Bild: Thomas Oesterer
Die neue Werk- und Förderstätte der Lebenshilfe in Wemding ist bereits seit einem Jahr in Betrieb. Jetzt wurde das Gebäude im Rahmen der Gewerbeschau Wemding auch der Öffentlichkeit vorgestellt.

Bereits im vergangenen Juli wurde die neue Werk- und Förderstätte der Lebenshilfe Donau-Ries am Standort Wemding eröffnet und in Betrieb genommen. Am 2. Juli, 2022 - fast genau ein Jahr später - fand jetzt die offizielle Auftaktveranstaltung im Rahmen der Gewerbeschau Wemding statt. Passend dazu erklärte Günter Schwendner: "Aufgrund von Corona, war es uns knapp ein Jahr nicht möglich, einen geeigneten Termin zu finden. Worauf man stolz ist, das möchte man auch zeigen und heute ist es endlich so weit." Dabei wolle man auch zeigen, welch außergewöhnliche Arbeit alle Mitarbeiter*innen der Lebenshilfe in den einzelnen Werkstätten leisten. Eine Tatsache, die laut Schwendner in der Öffentlichkeit oft falsch eingeschätzt werde.

Große Bedeutung für die Stadt Wemding

Ein Blick ins Innere der Werkstätten zeigt, unter welch besonderen Bedingungen hier rund 70 Menschen arbeiten. Hohe Decken, helle Farben und eine moderne Einrichtung sorgen für das entsprechende Ambiente und den nötigen Platz. Anders war die Situation in Nördlingen. Hier arbeiteten bis vor Kurzem noch über 360 Mitarbeiter*innen. Weil die Werkstatt nicht für diese große Anzahl an Menschen gemacht war, wurde 2019 das Projekt in Wemding angestoßen und im Industriegebiet nach kurzer Verhandlung mit der Stadt Wemding ein idealer Standort gefunden. 2020 erfolgte dann der Spatenstich. "Der Standort als zentrale soziale Einrichtung ist für uns von großer Bedeutung. Menschen mit Beeinträchtigung finden hier eine wichtige Aufgabe und natürlich ist die neue Werkstätte auch aus wirtschaftlichen Aspekten eine tolle Sache für unsere Stadt. Unternehmen aus der Region erfahren durch die neue Werkstatt eine große Unterstützung", erklärte entsprechend auch Wemdings Bürgermeister Drexler.

Arbeitsalltag wird durch Förderangebote ergänzt

Im Neubau sind seit Eröffnung verschiedene Arbeitsbereiche integriert. Zu diesen gehören u. a. (Leicht)montage, Druckweiterverarbeitung, Küche und Hauswirtschaft, Landschaftspflege, Lager & Logistik. Das Besondere im Vergleich zur regulären Arbeitswelt: Mit dem Ziel, die Mitarbeitenden möglichst gut in die Arbeitswelt zu integrieren, wird in den Werkstätten ein passender Arbeitsplatz für die individuellen Fähigkeiten jedes/jeder Einzelnen geschaffen. Ergänzt wird der Arbeitsalltag außerdem durch entsprechende Förderangebote wie Logopädie und Physiotherapie oder durch den Berufsbildungsbereich. Hier werden Menschen bei der Eingliederung in das Berufsleben unterstützt - im Idealfall sogar für die Eingliederung in den 1. Arbeitsmarkt.

Speziell das Arbeitsfeld Küche und Hauswirtschaft wurde in der neue Werk- und Förderstätte stark ausgebaut. "In unserer hauseigenen Mensa wird täglich frisch für unserer Mitarbeiter*innen gekocht und das sogar sehr gut. Am Musterbeispiel Wemding wollen wir in Zukunft auch unsere Förder- und Werkstätte in Nördlingen angehen", erklärt Jürgen Schwendner. Trotz eines erfolgreichen ersten Jahres bleibt auch in Wemding viel Wachstumspotential. Konzipiert ist die Werkstätte nämlich für insgesamt 120 Mitarbeiter*innen. "Wir haben also noch genügend Platz und freuen uns auf viele weitere spannende Jahre", so Schwendner mit Blick auf die Zukunft.