Heeresmusikkorps Ulm Bild: Doris Dollmann
Das Heeresmusikkorps Ulm begeisterte beim Benefizkonzert in Nördlingen das anwesende Publikum. Dabei wurde u. a. das Thema "75 Jahre Grundgesetz" musikalisch und emotional aufgearbeitet.

Nur wenige Stücke auf dem Programm

Oberbürgermeister David Wittner kündigte bei seiner Begrüßung in der voll besetzten Hermann-Kesßler-Halle einen besonderen Konzertabend an und er sollte Recht behalten. Das Benefizkonzert des Heeresmusikkorps Ulm sei eines der vielen Highlights im Jubiläumsjahr "100 Jahre Knabenkapelle", so Wittner. Traditionell mit einem Marsch, dem Parademarsch Nr. 1 von Julius Möllendorf, läutete das Orchester unter Leitung von Hauptmann Dominik Koch das Konzert ein und zog das Publikum in seinen Bann. Mit der Ouvertüre zur Oper „Euranthe“ von Carl-Maria von Weber kam sinfonische Blasmusik auf die Bühne.

 

Musikalische Reise durch "75 Jahre Grundgesetz"

Viele Zuhörer*innen wunderten sich, dass nur drei Stücke bis zur Pause gespielt werden sollten. Allerdings handelt es sich bei dem Stück „75 Jahre Grundgesetz“ aus der Feder von Guido Rennert um eine wahres Mammutwerk mit Licht- und Bildillustrationen. Gegliedert in Aufbruch, Neuanfang, Wirtschaftswunder, Sportnation, Erinnerungskultur und Verantwortung, Kunst, Kultur und Heimat und Deutsche Einheit erlebte das Publikum die musikalische Aufarbeitung der letzten 75 Jahre. Immer wieder konnte man dabei Bruchstücke bekannter Melodien heraushören, darunter u. a. das Volkslied „Am Brunnen vor dem Tore“, Tannhäuser, die Toccata in D-Moll von Ludwig van Beethoven oder die „Ode an die Freude“.

Wahre Gänsehautmomente riefen die ausformulierten Texte zum Thema "Artikel I des Grundgesetzes" hervor, die von den Kindern, die sie geschrieben hatten, via Tonaufnahme vorgelesen wurden. Solistin Ornella di Santis war zunächst nur als Begleitstimme mehr oder weniger aus dem Off zu hören und trat erst gegen Ende der emotional packenden und beeindruckenden Sinfonie ins Scheinwerferlicht.

Tosender Applaus und Standing Ovations

Auch nach der Pause standen nur drei Stücke auf dem Programm. Nach der „Symphonic Ouvertüre“ von James Barnes gab es Filmmusik. Im Original lautet der Filmtitel „The Good, the Bad and the Ugly“, in der deutschen Übersetzung ist der Film als „Zwei glorreichen Halunken“ bekannt. So spielten gestern Abend die drei Stabsfeldwebel Robert Remmele, Ralf Huber und Markus Dopfer das Trompeten Solo in „Il Triello2, von Ennio Morricone. Ebenfalls drei große Entertainer verbergen sich hinter dem legendären „Rat Pack“ - den Hauptrollen des Filmklassikers: Frank Sinatra, Sammy Davis jr. und Dean Martin. Die Bearbeitung von „A Rat Pack Tribute“ von Jörg Morschinski brachte die Vierfachturnalle im Anschluss zum Swingen. Tosender Applaus und Standing Ovations wurden mit drei Zugaben belohnt.

Erlös des Konzerts wird gespendet

Nach dem Marsch „Alte Kameraden“ - in leicht gekürzter Version - kam Sängerin Ornella di Santid noch einmal auf die Bühne. „Invincible – Invictive Games Anthem“ war jedoch nicht das letzte Stück. Den Abschluss bildete die Deutsche Nationalhymne.

Der Erlös des Benefizkonzerts ging an die „Kartei der Not“, das Hilfswerk der Mediengruppe Presse Druck Augsburg und des Allgäuer Zeitungsverlages. Ein weiterer Teil fließt außerdem in die Nachwuchsarbeit der Knaben- und Stadtkapelle.