Seit dem 1. August unterstützt der AWV Gastronomiebetriebe bei der Anschaffung von Mehrwegbehältern. "Um einen Anreiz für die Gastro-Szene zu schaffen, haben wir für die ersten 50 Antragsteller*inndn einen Zuschuss von 100 Euro ausgelobt", erklärt Güler Altunay, AWV Nordschwaben. Der erste dieser Antragsteller im Donau-Ries war "Unser Stadtladen" aus Donauwörth. Bereits seit der Eröffnung im vergangenen Dezember können an der Theke entsprechende Behälter für Essen und Trinken erworben werden. Die Mehrkosten für die Konsument*innen halten sich dabei in Grenzen - lediglich fünf bzw. zehn Euro Pfand fallen je nach Behälter an.
Reger Austausch mit "Goldenem Hirsch"
Der Stadtladen arbeitet dabei mit dem Mehrwegsystem "ReCircle". Der Vorteil hierbei ist, dass die Behälter bei jedem Betrieb abgegeben werden können, der dasselbe System nutzt. Weil in Donauwörth mit dem Restaurant "Goldener Hirsch" bereits ein zweites Restaurant das System nutze, sei mittlerweile ein reger Kontakt und toller Austausch entstanden, so Oliver Sporr, Geschäftsführer des Stadtladens. Ansonsten gibt es in Donauwörth noch einigen Nachholbedarf, was das Mehrwegsystem angeht, besonders in Hinblick auf das Jahr 2023. Ab dann gilt in Deutschland die Mehrwegpflicht. Dadurch sind Gastronomiebetriebe mit Essen und Trinken zum Mitnehmen zumindest dazu verpflichtet, Mehrwegsysteme anzubieten.
Mehrwegbehälter werden gut angenommen
Wie und in welchem Umfang diese letztendlich genutzt werden, bleibt bis noch abzuwarten. Für den Stadtladen sind die Mehrwegbehälter jedoch bereits jetzt eine echte Erfolgsgeschichte. "Bei unserem Essensangebot nutzen rund 80 Prozent der Gäste die Mehrwegbehälter. In Zukunft wollen wir auf diese Zahlen auch im Getränkesegment kommen, da haben wir noch Luft nach oben", erklärt Sporr stolz. Wer sich über die Aktion generell, aber auch über die Möglichkeiten für Gastronomen informieren will, kann dies in Zukunft direkt bei dem AWV Nordschwaben tun. Informationen zur Mehrwegpflicht gibt es außerdem unter Änderungen im Verpackungsgesetz (bundesregierung.de) und auch über die neu gegründete Initiative „Mehrweg statt Einweg“ (Mail an mehrweg-statt-einweg@t-online.de).
AWV: "Je mehr Gastronomen mitmachen, desto besser"
Das Antragsformular für den AWV-Zuschuss finden Interessierte unter www.awvnordschwaben.de/Downloads. Der Antrag muss zusammen mit einer Rechnungskopie des Mehrwegsystems eingereicht werden, sodass der AWV auch wirklich sichergehen kann, dass ein Mehrwegsystem eingeführt und genutzt wird. Für den Zuschuss ist dabei nicht entscheidend, für welche Mehrwegbehälter bzw. -systeme sich die Gastronomen letztendlich entschieden haben. "Mit 'ReCircle' und 'Vytal' gibt es zwar schon sehr gute Anbieter auf dem Markt. Falls ein Gastronom aber eigene Vorstellungen und Ideen hat, kann er auch gerne diese umsetzten. Am Ende gilt, je mehr Gastronomen mitmachen, desto besser", so Güler Altunay, AWV.