„Das gehört dazu, sonst wird’s nix, sagen wir Musiker“, sagte Bürgermeisterin Rita Ortler in ihrer Begrüßung. Ehe die Nachwuchsmusiker*innen loslegen durften, dankte sie auch den Eltern und Großeltern für deren Engagement und Unterstützung. Stadtkapellmeister Oliver Körner stellte die beiden neuen Dirigentinnen vor. Die Leitung der Bläserklasse I und II hat derzeit übergangsweise Julia Gehring, die der Jungen Stadtkapelle Xurigaowa Boerzhijin.
Abwechslungsreiches Programm
Zum Auftakt spielte die Bläserklasse I den „Holzschuhtanz“. Das zweite Stück „Wir sind die Bläserklasse!“ stammt aus der Feder von Julia Gehring. Dabei handelt es sich um eine Body-Percussion in Kanonform. Im Forte der „Dampflok“ konnten die Nachwuchskünstler*innen dann einmal so richtig Gas geben und ernteten dafür viel Applaus.
Mit der Jungen Stadtkapelle ging es dann zum „Checkpoint“. Die Komposition von Fritz Neuböck beginnt zunächst eher langsam mit dem Holz im Vordergrund, erst später setzt dann das tiefe Blech ein. „Rolling in the Deep“, die erste Single aus dem zweiten Album der britischen Singer-Songwriterin Adele wird ebenfalls durch das Holz-Register bestimmt, denn erst im Refrain stößt das Blech hinzu.
Kleine Besetzung Holzbläser-Ensemble
Zwei Querflöten und 3 Klarinetten – aus gerade mal fünf Mädchen setzt sich derzeit die Bläserklasse II zusammen. Sie hätten viel in Eigenregie geprobt, erklärte Xurigaowa, denn leider war die Gruppe von ursprünglich 12 auf fünf geschrumpft, weil die Nachwuchsmusiker*innen in die Jugendstadtkapelle aufgestiegen sind. „Morning has broken“, „Oh happy Day!“ und der „Clarinet Cha Cha“ lagen bei ihnen auf. Gerade dieses Musikstück von Mike Walton stellt große Anforderungen an das Ensemblespiel, denn die einzelnen Stimmen wechseln, mal wird zu zweit, mal alleine, mal 1. mal 2. Stimme gespielt, dann folgen Soli und so ergibt sich ein gemeinsames Hörbild.
Vom Bierzelt nach Hollywood
62 Wochen war „Happy“ von Pharrel Williams in den Charts platziert. Typisch für den Arrangeur Michael Sweeny steht bei ihm zunächst das Blech im Vordergrund. Den anspruchsvollen Lautstärke- und die Tempi-Wechsel meisterten die Kapelle mit Bravour. Auf sehr ungewohntes Terrain begaben sich die jungen Musiker*innen mit dem nächsten Stück, dem „Böhmischen Traum“. Weil dies „Nationalhymne der Blasmusik“ im Bierzelt Jung und Alt auf die Bänke bringt und so richtig für Stimmung sorgt, habe man die Dirigentin quasi angebettelt, diese Polka einzustudieren. Die Komposition von Norbert Gälle, arrangiert von Siegfried Rundel stellte das Jugendblasorchester jedoch nicht allein durch die vielen Sprünge vor eine große Herausforderung. Das Ergebnis, die doch etwas eher konzertant angehauchte Interpretation zog das Publikum dennoch in seinen Bann. Bereits vor dem ersten Refrain klatschten alle begeistert bis zum Ende mit. Zum Abschluss gab es einen weiteren Titel von Adele: „Skyfall“ aus dem gleichnamigen James Bond Film, gemeinsam gespielt von den beiden Bläserklassen und der Jungen Stadtkapelle. Körner lobte alle mit den Worten: „Ihr habt alle 'saugut' gespielt!“ Er und die Bürgermeisterin übernahmen die Ehrungen.
D1-Prüfung erfolgreich bestanden
Musikwissen in Praxis und Theorie wird bei den sogenannten D-Prüfungen abgefragt. Elf Nachwuchsmusiker*innen der Stadtkapelle Nördlingen haben die D1-Prüfung erfolgreich absolviert. Sie erhielten im Rahmen des Konzertes Urkunde und Anstecknadel. Carla Hänlein, Sophie Meyer, Melanie Heim, Lina Starz und Luca Brand legten die Prüfung für Klarinette ab, Riana Ferner und Cora Hopf für Querflöte, Julius Bast und Eva Bruglachner für Trompete, Trisha Fanga für Schlagzeug und Magdalena Köhnlein für Fagott.
„Der Nachwuchs ist gesichert!“ Darin waren sich alle einig.