Vor knapp zwei Wochen erwartete die über 100 Gäste in der ehemaligen Klosterkirche in Auhausen eine Instrumentenkombination, die es so nicht oft gibt. Das Duo Ambrosini-Rusche verband die Orgel mit dem Klang einer Nyckelharpa. Auch als Schlüsselfidel bezeichnet, handelt es sich dabei um ein Bogeninstrument wie die Geige. Allerdings werden die Tonhöhen mittels einer Tastatur und nicht mit den Fingern auf den Saiten verändert.
Marco Ambrosini, der an der Musikakademie Trossingen sowie als Professor für Nyckelharpa in Cesena (Italien) tätig ist, gilt als ein Pionier dieses Instruments. In Begleitung von Eva-Maria Rusche an der Orgel durften die Gäste so eine nordisch inspirierte Klangreise auf den Spuren Edvard Griegs genießen. Der norwegische Pianist und Komponist (1843-1907) gilt als Vertreter der Romantik, der maßgeblich von der Volksmusik seiner Heimat beeinflusst wurde. Damit war die Nyckelharpa ein naheliegendes Instrument für die von Grieg komponierten „Norwegischen Tänzen“ und „Lyrischen Stücken“.
Nach dem Konzert erläuterte Eva-Maria Rusche die Herangehensweise der beiden an die Melodien des skandinavischen Folks, während Marco Ambrosini die Funktionsweise seines ungewöhnlichen Instruments erklärte. (dra/mh)