Die Neudegger Sporthalle ist die einzige große Turnhalle im Besitz der Stadt. Bild: Matthias Stark
Die große Kreisstadt Donauwörth wirbt auf ihrer Website mit vielfältigen Vereinen, die das städtische Leben bereichern. Doch einige Vereinsvorsitzende sind nicht gut auf die Stadt zu sprechen. Die städtischen Turnhallen reichen nicht aus, eine Mehrzweckhalle gibt es nicht und der Stadtsaal ist unbenutzbar.

„Es ist wirklich traurig,“ formuliert Rüdiger Schwarz, Vorsitzender des VSC Donauwörth die aktuelle Lage. „Wir leiden darunter, dass die Hallen bereits jetzt bis zum Anschlag belegt sind und durch Veranstaltungen zusätzlich belastet werden.“ Der Vorsitzende sieht keine positive Entwicklung und kritisiert, dass die Gespräche mit der Stadt nicht fruchten. „Wir erinnern uns noch gut an die Sportgespräche mit der Stadt. Damals haben die Vereinsvorsitzenden mit der Stadt gesprochen und die Probleme wurden aufgenommen. Das gibt es heute nicht mehr.“ Nicht nur der VSC, sondern auch viele andere Vereine tun etwas für das attraktive Leben in der Stadt. „Dafür erwarten wir auch eine Unterstützung. Wir bekommen einen allgemeinen Zuschuss, der allen Vereinen auf Basis der Übungsleiter zusteht.“

Konkret geht Schwarz auf die Bundeskegelbahnen im VSC Sportheim ein. „Seit Jahren haben wir Probleme mit den Kegelbahnen. Hier hatten wir einen Wasserschaden und die komplette Unterkonstruktion ist marode", sagt Schwarz. Das 2001 eingeweihte Sportheim ist noch lange nicht abgeschrieben. „Fakt ist: Wir brauchen dringend eine Instandsetzung unserer Kegelbahnen. Der Pächter hat einen Ausfall, die Kegler müssen auswärts trainieren und entsprechend Geld bezahlen.“ Schwarz liegt ein aktuelles Angebot vor. Die Kosten für die komplette Instandsetzung liegen bei geschätzt 40.000 Euro. Mit diesem Angebot ging der Vereinsvorsitzende auf die Stadt zu und bat im November um einen Zuschuss. „Gehört habe ich aber nie etwas, deshalb habe ich mich am Freitag nochmal an die Stadt gewandt. In der Zwischenzeit haben sich bei mir einige Stadträte zurückgemeldet und angemerkt, dass das Anliegen bisher nie zu ihnen durchgedrungen ist.“

Raumnot in den Turnhallen

Der VSC hat aber noch eine weitere Baustelle. Vor zwei Jahren wollte der Sportverein das Kinderturnen erweitern. Dafür habe man damals Kursleiter gefunden. „Doch es gab keine Räumlichkeiten", erzählt Schwarz. Eine weitere Turnhalle hält der Vorstand aber nicht für richtig. „Wir brauchen eine Mehrzweckhalle für kulturelle und sportliche Zwecke. Der aktuelle Zustand ist ein Trauerspiel und schadet der Stadt.“ Damit spricht Schwarz auch die Situation rund um das Tanzhaus an.

Das Thema Tanzhaus beschäftigt auch einen anderen Verein. Die IFD hatte dieses Jahr ihre Faschingsveranstaltungen eigentlich in der Neudegger Turnhalle geplant. Weil der Verkauf des Tanzhauses allerdings nicht zu Stande kam, konnte man kurzfristig doch in das Gebäude. „Für dieses Jahr waren wir natürlich froh, kurzfristig in den Stadtsaal zu können. Das sparte uns viel Arbeit,“ so Ulrich Reitschuster, IFD-Präsident. „Die Planung für die neue Saison gestalten sich im Moment sehr schwierig, weil die Zukunft des Stadtsaals mehr als unsicher ist.“

Hier planen die Verantwortlichen ein zeitnahes Gespräch mit der Stadt. „Durch die Planung in der Neudegger Halle haben wir in dieser Saison alle Veranstaltungen auf zwei Wochenenden komprimiert. Das war für alle ehrenamtlichen Helfer ein straffes Programm. Der Fasching im nächsten Jahr ist ähnlich lange. Wenn wir früh Planungssicherheit haben, können wir die Termine bekannt geben.“

Wenigstens in Sachen Lagerräumen gäbe es Bewegung, so Ulrich Reitschuster. „Nach dem Abriss des Lagers im Pappelweg und der Zwischenlösung im Tanzhaus haben wir in mehreren Gesprächen mit der Stadt eine Lösung gesucht und waren sprichwörtlich obdachlos. Mittlerweile scheint sich hier aber etwas zu ergeben.“  Für die Veranstaltungen wünscht sich Reitschuster ebenfalls eine Multifunktionshalle: „Eine moderne Halle mit moderner Technik, würde unsere Veranstaltungen deutlich erleichtern.“

Was kommt in den Haushalt?

Im Moment laufen die Beratungen zum städtischen Haushalt. Viele große Baustellen werden keinen relevanten Einzug finden. Dazu gehören das Tanzhaus, die gewünschte Multifunktionshalle oder eine weitere Turnhalle. Möglicherweise bekommt der Deutsche Alpenverein aber einen Anbau an die Kletterhalle bezuschusst. Nach unseren Informationen wünschen sich die Verantwortlichen des DAV einen speziellen Boulderbereich und sind damit an den Stadtrat heran getreten.