Im Jahr 2010 entschied die Bundesregierung den Wehrplicht zum 1. Juli 2011 abzuschaffen. Wo ehemals regelmäßig Zivildienstleistende die Wohlfahrtsverbände personell verstärkten, tat sich mit dem Wegfall der Wehrpflicht oder eben dem Ersatzdienst für Kriegsdienstverweigerer eine Lücke auf. Nach wie vor ist es für Wohlfahrtsverbände wie die Diakonie Donau-Ries schwierig Freiwillige zu erreichen und für die Arbeit im sozialen Bereich zu begeistern. Deshalb stand der diesjährige Jahresempfang der Diakonie Donau-Ries unter dem Thema "Freiwillig engagiert bei der Diakonie im Donau-Ries - Erfahrungen sammeln, Horizonte erweitern, Orientierung gewinnen" stattfand, auseinander.
Sozialpolitische Themen aufgreifen
Mit dem Jahresempfang wolle die Diakonie nicht nur regelmäßig aktuelle sozialpolitische Themen aufgreifen, sondern auch allen Förderern und engagierten Mitarbeitern der Diakonie wahrnehmbar "Danke" sagen für "Engagement, das mit Geld nicht zu bezahlen ist", so Johannes Beck, Geschäftsführer der Diakonie in seinem Grußwort. Sowohl der stellvertretende Landrat Reinhold Bittner, als auch Gertrud Beck (1. Vorsitzende Diakonieverein), sprachen sich in ihren Grußworten für ein verpflichtendes Freiwilligenjahr aus. Harald Keiser vom Diakonischen Werk Bayern ließ in seinem Vortrag 50 Jahre Wehrpflicht Revue passieren. Er sprach darüber wie sich das Ansehen von Zivildienstleistenden in 50 Jahren Wehrpflicht verändert hatte. Wurde ein Zivi in den Anfangsjahren noch als suspekter Kriegsdienstverweigerer angesehen, so Keiser, wandelte sich das dahingehend, dass der Zivildienst um 1990 gesellschaftlich hoch angesehen war. Kritisch beleuchtete Keiser in seinem Vortrag den Prozess, der zu Abschaffung der Wehrpflicht geführt hatte.
Die Zukunft des Freiwilligendienstes
Der zweite Vortrag des Abends kam von Holger Kalippke, Vorstand der Landeskonferenz der FSJ Träger in Bayern. In seinen Ausführungen ging es um die Gegenwart und die Zukunft des Freiwilligendienstes. Besonderes Augenmerk legte er in seinen Ausführungen darauf, wie das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) attraktiver werden könne. So müsse man unter anderem die Anerkennungskultur des Freiwilligendienstes stärken, um den potenziellen Freiwilligen den Mehrwert des FSJ zu verdeutlichen, so Kalippke. Ziel müsse es sein, mehr junge Menschen in den Freiwilligendienst zu bringen, so Kalippke in seinem Vortrag. Die Öffentlichkeitsarbeit sei dabei ein besonders wichtiges Instrument, um junge Menschen zu erreichen, sagte Holger Kalippke abschließend.