Volle Betten, lange Arbeitszeiten und große Belastung durch die Auswirkungen des Covid19-Virus. So oder so ähnlich sieht der Alltag für viele Pflegekräfte in Deutschland seit Beginn der Pandemie aus. Was viele Menschen nur aus den Nachrichten kennen, hat ein Donauwörther jetzt selbst erlebt.
Vorkenntnisse durch FOS-Praktikum
Tom Höpfner ist hauptberuflich Musiker. Weil aufgrund der aktuellen Situation die meisten seiner Auftritte am Wochenende ausfallen, hat er sich dazu entschieden, die freie Zeit sinnvoll zu nutzen und ehrenamtlich auf einer Pflegestation mitzuhelfen. Gesagt, getan. Am Samstag, 4. Dezember war es dann soweit. Für eine komplette Frühschicht hat er die Covid19-Station 6 im Donauwörther Krankenhaus unterstützt. Geholfen hat ihm dabei vor allem die Erfahrung aus seinem FOS-Praktikum, das er ebenfalls im Krankenhaus absolvierte. Dabei war Höpfner schnell in die Alltagsroutine der Krankenpfleger*innen eingebunden. "Lagern, Pulsmessen, unterstützend mit anpacken oder sich einfach Zeit für die Patienten nehmen, für jede Person, die helfen will, findet die Stationsleitung bestimmt eine Aufgabe", erklärt er.
Pflegedienstleiterin: "Freuen uns über jede Unterstützung"
Dies bestätigt auch Michaela Rechner, Pflegedienstleiterin im Donauwörther Krankenhaus. Grundsätzlich freue man sich über jede Unterstützung. Trotzdem sei Höpfner bislang eher die Ausnahme und es sei dringend notwendig, gute Vorkenntnisse im pflegerischen Bereich mitzubringen, so Rechner. Tom Höpfner hat in den wenigen Stunden erlebt, wie aufwendig und kräftezehrend die Arbeit - besonders durch die extremen, aber dennoch notwendigen Hygienemaßnahmen - ist. Besonders beeindruckt hat den Berufsmusiker dabei, wie freundlich und zuvorkommend das Pflegepersonal trotz der starken Belastung mit ihm und den Patient*innen umgegangen ist. Auch deshalb hat er sich dazu entschieden, dass der Tag auf der Covid19-Station 6 keine einmalige Aktion bleiben wird. "Wenn möglich, werde ich die Pflegekräfte in Zukunft noch öfter unterstützten", erklärt er.