unermüdlichen Initiator" für den Neubau des Forums für Bildung und Energie im Spindeltal. Für sein verdienstvolles Wirken und sein Lebenswerk wurde dem 2020 verstorbenen Konrad Böswald posthum die Sebastian-Franck-Kulturmedaille verliehen. Die Auszeichnung nahmen seine Ehefrau und sein Sohn entgegen.