Die katholische Kirche St. Salvator in Nördlingen. Bild: Max Bosch
Die katholische Kirche St. Salvator in Nördlingen wurde am 19. November 1422 geweiht, es ist also noch ein Jahr bis zum 600sten Jubiläum. Bis dahin finden Festveranstaltungen statt, die am kommenden Wochenende beginnen.

Die Einleitung des Festjahrs bildet der Festgottesdienst am Christkönigsonntag, 21. November 2021, um 10:30 Uhr in St. Salvator. Weihbischof Dr. Anton Losinger wird an der Festveranstaltung teilnehmen. Es gelten die aktuellen Hygienebestimmungen des Bistums. Bereits am Tag zuvor wird im Vorraum der Kirche eine kleine Ausstellung eröffnet. Sie zeigt die bewegte Geschichte des Nördlinger Gotteshauses anhand von Bildern und präsentiert Informationen über St. Salvator. Ab Sonntag ist die Ausstellung für die Öffentlichkeit zugänglich und wird das gesamte Festjahr über zu sehen sein.

Zahlreiche weitere Veranstaltungen geplant

Eine ganze Reihe an Veranstaltungen wird das Festjahr zum 600sten Jubiläum von St. Salvator begleiten. Die Katholische Pfarreiengemeinschaft Nördlingen hat dazu einen Flyer aufgelegt, der das Programm bis Ende Februar enthält, mehr soll später folgen. Geplant sind unter anderem ein Adventssingen mit dem Kirchenchor am 28. November und eine musikalische Kirchenführung am 20. Februar 2022.

Eine Geschichte voller Wendungen

Der Gründung der Kirche St. Salvator liegt übrigens folgende Geschichte zugrunde: Im Jahr 1381 wollte ein Priester einem kranken Mann in einem heruntergekommenen Häuschen im heutigen Salvatorgässchen die Kommunion reichen. Dabei stürzte jedoch der Boden ein und einige geweihte Hostien gingen verloren. Bis auf eine wurden alle wiedergefunden. Um die letzte Hostie vor „Verunehrung“ zu schützen, wurde das Haus abgebrannt. In der Asche fand man die Hostie unversehrt – ein Wunder, aufgrund dessen an der Stelle eine Kapelle errichtet wurde. Diese wurde mit der Zeit zu klein, weshalb der Rat der Stadt eine Wallfahrtskirche mit Kloster errichten ließ, die am 19. November 1422 geweiht wurde.

In den fast 600 Jahren ihres Bestehens war die Kirche St. Salvator immer wieder neuen Umständen ausgesetzt. Nach Luthers Thesenanschlag 1517 wurde das Gotteshaus evangelisch. In den Kriegen zwischen 1792 und 1813 diente St. Salvator als Pulver- und Heumagazin sowie als Lazarett. In einem harten Winter verheizten die Soldaten sogar alles Brennbare.

Das sogenannten „Toleranzedikt“ von 1803 ermöglichte die Gründung der katholischen Pfarrei St. Salvator. 1825 ging die damals verwahrloste Kirche an die noch junge katholische Gemeinde, die sich an die Restaurierung machte. Seither wurde St. Salvator mehrfach saniert, zuletzt von 2000 bis 2012.