Der Mündlinger Alfred Drescher und der Kameramann Georg Merz haben gemeinsam mit dem Heimatverein Mündling einen Film über das Dorf gedreht. Was sie recherchiert haben, wen sie interviewt haben, und welche Mündlinger Sehenswürdigkeiten verfilmt wurden, wird am Samstag bei der Premiere gezeigt.
Harburg-Mündling - Alfred Drescher, geborener Mündlinger, hat nach einem langen Krankenhausaufenhalt, bei dem er sogar einige Zeit im Koma lag, den Entschluss gefasst, über „sein“ Mündling einen Film zu produzieren. Drescher ist mit Leib und Seele und vor allem mit ganzem Herzen Mündlinger. Die Orte, die er vom Spazieren gehen mit dem Hund, aus seiner Kindheit und aus seinem Alltag her kennt, die wollte er in einem Film festhalten. Mit diesem Vorhaben kam er zu seinem langjährigen Freund Georg Merz, einem Kameramann aus Bobingen bei Augsburg. Über Mündling, dem 600-Seelen Dorf bei Harburg einen Film zu drehen, das klang für Georg Merz zuerst wie ein Scherz. „Ich habe das nicht ernst genommen“, lacht Merz als er von der Idee des Films erzählt.
Als er dann aber gemeinsam mit Alfred Drescher eine Rundfahrt in der Mündlinger Flur unternahm und dann noch von einem Flugzeugabsturz bei Mündling im 2. Weltkrieg erfuhr, „da hat er Blut geleckt“, berichtet Drescher.
Die beiden machten sich schnell ans Werk und stellten ein Konzept für den Film auf. Dabei war vor allem wichtig, dass die Sehenswürdigkeiten außerhalb des Dorfkerns im Fokus stehen und natürlich hatte es der Flugzeugabsturz den beiden angetan. Die Kooperation mit dem Heimatverein, die schließlich entstand, wurde sogar filmerisch zu beginn des Films festgehalten. Und so kam es, dass Josef Wenninger vom Heimatverein sein umfangreiches Wissen in den Film einbrachte.
„Zu Beginn habe ich mir nie vorstellen können, dass wir so weitreichend recherchieren“, erzählt Alfred Drescher und fügt an „dass wir über so vieles in dem Film berichtet, liegt an meinem Freund Georg Merz, er war schnell im Fieber!“ So erfährt man im Film zum Beispiel von einer langen Schäfertradition in Mündling, der Sage rund um die Wichtelhöhle und warum der Huisheimer Bürgermeister lange Zeit eine obligatorische Mark an Mündling zahlen musste. Alfred Drescher und Georg Merz konnten sogar die 93-jährige Schwester des abgestürzten Piloten Viktor Gaukel in Sigmaringen ausfindig machen und interviewen.
Keines Falls ein Amateurfilm
„Georg Merz ist ein Profi“, lobt Alfred Drescher seinen Freund. Und tatsächlich ist der Film keines Falls ein Amateurfilm von Hobbyfilmern. Georg Merz hat schon für den BR gearbeitet und ist freier Kameramann bei a.tv, katholisch1.tv und firmen.tv. Er arbeitet mit professionellem Kameraequipment und hochwertigen Schnittprogrammen. Für die Texte wurde sogar eine Profi-Sprecherin beauftragt. Bei 100 Stunden hat Georg Merz aufgehört seine Arbeitszeit zu zählen. Fast zweieinhalb Jahre haben die beiden am Film gearbeitet. Oft machte ihnen das neblige Wetter oder die langen Schatten einen Strich durch die Rechnung. Beim Rundflug über Harburg und Mündling hatte der Kameramann mit Flugübelkeit zu kämpfen und oft brauchte es zehn bis fünfzehn Anläufe bis eine Szenen im Kasten war. „In viel Kleinarbeit hat Herr Merz das ganze Filmmaterial zu einem einzigartigen 68 Minuten Werk zusammengestellt“, freut sich auch Martin Gehring, Vorstand im Heimatverein.
Der Film wird mit anschließendem Making Off am kommenden Samstag, 05. März um 20.00 Uhr im Landgasthof zum Weberhans in Mündling gezeigt. Alfred Drescher und Georg Merz werden außerdem über ihre Recherchen und die Idee zum Film berichten. Auch an einem zweiten Termin, am 19. März, 20.00 Uhr im Gasthaus Brui in Mündling kann der Film bei freien Eintritt in HD auf einer großen Leinwand gesehen werden. Der Film kann zu einem Unkostenbeitrag beim Heimatverein Mündling erworben werden.