„Was lange währt, wird endlich gut!“ Mit diesen Worten lud die Gemeinnützige Fürst zu Oettingen-Wallerstein Kulturstiftung am Freitag zur Eröffnung des Anbaus am Weißen Turm ein. Auf der Gästeliste standen unter anderem die beteiligten Handwerksunternehmen sowie Vertreter der verschiedenen Fördertöpfe auf kommunaler, Landes- und Bundesebene.
Gerade einmal ein Jahr hatten die Bauarbeiten am Anbau des Weißen Turms gedauert. Damit sei man voll im Soll gewesen, verriet Stiftungsgeschäftsführer Kilian Kratzer im Gespräch mit unserer Redaktion. Zudem habe man die Kostenplanung von 500.000 Euro eingehalten. „Die Stiftung hat 75.000 Euro aufgebracht, der Rest kommt aus verschiedenen Fördertöpfen.“
Auch die Rudolf-Warnecke-Stiftung hat sich eingebracht, da diese den Anbau in Zukunft als Ausstellungsraum für Grafiken des Künstlers nutzen will. Die Stiftung hat bereits eine Gemäldeausstellung auf der Burg, die im Rahmen der Führung im Fürstenhaus besichtigt werden kann. Die neue Ausstellung wird ab der kommenden Saison im Eintrittspreis für die Burg enthalten sein. Ab März 2025 können Gäste das Ergebnis der Baumaßnahmen am Anbau des Weißen Turm in Augenschein nehmen.
Lange Planungszeit und Unsicherheiten
Für Kratzer endet mit dieser Eröffnungsfeier eine spannende Zeit, die bereits lange vor dem eigentlichen Baubeginn ihren Startschuss hatte. Seit 2019 liefen die Planungen, damals waren auch noch Baumaßnahmen am Weißen Turm selbst vorgesehen. Bei weiteren Kalkulationen habe sich jedoch herauskristallisiert, „dass man sich aufgrund der Kosten nur um den Anbau kümmern“ könne.
Dazu kamen noch weitere Hindernisse wie die Schließung und damit ausfallenden Ticketeinnahmen in der Coronazeit, die Baukrise und die Preissteigerungen in Folge des Ukrainekriegs. Umso bemerkenswerter ist es, dass die Endkosten im Rahmen der Anfangsplanung liegen.
Verbindung aus Moderne und Original
Herausgekommen ist ein moderner Ausstellungsraum im originalen Stil. Getreu dem Motto ‚So viel restaurieren wie möglich, so wenig rekonstruieren wie nötig‘ wurde Originalsubstanz erhalten und durch neue Teile im alten Stil ergänzt. So wurden unter anderem die Fenster rekonstruiert, um von außen den originalen Anblick zu erhalten. Innen wurden moderne Fenster zur Wärmedämmung eingesetzt, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.
Das Publikum darf sich aber der Saison 2025 daher auf ein neues Schmuckstück auf der Harburg freuen, das mit den Grafiken Rudolf Warneckes, die bei der Eröffnung noch nicht hingen, weiter aufgewertet wird.