Jubiläum

125 Jahre Raiffeisen in Hainsfarth

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RVB Ries in Oettingen mit den Vertreterinnen und Vertretern der Hainsfarther Vereine bei der Spendenübergabe. Bild: Christina Zuber, RVB Ries eG
Am 7. November 1897 wurde der Hainsfarther Darlehenskassenverein gegründet. Zum 125-jährigen Gründungsjubiläum hat die Raiffeisen-Volksbank Ries Vertreterinnen und Vertreter der Hainsfarther Vereine in den Geno-Schrannensaal nach Oettingen eingeladen und Jubiläumsspenden übergeben.

Vorstandsvorsitzender Paul Ritter ging auf die Geschichte der Genossenschaft ein: Im ausgehenden 19. Jahrhundert herrschte auch im Ries große Not, viele Landwirte waren in Existenznöten und konnten mehr schlecht als recht das erwirtschaften, was sie zum Leben brauchten. An notwendige Investitionen war selten zu denken.

So suchten auch die Hainsfarther nach einem Ausweg aus der misslichen Lage und fanden eine Lösung in der Idee von Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Unter dem Vorsitz von Pfarrer Bais aus Westheim haben sich 19 Hainsfarther im Gasthaus Wiedemann (Hausnummer 136) getroffen und ihre Genossenschaft gegründet. Als eine der ersten gemeinsamen Aktionen wurde ein Trieur zur Getreidereinigung angeschafft, der dann gemeinschaftlich genutzt wurde. Im Jahr 1901 baute die Genossenschaft ein Lagerhaus mit einer Fuhrwerkswaage an der Hauptstraße Nummer 56.

Wer Geld sparen konnte, brachte es zum Rechner der Genossenschaft und bekam dafür Zinsen. Wer Geld für Anschaffungen brauchte, der konnte sich bei der Genossenschaft Geld leihen. Das alles funktionierte, weil sich Menschen im Vorstand, Aufsichtsrat, als Rechner und Lagerhalter engagierten. „Das Geld des Dorfes dem Dorf“, lautete das Motto. Alle hatten ein Interesse daran, dass es der Genossenschaft gut geht, denn die Mitglieder hafteten mit ihrem privaten Vermögen.

Als im Dezember 1946 die erste Generalversammlung nach dem Krieg stattfand, rief der Aufsichtsrat den Anwesenden zu, man solle sich wieder an die Raiffeisen-Grundsätze erinnern: Einer für alle, alle für einen. Der Darlehenskassenverein startete wieder durch. Im Jahr 1959 wurde zum Beispiel ein hochmodernes Lager für lose Düngemittel gebaut.

Die Anforderungen an die ehrenamtlichen Rechner und Verantwortlichen stiegen in dieser Zeit an. Bald war die Arbeit nicht mehr nur ehrenamtlich zu leisten. Auch deshalb beschlossen die Mitglieder am 18. November 1962, vor ziemlich genau 60 Jahren, sich mit einem Partner zusammenzuschließen. Es entstand die Raiffeisenkasse Oettingen-Hainsfarth. Im Jahr 1998 schloss sich die Raiffeisenbank Oettingen mit der Raiffeisen-Volksbank Nördlingen zusammen zur heutigen Raiffeisen-Volksbank Ries.

Verwendung der Spenden

Vorstandsvorsitzender Paul Ritter sagte bei der Feier, dass es damals wie heute die Vereine sind, die das Dorfleben und die Gemeinschaft prägen. Als Mitgliederförderung und als Anerkennung für ehrenamtliche Arbeit überreichte Alexander Kotz, der bei der RVB Ries für Oettingen und Umgebung verantwortlich ist, Spenden von jeweils 250 Euro an elf Hainsfarther Vereine: „Wir gehen davon aus, dass in jedem Verein Bank-Mitglieder aktiv sind“.

Insgesamt fließen 2.750 Euro nach Hainsfarth. Der TSV Hainsfarth verwendet die Spende für besondere Pflegemaßnahmen wegen des trockenen Wetters am Sportplatz. Die Freiwillige Feuerwehr freute sich über einen Betrag zur Ausstattung eines neuen Feuerwehrautos. Der Gartenbau- und Dorfverschönerungsverein möchte Straßen- und Wegeränder verschönern und kauft dafür Saatgut. Der Gesangverein Hainsfarth möchte nach der Corona-Pause mit einer neuen Chorleiterin wieder durchstarten. In die Jubiläumsfeier des Veteranen- und Soldatenvereins werden ebenfalls 250 Euro fließen.

Die Zimmerstutzen-Schützengesellschaft Wittelsbach schaffen ein neues Gewehr an. Die Zone Hainsfarth verwendet die Spende für Renovierungsmaßnahmen und den Bau einer Bühne. Der Freundeskreis der Synagoge Hainsfarth plant eine Ausstellung im Mai 2023 und realisiert einen Infoflyer dazu. In das Pfarrfest fließt die Spende an den Katholischen Männerverein. Der Evangelische Gemeindeverein investiert unsere Spende in die Jugendarbeit und Weiterbildungsmaßnahmen, und der Katholische Kirchenchor investiert in neues Notenmaterial und Stimm-Bildung. (pm)