Die Schüler der Ludwig-Bölkow-Schule in Donauwörth überreichen den Spendenscheck. Bild: Manuel Habermeier
Nach einer Spendenaktion übergibt die Berufsschule Donauwörth den Scheck für ein Schulbauprojekt in Togo. Von der Summe ist selbst Landrat Stefan Rößle beeindruckt.

Am Donnerstag überreichte die Ludwig-Bölkow-Schule dem Verein Hilfe für Togo e.V. einen Scheck in Höhe von 16 592,06 Euro. Es war der krönende Abschluss einer Spendenaktion, in dessen Verlauf die Staatliche Berufsschule und Technikerschule in Donauwörth alle Erwartungen übertraf.

Dementsprechend beeindruckt zeigten sich auch die geladenen Ehrengäste. „Ihr habt den Mut gehabt und Ideen entwickelt. Das ist gigantisch“, sprach Landrat Stefan Rößle der Schülerschaft seinen höchsten Respekt aus und fügte hinzu: „Der ganze Landkreis Donau-Ries darf stolz sein auf die Berufsschülerinnen und Berufsschüler in Donauwörth.“

Oberstudiendirektor Gerhard Kilian, der als Schulleiter durch die Veranstaltung in der Aula der Berufsschule führte, sah in dem Spendenerfolg weniger den Geldbetrag. Vielmehr sei es „ein Symbol unserer Solidarität, unseres Mitgefühls und unserer Verantwortung gegenüber der Weltgemeinschaft“.

v.l.n.r.: Anton Weber, Landrat Stefan Rößle, stellvertretende Schülersprecherin Annalena Kaag, Schulleiter OStD Gerhad Kilian, Markus Weber, Ramona Ruf Bild: Manuel Habermeier

Schülersprecher brechen das Eis

Schon vor der Adventszeit wurde die Aktion an der Berufsschule gestartet. Dabei konnten Einzelpersonen oder Gruppen für 50 Euro einen Ziegelstein erwerben. Diese wurden in der Aula nach und nach zu einem kleinen Haus zusammengesetzt, um die neue Schule zu repräsentieren. Als alle 200 Ziegelsteine verkauft waren, musste Nachschub besorgt werden, womit sogar noch ein kleines Nebengebäude errichtet werden konnte.

Dabei lief das Projekt jedoch zäh an, wie Verbindungslehrer Thomas Bamberger bestätigte. „Lange lagen hier nur Steine von Direktor Kilian.“ Erst, „als die Schülersprecher dann durch die Klassen gegangen sind, wurde das Eis gebrochen“, sah er die Initiative der Schülersprecher als entscheidenden Faktor.

Unter anderem die stellvertretende Schülersprecherin Annalena Kaag zeigte sich dabei engagiert. „Es hat mir viel bedeutet, bei diesem Projekt mitzumachen“, sagte sie nach der Zeremonie zu Donau Ries Aktuell. „Es ist wichtig, dass es den Menschen gutgeht. Wir dürfen eine Ausbildung haben. Warum sollen die Menschen dort keine haben?“ Als besonders fleißige Spendensammler erwiesen sich die Flugmechaniker und Industriemechaniker. Diese übergaben den höchsten Spendenbetrag pro Kopf, weswegen Airbus die Klassen zu einer Werksführung mit anschließendem Mittagsessen einlädt.

Symbolisch wurde in der Aula der Berufsschule Donauwörth aus den verkauften Ziegelsteinen ein Schulgebäude gebaut. Bild: Manuel Habermeier

Erster Bauabschnitt bereits gesichert

Mit dem Spendengeld soll nun ein berufliches Ausbildungszentrum in der Region Kara im nördlichen Togo aufgebaut werden. Zusammen mit dem Zuschuss durch die Initiative 1000 Schulen für unsere Welt ist nach der Spendenaktion bereits der erste Bauabschnitt (Kosten: 105 000 Euro) gesichert. In Zukunft sollen an dem neuen Berufsschulzentrum die Ausbildungskurse Schneider, Solartechniker und Kfz-Mechaniker angeboten werden.

Weber, der mit seinem Verein Hilfe für Togo e.V. den Bau organisiert, war ebenfalls überwältigt von der Spendenbereitschaft der Schüler und des Lehrerkollegiums. „Das ist ein einmaliges Erlebnis für mich nach über 30 Jahren in der Entwicklungshilfe Togo, dass Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern eine solche Aktion planen, durchführen und dann einen Betrag weit über dem angepeilten Ziel übergeben können.“

Der Verein hat bereits jahrelange Erfahrung in Togo gesammelt. Seit 1990 betreibt man ein Ausbildungskonzept in Kpalimé, wo nach dem deutschen dualen Ausbildungssystem bereits über 1 100 Menschen einen Beruf erlernen konnten. Besonderer Wert wird dabei auch auf die Ausbildung von Mädchen gelegt.