Vom Gedanken des friedvollen Miteinanders spannte sich der Bogen zum Thema der musikalischen eineinhalb Stunden, nämlich „Why we sing“. Vom anderen Ende der Welt hatten sich die 30 Männer und ebensoviele Begleiter über einen Kontakt in der Nördlinger Partnerstadt Wagga Wagga nach Nördlingen aufgemacht, um dort ihre Gesangstour durch Europa zu beginnen.
Nach einem freundlichen Empfang im Rathaus mit Oberbürgermeister David Wittner sangen sich die neuseeländischen Sänger in die Herzen der Zuhörer und Zuhörerinnen. Den Auftakt in St. Georg machte die Chorgemeinschaft durch ihrem Sängergruß „So G´sell so“. Mit einem abwechslungsreichen Männerchorrepertoire aus aller Welt füllte der NZ Male Choir dann in drei Blöcken den wunderbaren Klangraum der St. Gerorgskirche. Kraftvolle vierstimmige Spirituals wechselten sich ab mit gefühlvollen Balladen, bei der Geschichte der Zikade auf Maori stellten die Männer in eindrucksvoller Weise in Mimik und Gestik das Leben dieses Insekts dar.
Neuseeland hat im Gegensatz zu Australien das Miteinander der Ureinwohner, der Maori, mit den Einwanderern großgeschrieben, sodass traditionelle Maorisongs mit in das Programm eingebettet wurden. Thomas und Theresa Knoll brillierten als geschwisterliches Duo mit Mendelssohns Lied ohne Worte, einer Sonate von Henry Eccles, einer Ariette von Bohuslav Martinu und kleinen feinen Stücken aus Großbritannien. Unaufgeregt und klangvoll präsentierten sie kongenial ihre Musik den Zuhörerinnen und Zuhörern.
Begeisterte Zuhörer*innen
Das Einleitungsthema aufgreifend stimmte die Chorgemeinschaft von Gregor Meyle „Du bist das Licht“ und von Michael Jackson und Lionel Richie „We are the world“ an, das Lied, das mit seiner Botschaft vom Miteinander und der Aufforderung einander zu helfen um die Welt ging.
Den Höhepunkt aber bildeten die zwei gemeinsam vorgetragenen Lieder von Männerchor und Chorgemeinschaft, „Homeward Bounds“ und „Why we sing“: Musik hat keine Grenzen, sie macht Mauern dem Erdboden gleich, sie baut Brücken, sie knüpft Freundschaften über alle Unwägbarkeiten des Lebens hinweg. Das Publikum ließ sich von der Begeisterung der Sängerinnen und Sänger mitreißen und bedankte sich stehend mit langanhaltendem Applaus.
Für die Mitwirkenden gab es hinterher beim gemütlichen Beisammensein im Gemeindehaus noch lange Gelegenheit miteinander ins Gespräch zu kommen. Am nächsten Tag setzten die Neuseeländer ihren musikalischen Weg bei der Gestaltung des Gottesdienstes in St. Salvator fort. Bei der Stadtführung zeigten sie sich begeistert über die so großartig renovierten mittelalterlichen Häuser, die Stadtmauer und das Flair der ehemals freien Reichsstadt und genossen einen Zeltbesuch auf der traditionellen Nördlinger Messe. Als die Gäste am darauffolgenden Morgen ihren Weg nach Innsbruck fortsetzten, betonten sie noch einmal wie beeindruckt sie von der wohlwollenden Aufnahme und Gastfreundlichkeit Nördlingens waren. (pm)